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    The Menu
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    Patrick N.
    Patrick N.

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    5,0
    Veröffentlicht am 21. November 2022
    Was bist Du? „Esser“ oder „Diener“? Nicht, dass die Beantwortung dieser Frage was mit dem Filmausgang zu tun hätte, aber je nach dem betrachtet dich der Maestro eben anders und denk eben anders über Dich. Und ja, das wiederrum könnten eben doch wichtig sein. Schwer vom Genre her einzuordnen, der Film passt (zum Glück) nicht eindeutig in eine Schublade. Viele meinen, es wäre eine Komödie, andere, es sei ein Thriller, wieder andere…. Lassen wir das. Es ist eher eine bitterböse Realsatire über die Gastronomie aus Sicht der Arbeitenden (Diener) und der Sicht der Gäste (Esser) und den Umgang der einen mit den anderen; mit Schwergewicht auf das Empfinden der „Diener“ durch Aktionen und Reaktionen der „Esser“ ihnen gegenüber. Und da kommt auch die mittlerweile immer beliebter werdende Unsitte zur Sprache, sein Essen nicht von Anfang an zu genießen, sondern es erst mal abfotografieren zu müssen (am besten, um sich dann noch zu beschweren, das Essen wäre kalt serviert worden …..). Und das dann noch einem Gourmet-Tempel…. Der Abend führt durch ein kurzweiliges mehrgängiges Menu mit unvorhersehbaren und auch teils durchaus sportlichen Aspekten. So mancher Gang ist schwer verdaulich und äußerst ungesund. Letztendlich bleibt die Erkenntnis, dass einzig und allein auch mal ein Double-Cheeseburger eine sehr gesundheiterhaltende Mahlzeit sein kann, aber er muss „zum Mitnehmen“ sein; sonst klappt das nicht mit der gesunden Nahrung 😉. Ich war vollkommen „geflasht“ von dem Film und kann ihn nur wärmstens weiterempfehlen. Würde ihn auch noch mal ansehen. Ich vergebe selten volle Punktzahlen, aber der Film hat es aus meiner Sicht verdient. Verdammt großes Kino oder wie würde Frank Rosin jetzt sage? „Geile Scheiße“.
    Kinobengel
    Kinobengel

    464 Follower 551 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 19. November 2022
    Der überwiegend als Serien-Regisseur tätige Mark Mylod liefert einen deftigen Spielfilm.

    Chef Slowik (Ralph Fiennes) empfängt ausgesuchte Gäste in seinem Restaurant auf einer Insel. Hier werden die Ingredienzen seiner ausgefeilten 1.250 $ teuren Menüs angebaut oder gezüchtet. Für diesen Abend hat er eine besondere kulinarische Komposition kreiert. Dass Margot (Anya Taylor-Joy) statt der eigentlich geladenen Dame als Begleitung von Tyler (Nicholas Hoult) erscheint, passt dem Chef nicht ins Konzept.

    Unterschiedlich aufbereitete Trailer (z.B. eine blutigere Version beim Fantasy Filmfest) verraten ein übles Dinner im aufwendigen Ambiente. Doch was steckt dahinter? Das nach einer Weile unverkennbare Ansinnen des berühmten Kochs ist auf eine irrwitzige Art einleuchtend. Dies lässt er die vor ihm versammelte Soiree in mehreren Gängen spüren. Zwei davon hätten wegfallen dürfen, denn das Vorhaben ist recht vorhersehbar, wenn auch nicht die Details des von Röstaromen begleiteten Desserts. Da die Steigerungen etwas dünn und schleppend serviert werden, stört die feierliche Anreichung der Leckereien mitunter, ist aber essentiell.

    Mylods Publikum darf das Filmmenü als schwarzhumorig unterbutterte Satire genießen. Slowik möchte quälen, psychisch wie physisch. Es reicht jedoch nicht, wenn ein bestimmender Ton angeschlagen wird. Alle Worte sollten sitzen, um einer Ideologie, mag sie noch so absurd sein, mehr Bedeutung zu verleihen. Quentin Tarantino zeigt vielfach, wie das umgesetzt werden kann.

    Neben einfallsreichen Einzelszenen inklusive einer Scheinwendung begeistert vor allem das Spiel zwischen Fiennes und Taylor-Joy mit den nun passend gesalzenen Dialogen. Die seit 2015 („The Witch“ von Robert Eggers) häufig für Hauptrollen gebuchte US-Amerikanerin nimmt als widerspenstige Margot allmählich den Hauptpart ein. Ihre beeindruckende Mimik wird von dem erfahrenen Kameramann Peter Deming („Mullholland Drive“, „Die fantastische Welt von Oz“, „The Cabin in the Woods“) treffend eingefangen.

    Eine mitreißende Geschmacksexplosion ist „The Menu“ trotz einiger origineller Zutaten nicht geworden. Darauf einen Cheeseburger für 9,95 $.
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    11.123 Follower 4.944 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 18. November 2022
     dies war ein Film bei dem ich der Trailer sofort gepackt hatte. Ich wollte wissen: was geht hier vor? Und leider ist dies für mich einer der Filme, die beim Aufbau des Geheimnisses alles richtig machen, aber bei der Auflösung dann ins Straucheln geraten. Es ist sehr interessant und mitreißend wie in der ersten Stunde das Grund Szenario errichtet und aufgebaut wird . Das liegt insbesondere am überragenden Spiel von Ralph Fiennes. Wenn dann später aber doch die Erklärungen kommen fängt der Film an unglaubwürdig zu werden. Natürlich sollte Realismus hier nicht das bevorzugte Ziel sein und man kann mit wahnsinnig viel analytischen Blick hinter sehr vielen Dingen eine tiefere Ebene der Gesellschaftskritik entdecken. Trotzdem trotzdem hatte ich ihr das Gefühl rennen unausgewogene fernzusehen der nach der starken ersten Hälfte merklich abflacht.

    Fazit: Bekommt nicht vollständig – ein großartier Aufbau mündet in unglaubwürdigem Finish
    Riecks-Filmkritiken
    Riecks-Filmkritiken

    28 Follower 212 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 12. November 2022
    THE MENU ist ein feinsinniges, ansehnliches, schmackhaftes und mitreißendes Drama, welches durch zunehmende Eskalation im Sinne von MIDSOMMAR ein ruhiges, aber trotzdem facettenreiches Spiel zeigt und sich weiter in Richtung eines drastischen Thrillers entwickelt. Tatsächlich finden auch immer wieder schwarzhumorige und perfekt pointierte Sequenzen ihren Weg in den Film, wodurch die anfangs lockere und ausgelassene, später beklemmende und angsterfüllte Atmosphäre gezielt untermalt wird. Wir lernen Kammerspielartig nur ein sehr kleines Set kennen, doch das reicht vollkommen aus, um deftige und gesellschaftskritische Botschaften zu platzieren und einen unverwechselbaren Film zu entwickeln, der das Potential hat sich ins Gedächtnis des Publikums zu brennen.

    Die gesamte Kritik gibt es auf riecks-filmkritiken.de/the-menu
    Breite Masse im Hintergrund
    Breite Masse im Hintergrund

    8 Follower 57 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 11. Oktober 2022
    The Menu gehört zu der Sorte Film, bei der man nach dem Trailer nicht genau weiß, ob man ihn sich nun anschauen sollte oder nicht. Ist er ein Psycho-Thriller, ist er eine schwarze Komödie, oder ist er eine Gesellschaftssatire? Ohne groß zu spoilern darf man sagen, dass der Film eine gelungene Mischung aus all diesen drei Komponenten geworden ist, die einen nachhaltig begeistert.

    Ein namhafter Sternekoch lädt eine ausgewählte Gruppe von Menschen in sein nobles und exklusives Restaurant ein, um ein spektakuläres Menü zu präsentieren. Mit dabei sind auch der junge Foodblogger Tyler, der gefühlt jede Sekunde und jedes Milligramm eines Gerichtes analysiert, und seine neue Freundin Margot, die lediglich aus Interesse am Trip teilnimmt (und weil Tyler ursprünglich seine Ex mitnehmen wollte und er das überteure Ticket für das Menü nicht verfallen lassen will). Im Restaurant angekommen, wird den Gästen jedoch schnell klar, dass dies kein normales Abendessen werden wird, denn der besagte Sternekoch hat sich was ganz besonderes ausgedacht.

    The Menu tut etwas, was bei vielen Filmen heutzutage leider viel zu kurz kommt: Er baut Atmosphäre auf. Mit ziemlicher Absicht ist dieser Film tatsächlich aufgebaut wie ein mehrgängiges Menü im Restaurant. Man beginnt bei den ersten Szenen mit dem Aperitif und dem Amuse Gueule, geht mittels erster Schlüsselmomente weiter über die Vorspeise und die Zwischengänge, bis man irgendwann zur deftigen Hauptspeise kommt, die es zu verdauen gilt, bis das Ganze am Ende durch ein perfektes Dessert abgerundet wird. Das alles führt dazu, dass nach dem Schließen der Tür des Restaurants absolute Spannung beim Publikum herrscht und man mit jeder einzelnen Figur mit fiebert, seien es die Gäste oder die Köche. spoiler: Dazu kommt (bei all der Abscheu über die entstehenden Konsequenzen, die der Koch gezogen hat), dass man die Beweggründe des Koches auf eine gewisse Art nachvollziehen kann und man sich dabei ertappt, sich selbst zu fragen, ob man irgendwann an einem Punkt gelangt, an dem einen das gesamt Umfeld so ankotzt, dass man die Notbremse zieht bzw. sogar diesen Punkt verpasst und wahnsinnig wird


    Ralph Fiennes ist ohne Frage der Star des Films. Jede Sekunde kauft man ihm ab, dass hier ein Mensch am Werk ist, der sich so einen guten Ruf erarbeitet hat, dass er das Menü gar nicht mehr selbst kochen, sondern seine Untergebenen nur noch dirigieren muss. Was für ein grandioser Schauspieler Ralph Fiennes ist muss glaube ich nicht mehr erwähnt werden. Allein er ist der Grund, sich The Menu im Kino anzuschauen, nur dass man hier tatsächlich auch noch eine sehr gute Geschichte dazu bekommt.

    Die zweite größere Rolle spielt Anya Taylor-Joy und auch bei ihr kann man nicht wirklich etwas kritisieren. Ihre Rolle ist mit einem ähnlichen Mysterium verbunden wie die Rolle von Fiennes, allerdings auf einem anderen Level. Auch die anderen Schauspieler wie Nicholas Hoult, John Leguizamo oder vor allem auch Hong Chau tragen sehr gut zur Entwicklung der Geschichte bei. Positiv ist, dass jede einzelne Rolle (abgesehen vom Großteil des Küchenpersonals), nicht einfach nur dabei ist, sondern mit einbezogen wird. Das will man auf der Leinwand sehen und so macht es auch am meisten Spaß.

    Ich habe den Film in der Originalsprache gesehen, was ich an der Stelle aufgrund von Ralph Fiennes Spiel und seiner besonderen Stimmfarbe empfehlen würde, ich denke aber nicht, dass mit der deutschen Synchronisation viel verloren geht.

    Eine ganz klare Empfehlung mit der Hoffnung, dass der Film in vielen Kinos gespielt werden darf
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