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Isabelle D.
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3,5
Veröffentlicht am 21. April 2024
"Die Herrlichkeit des Lebens" von Georg Maas und Judith Kaufmann ist ein anrührendes Liebesdrama rund um das letzte Lebensjahr des Schriftstellers Franz Kafka und seiner letzten großen Liebe, der Tänzerin Dora Diamant. Die beiden lernen sich am Strand an der Ostsee kennen und verlieben sich trotz ihrer Unterschiede ineinander. Ihre gemeinsame Zeit ist gezeichnet von Kafkas Lungenkrankheit und Geldsorgen - dennoch halten sie zusammen und Dora kümmert sich um ihn. Der Film ist sehr ruhig und leise erzählt, was für eine schwermütige Leichtigkeit sorgt. Allerdings sollte man den Film nicht sehen, wenn man zu wenig geschlafen hat, dann kann es passieren, dass man zwischendurch immer wieder wegdöst.
Fazit: Kein Popcorn-Kino, aber als Liebesdrama sehr gelungen.
1923 an der Ostsee. Der Schriftsteller Franz Kafka (Sabin Tambrea) ist schwerkrank, er leidet an einer Lungentuberkulose. Die Krankheit macht ihm zunehmend zu schaffen, er hat aber auch beschwerdefreie Phasen. Er lernt an der Ostsee eine Frau kennen. Dora Diamant (Henriette Confurius) ist Betreuerin in einem Kinderheim. Sie sind sehr unterschiedlich, das hindert sie aber nicht daran, sich zu verlieben und eine Beziehung einzugehen. Franz sagt ihr aber von Anfang an, dass er krank ist. Für sie ist das aber kein Grund, ihn zu verlassen. Sie wird seine Partnerin, er zieht nach Berlin, und sie treffen sich immer wieder. Als sich sein Gesundheitszustand verschlechtert kümmert sie sich...
"Die Herrlichkeit des Lebens" erzählt vom letzten Lebensjahr von Franz Kafka. Einerseits durch seine Krankheit gezeichnet, erlebt er noch mal die große Liebe. Ketzerisch kann man sagen, dass diese Geschichte erst mal wenig besonders ist. Mann und Frau verlieben sich, er ist krank, sie pflegt ihn. Besonders wird der Film durch den Hintergrund, dass es sich eben um Franz Kafka handelt, der auch in seinem letzten Jahr an Texten geschrieben hat. So gibt es die Szene, in der er seinem Freund Max Brod (Manuel Rubey) sagt, dass er wolle, dass nach seinem Tod alle seine Texte vernichtet werden sollen, und wir wissen, dass Max das nicht getan hat. Zu etwas besonderem wird der Film vor allem durch Sabin Tambrea - der den liebenden und leidenden Franz Kafka wundervoll spielt - und Henriette Confurius - im Film die hingebungsvolle Partnerin.
Ein wunderbarer Film mit Herz und Tiefgang und einer wertvollen Botschaft: Das Leben kann so herrlich sein in vielen kleinen Dingen trotz Begrenzung, Krankheit und Tod. Sabin Tambrea und Henriette Confurius in den Hauptrollen könnten besser nicht ausgewählt sein. Dabei wird eine oft vergessene Eigenschaft Kafkas deutlich: sein durchaus auch vorhandener Humor und eine gewisse Leichtigkeit sowie die Fähigkeit, trotz Leid und Schmerz den Wert einer Liebe zu erkennen und zu genießen.
Film war soweit super, aber was ziemlich genervt hat war der Ton bzw. Die Synchronisation. Die Stimme passte überhaupt nicht auf die Lippenbewegungen, das war echt nervig.