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    Macbeth
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    aeylino
    aeylino

    5 Follower 29 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 8. März 2022
    Anfangs fand ich es schwierig reinzukommen. Der Film ist gewöhnungsbedürftig. Schwarzweiß und dann noch diese Sprache. Aber man gewöhnt sich mit der Zeit an die bildhafte, poetische Art zu reden. Shakespeare halt. Die Handlung ist top. Im Gegensatz zu anderen Klassiker-Theaterstücken wirklich spannend und packend. Hexerei, Macht, Tod und Wahnsinn. Es ist alles dabei. Sehr kühle und hygienische Kulisse. Fast schon kahl und unangenehm. Hilft allerdings den Dialogen zu folgen, es lenkt nichts ab. Denzel Washington kommt sehr gut in der Rolle, allerdings habe ich mehr außergewöhnliche Performance erwartet, vorallem weil er hier für den besten Hauptdarsteller nominiert ist. Frances McDormand dafür sehr gut getroffen und perfekt umgesetzt. Kurzgesagt: Spannende und anspruchsvolle Inszenierung des Shakespeare Theaterstücks. Definitiv sehenswert.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    713 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 18. Januar 2022
    DIE PARANOIA EINES THRONRÄUBERS
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Sind die Werke von William Shakespeare tatsächlich immer noch zeitlos? Oder hat die Bühnensprache aus dem frühen 17. Jahrhundert nicht auch irgendwann ein Ablaufdatum? Wie ist es wohl passiert, dass Shakespeare als das Non plus Ultra rezitierter Textgröße einem witterungsbeständigen Monument gleich allen Jahrhunderten trotzt und ein jeder, der auch nur irgendwas mit Schauspiel oder Theater zu tun hat, sich zumindest einmal an dem Engländer mit der Halskrause ausprobieren will? Jetzt gehört auch noch Joel Coen (und zwar ohne Bruder Ethan) zu denen, die vor den sperrigen Königsdramen einen Hofknicks machen. Und dreimal darf geraten werden, welches Drama wohl zum Zug kommt. Ganz klar, Macbeth – der schottische Königsmörder und der Wahnsinn. Wenn man den mal ordentlich adaptiert, kann man so gut wie alles inszenieren. Sogar Theater.

    Dabei ist Macbeth irgendein schottischer König aus dem ganz finsteren 11. Jahrhundert, einer, der sich, angestachelt von seiner Gattin – der berühmt berüchtigten Lady Macbeth – hochgemordet und das Land aber für einige Zeit zumindest gar nicht mal so Caligula-like regiert hat. Es herrschte Frieden und Wohlstand – wer hätte das gedacht? Der Thronerbe des verblichenen Königs Duncan hat da aber außerhalb der Regimentsgrenzen bereits die Messer gewetzt, um sich seinen Anspruch zurückzuholen, war dieser doch wohlweislich vor den Häschern Macbeth’s geflohen. Er wird heimkehren, es wird Krieg gegeben haben – Macbeth wird bald Gespenster gesehen und sich in einen paranoiden Wahn hineingesteigert haben – während getötet wurde, wer ihn auch nur schief angesehen hat.

    Es ist klar, wie es ausgehen wird, nicht umsonst ist das Stück eine Tragödie. Die Macbeths werden am Ende ihrer blutigen Karriere wohl nicht mehr atmen. Dabei lässt sich die Handlung ja, wenn man sich genug konzentriert, aus den hochgestochen arrangierten Textbrocken, die so schönmalerisch und in bildhafter Umschreibung Gemütszustände mit allem möglichen vergleichen, dann doch extrahieren. Das bedarf aber – bei Shakespeare eben einmal mehr, einmal weniger – ganz schön viel Aufmerksamkeit, was letzten Endes weniger Genuss als Erarbeitung darstellt. Dem lässt sich allerdings aus dem Weg gehen. Vor allem dann, wenn Macbeth schon aus Theater und Kino zur Genüge bekannt ist. Viel anders als in den letzten 400 Jahren wird’s nicht mehr. Die Verpackung drumherum allerdings schon. Coens Film ist einer, der schließlich visuell funktioniert – der altbekannte Klassiker ist dabei nur der librettoartige Unterbau, um sich an den darstellenden Künsten zu probieren.

    Und so hat Joel Coen das ganze geblümt-schwere Szenario als expressionistisches Schattentheater auf eine grenzenlos scheinende, gleichermaßen aber hermetisch abgeriegelte Bühne gesetzt. Noch mehr von der Realität entfremdet wird das Ganze durch manchmal kontrastreiches, manchmal weichgezeichnetes Schwarzweiß. Nichts, gar nichts dringt von außen, von einer pandemiegequälten Jetztzeit, in die archaische Psychopolitik eines schottischen Wüterichs, der in einer nebelverhangenen Traumwelt sein Schicksal sucht. Wenn die drei Schicksalskrähen auf dem Schlachtfeld erscheinen, erinnert dies frappant an die Werke Ingmar Bergmans (u. a. Das siebente Siegel). Hätte dieser Shakespeare inszeniert, wäre sein Film Coens Interpretation vermutlich recht ähnlich.

    Dass hier Reminiszenzen zu finden sind, liegt somit auf der Hand: Die Liebe zum alten, klassischen Studiofilm lässt geometrische Kulissen, wie wir sie aus den Theatern dieser Welt kennen, Licht durch finstere Torbögen gleißen, manches erscheint wie mit Tinte gezeichnet, manches ist selbstbewusstes Retrokino aus der Hochzeit skandinavisch-deutscher Schauer- und Stummfilmdramen, die auch Dave Eggers in Der Leuchtturm freudvoll angehimmelt hat. Auf ähnliche Weise bringt die lettische Mystery November das Metaphysische in eine von Mythen überforderte Welt. Damals allerdings hätte es unter Bergmans Regie wohl kaum einen schwarzen Macbeth gegeben.

    Mit dieser Art und Weise des Inszenierens flackert die Erinnerung daran, dass es sowas wie eine Filmhistorie gibt, auch wieder auf. Das symbolistische Bedeutungskino, von der Bühne auf den Screen und wieder zurück, strengt zwar mitunter an, trifft aber mit seinen akkuraten, expressionistischen Bildarrangements durchaus den Schöngeist.
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    beco
    beco

    61 Follower 362 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 27. Dezember 2021
    "The Tragedy of Macbeth" von Joel Coen ist eher die Verfilmung einer Theateraufführung, als eine filmische Adaption des Dramas. Die teilweise expressionistischen schwarz-weiß Bilder entwickeln aber eine starke Atmosphäre und ziehen einen durchaus in den Bann.
    Die Idee Macbeth und Lady Macbeth als schon älteres Ehepaar zu besetzten (Fances McDormand ist 64 und Denzel Washington 66) überzeugt mich nicht wirklich und hat einige Schwächen in Bezug auf das dramatische Geschehen, obwohl beide großartig spielen.
    Für Shakespeare-Freunde sicher sehenswert
    Riecks-Filmkritiken
    Riecks-Filmkritiken

    27 Follower 212 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 19. Dezember 2021
    Das Drama um Macbeth und seine Thronfolge hat bereits die Menschen vor rund 400 Jahren begeistert und zieht noch heute die Menschen in seinen Bann. Erstmals inszeniert Joel Coen einen Film ohne seinen Bruder und beweist, dass er und Ethan nicht nur ein hervorragendes Duo sind, sondern er selbst auch einiges an Talent mitbringt. So schafft er mit THE TRAGEDY OF MACBETH eine Inszenierung, die genauso gut vor 100 Jahren hätte im Kino laufen können und sich wohl nur im makellosen Ton und im fehlerfreien Bild unterschieden hätte. Der Film erzählt das Shakespeare-Drama äußerst realitätsnah und unverfälscht und setzt nicht auf eine innovative Story, sondern vielmehr auf hervorragende schauspielerische Darstellungen sowie eine sehenswerte, wenn auch anstrengende, Bildgestaltung. Sowohl Denzel Washington als auch Frances McDormand beweisen vollkommen souverän, dass sie auf die Theaterbühnen der Welt gehören und dennoch Experten des filmischen Schauspiels sind.

    Schwierig wird es jedoch vor allem in den Dialogen, die entsprechend der damaligen Lyrik angelegt sind und ein hohes sprachliches Niveau abverlangen und zeitgleich in Versform gestaltet sind. Selbst die deutschen Untertitel helfen nur bedingt. So großartig der Film auch sein mag, so muss doch klar gesagt werden, dass Menschen ohne Affinität zu solch literarischen Bühnenaufführungen aus dem 17. Jahrhundert, es schwer haben werden hier diese Begeisterung zu entdecken. Der Film spielt alle Karten der klassischen Inszenierung aus, was ich selbst sehr loben möchte, und wird damit viele Zuschauende für sich begeistern können. Ich selbst habe viele Schwierigkeiten mit dem Film gehabt, bin mir jedoch selten so sicher gewesen, dass ein Rewatch die meisten dieser Probleme ausräumen wird.

    Die gesamte Kritik gibt es auf riecks-filmkritiken.de/the-tragedy-of-macbeth
    Petra Schönberger
    Petra Schönberger

    23 Follower 195 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 27. Dezember 2021
    „Mac Beth“ ist die moderne Adaption des Shakespeare-Klassikers für die große Leinwand. Es ist eine von den vier großen Tragödien von Shakespeare.
    Die Geschichte überzeugt mit einer hervorragenden Umsetzung des Klassikers vom Theater für die Kinoleinwand.
    Authentische schwarz-weiß- und Nebelaufnahmen, aber auch die Geräusche der Raben überzeugen von einer ausgezeichneten Leistung.
    Alles in allem eine sehr schöne, romantische, aber auch traurige Umsetzung des Theaterstücks, die natürlich in der poetischen Sprache gezeigt wird.
    Wer sich jetzt aber für die Originalfassung entscheidet, der sollte dabei perfekt englisch können, denn durch die poetische Sprache des Shakespeare Klassikers ist die Originalfassung ziemlich schwer zu übersetzen.
    Abgerundet von einem spektakulären Schwertkampf vor authentischer Kulisse wird die wunderschöne, romantische und zugleich auch traurige Verfilmung von einem einzigartigen und gefühlvollen Soundtrack untermalt.
    Alles in allem ein rundum gelungenes Filmhighlight für Theater- und Shakespeare-Fans!
    Adrian Winter
    Adrian Winter

    16 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 5. Februar 2023
    Wirkt wie abgefilmtes Theater, fast reiner Atelierdreh was auch nicht verborgen sondern sogar ausgestellt wird, ich hatte eine wenig das Gefühl dass die Schauspieler in den Szenen beständig von einer Markierung zur nächsten gehen, ansonsten aber sehr kompakt mit teilweise artifiziellen Übergängen und Bildwechseln / insgesamt sehr stark an der Verfilmung von Orson Welles orientiert
    Lisa
    Lisa

    1 Kritiken User folgen

    0,5
    Veröffentlicht am 25. Juni 2022
    Bin von der Verfilmung sehr entäuscht gewesen und empfehle ihn definitiv nicht. Die Geschichte ist bekannt, was ist schief gelaufen?
    Vorallem die Wahl der Schauspieler. Da liegt die Crux. Ich mag beide, aber als Mac Beth sucht man den zunächst unsicheren, dann immer wahnsinnig und böser werdenden Charakter, Denzel als guter und wenn er böse spielt, ist er immer der starke, der weiß, was er tut-in all seinen Rollen, diese nimmt man ihm als definitv nicht ab.
    dann die Ehefrau des Regisseurs, was ich nicht verurteile, ich mag sie, Fargo etc, aber auch immer als starke Frau, hier eine völlige Fehlbesetzung, zunächst stark, dann wahnsinnig werdend? Völlig unglaubwürdig.
    Und dann das Alter. Mensch Leute, die Frau von Macbeth ist heißblütig, lockt mit ihrem Schoß, will Kinder/Nachfahren und jetzt die Dormand, würde als Oma durchgehen, aber doch nicht als heißblütiges machthung. Weib.
    Erschwerend kommt hinzu, beide sind super Film-Schauspieler, aber für Macbeth brauchtst du Theaterschauspieler, die beiden können das nicht und nudlen ihren Text runter. Boah, das tut echt weh, Keinerlei Gestil, Mimik, die es hier braucht.
    Coen ist ein guter Regisseur, aber hier eindeutig versagt. Schaut euch mal Polanskis Film an, dann versteht ihr, was ich meine. Diese Verfilmung tut einfach nur weh-so schlecht ist er.
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