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CineMoenti
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3,0
Veröffentlicht am 7. Juli 2023
Kurzweilig ist dieser lange Action-Film, ja. Die von Cruise selbst durchgeführten Stunts stellen auch einen Mehrwert dar, ja. Aber die gesamte Gattung leidet allmählich an Materialermüdung. Zu viele Ideen sind allzu bekannt aus sehr viel älteren Genreklassikern, und einige Sexismen (wie etwa eine Frau "the girl" zu nennen, als hätte sich in den vergangenen Jahrzehnten aber auch gar nichts getan) grenzen an bemerkenswerte Ignoranz. Abgesehen davon würde mich einmal sehr freuen, wenn es Cruise gelänge, hier und da so etwas wie eine Emotion zu spielen, die über ein aalglattes Angespanntsein hinaus ginge (bezeichnend: in einer hochemotionalen Szene wird hauptsächlich auf sein Gegenüber geschnitten). Und doch: der spektakulären Action wegen, die durchaus mehrere Adrenalinschübe verpasst, kann der Kinobesuch lohnen.
Das unmögliche Ding an Tom Cruises Filmmissionen ist wohl mittlerweile, jedes Mal noch einen draufzusetzen und es nochmal zu toppen. Der neue Film der Reihe tut dies gleich in zwei Belangen: zum einen der Lauflänge. Das endlose Ausdehnen der Szenarien und der bedeutungsschweren Dialogen erwirkt, daß der Film auf eine epische Laufzeit von über 160 Minuten anschwillt. Und zum zweiten das Pathos: jedes Szene, jeder Dialog, wird mit bleischwerer Bedeutung, fieser Ernsthaftigkeit und Tragik untermalt. Ebenso sind es aber die Figuren: gerade Überbösewicht Gabriel, dessen bleiche Darstellung die Bösheit, die ihm das Drehbuch unterstellt, nicht erfüllt. Gabriel ist eine absurde „Larger than Life“ Figur, ebenso wie der alles wegsteckende Cruise und jeder in seinem Umfeld. Man schaut so einen Film nicht, um Realismus oder wahre Figuren zu sehen, aber wenn sowas dann wie hier ins epische übersteigert wird, knüpft man kaum emotional an. Die Action ist natürlich wie immer das Aushängeschild und dort liefert der Film entsprechend ab. Allerdings sind es Tom Cruises eigene, frühere Titel die belegen, daß es das alles schonmal in besser gab. Und es zeigt, wie mies so ein erster Teil 1: der Film knipst in der Mitte ab und man weiß erstmal nicht, ob es zu einem lohnenden Ganzen führen wird.
Fazit: Die bislang schwächste Mission, wenngleich selbst ein mauer Titel dieser Reihe mehr liefert als alle Konkurrenz!