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    Persischstunden
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    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 3. Oktober 2020
    Vadim Perelman hat einen Psychothriller aus der NS Zeit gemacht, mit einem Duell zwischen Hauptsturmführer Koch (Lars Eidinger) und Gilles (Nahuel Pérez Biscayart), dem Sohn eines Rabbiners, der mit der Behauptung, er sei Perser, sein Leben rettet. Der Nationalsozialist ist tatsächlich von Beruf Koch und will nach dem Krieg in Teheran ein Restaurant eröffnen. Deswegen soll Gilles ihm Farsi beibringen, was er gar nicht kann. Er hat nur ein persisches Buch und kennt auch nur zwei Wörter: Vater und Mutter. Koch verlangt mehrere tausend Wörter und Gilles entnimmt sie einem Namensregister, kürzt sie oder passt sie an, sodass sie persisch klingen. Koch fällt darauf rein. Es entsteht ein latenter Gefahrenherd, da Gilles jederzeit auffliegen kann. Zusätzliche Spannung bringt Rottenführer Max Beyer (Jonas Nay), der Gilles misstraut. Er und die Sekretärin Fräulein Strumpf wollen Gilles entkommen lassen und auf der Flucht erschießen.
    Doch es kommt ganz anders. Zwischendurch kocht die Gerüchteküche über die Penisgröße des Kommandanten (Alexander Beyer). Zur Entspannung organisiert Koch ein Saufgelage für die Offiziere und im Lager passieren zwei Morde.
    Das geniale an diesem Film ist aber das Ende: Koch inzwischen in Zivil und Gilles trennen sich, als die Alliierten näherkommen. Der Hauptsturmbandführer gibt sich bei seiner Flucht als Belgier aus und läuft prompt in die Vokabelfalle, weil es auffällt, dass er sinnloses Zeug faselt, während Gilles in einem alliierten Erfassungslager aus dem Gedächtnis die Namen von 2840 Gefangenen auswendig hersagen kann. Er hatte aus deren Wortstamm Farsi Wörter erfunden. Ein eindrucksvolles Ende, während Gilles die Namen laut sagt, wie bei einer Gedenkfeier, unterbrechen alle Anwesende ihre Arbeit und wenden sich Gilles zu.
    Eidinger spielt den Nazi mit gefährlichem Spagat zwischen einem freundlich-menschlichem Wesen, das kulturell durchaus interessiert ist, aber jeder Zeit seine todbringende Fratze zeigen kann.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

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    3,5
    Veröffentlicht am 2. Oktober 2020
    DAS WUNDER DER SPRACHE
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Kann man nicht erfinden – oder doch? Wenn es ums nackte Überleben geht, lässt sich fast alles bewerkstelligen. Es lassen sich ganze Schwachturniere im Kopf gewinnen, wie wir seit Stefan Zweigs Novelle wissen. Es lässt sich auf Ressourcen zurückgreifen, die sich im alltäglichen Normalzustand gar nicht vermuten lassen. Zum Beispiel auch so zu tun, als beherrsche man eine Fremdsprache. Diese Täuschung findet Verwendung, und zwar in einem Nazi-Lager in Frankreich des Jahres 1942, in welchem Sturmbandführer Koch – Nomen es Omen – davon schwärmt, nach dem Krieg nach Teheran auszuwandern, um dort ein Restaurant zu eröffnen. Da kommt ihm ein eingefangener Perser ganz gelegen, denn der könnte ihm Farsi lehren. Durch Zufall gerät der französische Jude Gilles in Besitz eines persischen Märchenbuchs – und gibt sich, nichts ahnend, wie sehr er damit die eigene Haut rettet, als Perser aus. Eine Tarnung, die sehr leicht auffliegen könnte. Nur Perser, die sind außerhalb des Iran und ihrer Kolonialmacht Großbritannien rar gesät. Somit hat niemand eine Ahnung von Farsi, selbst Gilles nicht. Der sich aber bald um Kopf und Kragen redet, wenn es darum geht, seine ganz eigene Sprache des Überlebens zu erfinden.

    2003 ließ Vadim Perelman Jennifer Connelly und Ben Kingsley in der Tragödie Haus aus Sand und Nebel aneinander krachen. Diesmal stellt er ein ganz anderes, ungleich kurioseres Zweiergespann in den Mittelpunkt seiner Weltkriegs-Erzählung. Charaktermime Lars Eidinger (gewohnt nuanciert und voll bei der Sache) als impulsiver NS-Offizier auf der einen Seite, der Argentinier Nahuel Pérez Biscayart als Jude inkognito auf der anderen. Ein Zwei-Personenstück, wenn man so will, mit einigen nebensächlichen Ausreißern, die für diese Geschichte gar nicht notwendig gewesen wären, wie zum Beispiel jene Episode der beiden Lageraufseherinnen Melanie und Elsa. Um das tragische Ausmaß der Situation natürlich greifbar zu machen, verzichtet Perelman auch nicht ganz darauf, das Verbrechen an den Juden zu dokumentieren – allerdings hält er sich, so wie damals schon Stefan Ruzowitzky in Die Fälscher, mit reißerischem Grauen mehr oder weniger zurück, und lenkt damit auch nicht von dem eigentlichen Impact der unglaublichen Begebenheiten ab, die sich in Wortgestalt einer völlig neu erfundenen Sprache Bahn brechen. Natürlich, Eidingers Figur zweifelt, will sich nicht verführen lassen, hängt seinen Träumen nach, ist mit Sicherheit kein durch und durch verdorbener Charakter, kein überzeichneter Hans Landa, sondern ein Opportunist auf Zeit, der ganz andere Pläne hat als das Deutsche Reich für ihn vorsieht. Gilles setzt alles auf eine Karte, ist anfangs ein verschreckter, panisch um sein Leben ringender Gefangener, der zusehends merkt, wie sehr er die Willkür seines Peinigers eigentlich parieren kann, und welche Macht er eigentlich über ihn hat.

    Angeblich beruht diese Episode auf wahren Begebenheiten, jedoch: sicher ist das nicht. Zugrunde liegt eine Erzählung von Michael Kohlhaase, die natürlich genügend Potenzial vergibt für ein Drama, das sich über ein ausreichend dokumentiertes, reines Zeitbild hinwegsetzt und stattdessen ein zeitloses Gleichnis zitiert, dass über Opferrollen und die Kunst des Überlebens so Einiges zu sagen hat. Perelman macht daraus ein prosaisches Melodram um aus dem Stegreif erfundene Wörter, die ihre Wurzeln in den Namen der Ermordeten und Vertriebenen haben. Das ist zu komplex, zu konsistent und zu sinnbildlich, um tatsächlich so passiert sein zu können. Und auch wenn es nur erdacht ist – das Potenzial, mit Sprache ein Wunder zu vollbringen, und sei es auch nur für einen selbst und um das Böse hinters Licht zu führen, liegt dem Menschen zugrunde.
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    beco
    beco

    61 Follower 362 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 6. Oktober 2020
    Der Film bleibt auf eingefahrenen Wegen und vermittelt keine neuen Einsichten. Lars Eidinger ist, das weiß man, ein toller Schauspieler, der dem Hauptsturmführer Koch ein wenig Tiefe verleihen kann, aber hier letztlich auch nicht wirklich überzeugen kann.
    Wir erleben die Nazi-Lagerbewacher und die Kommandanten der SS als brutal, unmenschlich, eitel und dumm, aber wie oft wurde das schon gezeigt.
    Die Geschichte der Persischstunden als Kamerspiel zwischen Hauptsturmführer Koch und "seinem Perser", das hätte was werden können, so aber bleibt der Film im Klischee verhaftet.
    Filmdoktor
    Filmdoktor

    7 Follower 46 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 2. November 2020
    Durch Erinnern den Menschen ihre Würde zurückgeben -
    Im von Nazi-Deutschland besetzten Frankreich gerät der belgische Jude Gilles in die Fänge der SS und wird abtransportiert. Der direkt angeordneten Erschießung im Wald kann er nur entgehen, da er sich einem spontanen Einfall folgend zuerst tot stellt und dann ein Gespräch belauscht, dass ein Perser gesucht werde. Fortan gibt er sich als Perser aus, als Beweis zeigt er ein Buch auf Farsi, dass er erst im Lastwagen gegen Essen getauscht hatte. Der SS-Sturmbannführer Klaus Koch bereitet sich im Konzentrationslager auf die Zeit nach dem Endsieg vor: Er will in Teheran, wohin sein Bruder vor dem Nationalsozialismus geflohen sein soll, ein Restaurant eröffnen. Damit dies möglichst reibungslos gelingt, will er Farsi lernen. Gilles beherrscht kein einziges Wort Farsi und kann auch im mitgeführten Buch nicht lesen. Um sein Leben zu retten, erfindet er fortan Vokabeln und schließlich eine ganze Fantasiesprache. Zu Hilfe kommen ihm die Lagerlisten: Er muss alle Namen der Inhaftierten eintragen und setzt aus Bestandteilen der Vor- und Nachnamen seine Sprache zusammen. Durch das Memorieren der Namen, lernt Gilles seine erfundenen Vokabeln. Ein einziger Fehler in der Lektion kann ihn aber das Leben kosten - das schärft Koch ihm immer wieder ein. Währenddessen werden immer wieder Transporte in den Osten geschickt, das Lager leert und füllt sich erneut, Gilles bleibt, fühlt sich mitschuldig am Tot der anderen Häftlinge und gibt weiter "Persischstunden".

    Der Regisseur Vadim Perelmann ist in Kiew geboren, wanderte schon als Kind über Wien und Rom schließlich nach Kanada aus. Nach Werbespots und Musikvideos drehte er u.a. "Das Haus auf Sand und Nebel" und auch mit "Persischstunden" greift er wieder auf eine literarische Vorlage zurück: "Die Erfindung einer Sprache" von Wolfgang Kohlhaase. Die Konzentration auf Sprache und menschliche Beziehungen prägt alle seine Filme. Insbesondere die intensiven Gespräche zwischen Koch (bestechend: Lars Eidinger) und Gilles erinnern an ein Kammerspiel. Zunehmend vertraut sich der SS-Mann "seinem Perser" an, denn auch er steht intern unter Druck. Die Intrigen der SS-Wachmannschaft, Rivalitäten und ideologische Verblendungen werden in Nebensträngen thematisiert. Eine besondere Rolle spielt der Wachsoldat Max (großartig: Jonas Nay), der besessen davon ist, Gilles als Hochstapler zu überführen.

    Das Grauen der Vernichtung in Konzentrationslagern wird nicht unmittelbar, sondern eher vermittelt gezeigt, aber keinesfalls verharmlost: der Abtransport von nackten Leichen auf einem Handkarren wird aus der Vogelperspektive in großer Höhe aufgenommen oder die Erschießung beim Appell ist nur kurz im Bildhintergrund zu sehen. Der Kern der Geschichte besteht im Wachhalten der Erinnerung: Indem Gilles sich für "sein Persisch" an die Namen der Mitgefangenen erinnern muss, sorgt er dafür, dass die im Lager auf eine Nummer reduzierten Häftlinge als Individuen im Gedächtnis bleiben.
    Dramaturgisch hätte der Film noch dichter und stringenter erzählt werden können. In der Mitte mäandert die Handlung etwas und manche Vorgabe, z.B. dass Gilles eine ganze Sprache nur durch Auswendiglernen beherrscht oder Koch so viel Privates ihm gegenüber preisgibt, wirkt sehr konstruiert. Dennoch wirkt der Film in seiner Botschaft, gerade auch durch sein ergreifendes Ende.

    "Persischstunden" ist nur teilweise ein Drama über den Holocaust, vor allem ist es eine Geschichte über Erinnerung, Menschlichkeit und dass der Mensch mit Hilfe der Sprache im Stande ist, die Schrecken der Welt zu überwinden. Nicht zuletzt wird einmal mehr den namenlos Ermordeten eine Erinnerung und Würdigung zuteil.
    Théo Séré
    Théo Séré

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    5,0
    Veröffentlicht am 3. Juni 2022
    Zuerst entdecken wir Gilles, der Jude ist, der ermordet werden muss. Aber er lügt, und er tut, als ob er Persisch sprechen könnte. Dann wird er Gefangener und ein SS-offizer lernt mit Gille Persisch. Er wird sein Lehrer...
    Ich finde den Film gut, er ist packend inszeniert. Die Geschichte ist interessant, originell... Sie ist auch unterhaltsam und die letzte Wendung ist lustig. Die Schauspieler sind perfekt, die Szenen sind realistisch und die Stimmung ist beängstigend.
    Noah Gavet2005
    Noah Gavet2005

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    4,5
    Veröffentlicht am 2. Juni 2022
    Die Geschichte spielt in Frankreich während des Zweiten Weltkrieges. Gilles, ein Jude, gibt vor, Perser zu sein, um zu überleben. Trotzdem kann er kein Wort Persisch. Er erfindet seine eigene Sprache, um die SS-Offiziere zu überzeugen. So rettet er sein Leben. Zwei Szenen haben mich besonders beeindruckt : das grausame Leben der Gefangenen in einem Konzentrationslager. Der Film hat mir gefallen, weil es Humor in dramatischen Situationen gibt. Dieser Humor erinnert mich an den Film von Roberto Benigni, "Das Leben ist schön" .
    Corélia Lérissel
    Corélia Lérissel

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    3,0
    Veröffentlicht am 2. Juni 2022
    Das ist die Geschichte von Gilles, der glauben macht, dass er Persisch und er sprechen han heißt Reza, um sein Leben im Konzentrationslager zu retteten und zu shützten. Reza lügt und erfindet eine sprache, er macht glauben, dass er Perser ist. Aber er verraten sich mehrmals. Die Szene, die ich liebe, ist als Reza im der Wald flieht. Ein frnzösischer Soldat erscheint und er spricht. Iche denke, dass er ist eine Fantasie ist wie im Traum. Ich liebe die Szene, weil er zurück ins Konzentrationslager geht. Der Film ist sehr gut und gutgemacht, weil der Film viele gefühle und Emotionen und Angst wedet. Es ist buendruckend, dass Gilles alles erfinden und auswendig lernen muss und sich an Wörter erinnern, um sich nicht zu verraten und sein zu Lebenretten.
    Thibault42
    Thibault42

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    4,0
    Veröffentlicht am 2. Juni 2022
    Erstens ist "Persischtunden" ein Kriegsfilm uber die Gefangenen in der KZ. Dieses Film zeigt die Geschichte von Gilles, der Belgier und Sohn eines Rabbiners ist. Gilles wurde verhaftet, als er in die Schweiz zu fliehen versuchte. Wahrend die Gefangenen im Wald exekutiert werden, hat er geschafft zu uberleben, indem er macht glauben, dass er Perser ist.
    Seine Luge rettet ihn aber bis wann?
    Ich finde die Geschichte von dem Film spannend. Es gibt viel Spannung, zum Beispiel wissen wir nicht, ob Reza uberleben wird. Ich mag Kriegsfilme also sehe ich gern dieser Film. Besonders gut haben mir die Schauspieler in den Rollen der Nazis gefallen gut zum beispiel Koch oder Bayer.
    Die Stimmung ist sehr Dunkel, und stellt gern den die Stimmung in dem KZ dur. Das ist Spannung sehr gross, und der Zuschauer, wie ich, hat Angst um Reza.
    Die Geschichte ist originell und beruhrend.
    eXact Modellbau
    eXact Modellbau

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    4,0
    Veröffentlicht am 19. Januar 2022
    Mir hat der Film gut gefallen.
    Meine einzige Kritik richtet sich auf eine Aussage, dass die Lebensmittel aus "Mecklenburg Vorpommern" kommen. Das ist natürlich falsch. Es gab damals Mecklenburg und es gab Pommern. Pommern gehörte zu Preussen. Das Bundesland Mecklenburg Vorpommern gibt es erst seit der Wiedervereinigung.
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