Typisch französischer Polizei-Thriller der zwar im Großen und Ganzen überzeugen kann, allerdings nicht unbedingt mit seiner Story, wenn man sie denn in seiner Gesamtheit betrachtet. Es geht, wie so oft in letzter Zeit, gerade in französischen Thrillern, um korrupte Polizisten. Nicht einer, nicht zwei, eigentlich so ziemlich alle. Nein, kein Spoiler, der Film gibt sich von Anfang an keine besondere Mühe, das zu verheimlichen. Der Hoffnung, dass der eine oder andere Polizist eben nicht korrupt ist und am Ende auf dem weißen Pferd in den Sonnenuntergang reitet, wird umso länger der Film geht, kaum eine Chance eingeräumt. Der Film ist nicht nur knallhart, er ist mitunter auch ziemlich brutal und damit ist nicht nur die gezeigte Brutalität gemeint. Handwerklich und visuell gibt’s nicht viel zu meckern, Jean Reno, zweifelsohne das Werbe-Zugpferd, hat aber eine überschaubare Rolle, die ihn nicht besonders viel abfordert. Claudia Cardinale (!), die „Grand Dame“ des italienischen Films ist mittlerweile fast 83 und darf hier als Herrscherin des Bastiani-Clans ein paar Mal durchs Bild huschen und ein paar Sätze sagen. Lannick Gautry als Inspector Richard Vronski zweifelsfrei der Hauptprotagonist, macht das auch ganz ordentlich, wobei man sagen muss, dass das Ganze eine solide Ensembleleistung ist. Made in France- hochgradig besetzt. Ich weiß nicht, ob der Zuschauer mit dem Ende und dem Handlungsplot letztendlich zufrieden ist. Mich hat „Banden von Marseille“ oder „Bronx“ oder auch „Rough City“ (die Titel passen alle drei) mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Ist die Welt mittlerweile wirklich so? Fazit ist aber, durchaus sehenswert.