Regisseurin Petra Costa ist Mitte 30 und damit in etwa so alt wie die Demokratie in Brasilien. Seit der Einführung freier Wahlen in ihrer Heimat hat sie die dortigen politischen Entwicklungen direkt miterlebt. Wie viele Brasilianerinnen war sie in jungen Jahren noch hoffnungsfroh aufgrund der verheißungsvollen Staatsform, doch im Jahr 2019 steckt die Demokratie des südamerikanischen Landes in einer tiefen Krise. Grund dafür ist ein umfangreiches Netz aus Korruption, in das selbst Luiz Inácio Lula da Silva verstrickt war. Von 2003 bis 2011 war „Lula“, wie er auch oft genannt wird, Präsident von Brasilien. Anfangs konnte er große Erfolge verzeichnen und war dementsprechend beliebt bei der Bevölkerung. Mittlerweile sitzt er wegen Korruption im Knast und der Glaube an die Demokratie hat tiefe Risse bekommen. Auch seine Nachfolgerin Dilma Rousseff war Korruptionsvorwürfen ausgesetzt und wurde anschließend ihres Amtes enthoben. Regisseurin Petra Costa hat die Präsidentschaften der beiden in Ungnade gefallenen Politiker analysiert.