Für Hardcore Marvel Fans, ist der Film vielleicht was, denn dann muss man schließlich jeden dieser Superhelden-Filme gesehen haben. Ansonsten besser nicht.
Ein richtig guter Film wieder von Marvel. Die Story ist wie immer sehr gut verfilmt. Gestört hatte mich nur der Anfang, da man dort sehr viel den Untertitel lesen muss bis er auf deutsch weiterging. Zumindest in der Version auf Disney+ Deshalb keine 5 Sterne obwohl der Film, 5 Sterne verdient hätte.
Unterhaltsam anders aber es steckt leider mehr Disney als Marvel drin. Der Film wirkt wie eine überdrehte, modernere Version von Disney Mulan mit vielen Phantasy Einflüssen aus der chinesischen Mythologie. Als Disney Film mag ich Shang Chi, als Marvel Film ist er aber mit seinem zwar unterhaltsamen Fanservices zu aufgesetzt. Man will einfach zu viele Faccetten in dieses Universum packen und pfeift mittlerweile auf einen stringenten glaubwürdigen Zusammenhang. Chinesische Mythologie, außerirdische Eternals, mittelalterliche Ritter und Vampire passen einfach nicht in dieses Universum, egal welche haarsträubenden Erklärungen sich die Storyschreiber nach den Origin Erzählungen ausdenken. Aber das Multiverse scheint ja für alles eine Ausrede parat zu haben.
Der Film an sich ist sagen wir, okay. die interessanteste Person ist der Vater von Shang chi. Über den wird wenig erzählt und sein Plot ergibt nicht viel Sinn. Shang-Chi hat erschreckend wenig Text und ist sehr flach. Seine Persönliche Entwicklung wird quasi kein bisschen dargestellt. Doch der Hauptgrund für meine so schlechte Bewertung ist die Freundin der Hauptrolle die den Namen Katy trägt. Anscheinend ist es bei Marvel mittlerweile Standard mindestens eine weibliche Nebenrolle einzubauen, die nichts zum Film beiträgt außer einen Cringe-Anfall nach dem anderen zu verursachen. Selten habe ich mich so über eine Figur aufgeregt und mich gefragt: Was tut diese Figur eigentlich in diesem Film?
spoiler:
Wenn sie dann damit fertig ist einen Moment nach dem anderen mit ihrer auf jugendlich getrimmten Sprache zu vermiesen, erschießt sie kurzerhand den bösen Drachen aus einer fremden Dimension, nach dem sie EINEN EINZIGEN TAG das Bogenschießen gelernt hat. Neben ihr steht die Schwester der Hauptrolle die eine ausgebildete Attentäterin ist und im Kampf nichts beiträgt. Wieso ist das so? Wieso wird der Kampf durch eine unfassbar nervige Nebenrolle entschieden und nicht durch die Schwester auf welche diese Rolle perfekt gepasst hätte? Hätte die Schwester die Macht der 10 Ringe auch nutzen können, hätten beide als Geschwister das Monster vernichtet. Tja, Marvel da habt ihr wohl den Posten für die neue weibliche Superheldin einer nervigen uncharismatischen Frau gegeben die niemand sehen möchte. Chance vertan. Wieso fällt mir in 10 Minuten ein besserer Plot ein, als einem Multi-Milliarden Imperium?
Auch am ende ist Katy natürlich mit in dem geheimen Kloster von Wong. Wieso? Keine Ahnung! Es ist Katy und der Film muss jeden Moment konstant zeigen wie authentisch es ist Sätze mit "alda" zu beenden. Natürlich ist sie dann auch bei den Avengers. Dafür ist sie ja auch perfekt geeignet. So ohne Superkräfte und dem einen Tag Bogenschießen.
Ich musste dies loswerden. Ich musste es wirklich loswerden. Wow, ist das eine furchtbare Figur.
Neubeginn für ein asiatisches Marvelkapitel? Ja, - aber leider nur für Asiaten halbwegs tauglich. Unglaubwürdiger Anti-Held, der seit 1000 Jahren die Menschheit manipuliert und Armeen lenkt, aber nicht in der Lage ist 10 Mobster daran zu hindern, seine Frau in seinem eigenen Palast zu ermorden? Echt jetzt?? Und dann kommt er nach Hause, als ob er einen 9 to 5 Job als Hausmeister macht und ist wirklich überrascht! Euer Ernst? Die CGI wurde ja schon hinlänglich zerrissen. Ich habe leider auch nach dem Film keine Ahnung, was die 10 Ringe wirklich können und ich glaube auch die Schöpfer nicht. Merkwürdig. Und wo kommen die Dinger überhaupt her? Der Inhalt hätte eigentlich nur für die ersten 8 Minuten des eigentlichen Shang-Chi Films getaugt, den wir dann wohl als zweiten Teil in 2023 bekommen. Und die grösste Frechheit/Anbiederung an die Chinesische Führung ist, das der Hauptdarsteller aussieht wie eine junge Kopie von Xi Jinping. Politisches Casting. Eine ganz neue Rubrik. Auweia! Auf meiner Liste der Marvel-Filme ganz unten. Marvel - how low can you go?
Es ist und bleibt auch beim neusten Film von Marvel die alte Kamellen. In einem unschönen Film, der nur matschige Bilder aneinander reiht und wie üblich in einem wahrhaft grausamen, eklig anzusehenden CGI Overkill endet gibt es ABSOLUT NICHTS NEUES. Alleine die optische Gestaltung ist so abschreckend, dass man oft vergisst wie farblos doch eigentlich der Hauptdarsteller ist, der uns die Rolle des Shang Chi mimen soll. An dessen Seite wirkt auch eine Akwafina einfach nur unfassbar nervig. Von Sekunde Eins an ist dieser Charakter nur nervig und dazu da, dass man ihr die Handlung erklärt. Und ihr Nervfaktor nimmt auch nicht ab im Film. Michelle Yeoh macht das beste aus ihrer Rolle, aber hat sie nicht schon eine Rolle in "Guardians Of The Galaxy Vol. 2" gespielt? Tony Leung, der normalerweise ein super Darsteller ist in asiatischen Produktionen (Hero, In The Mood For Love) geht hier auch unter. Sein Schurke Wen Wu ist so unglaubwürdig, an den Haaren herbeigezogen und von einer so plumpen Motivation getrieben, dass mir der Darsteller nur leid tut. Leider fühlt sich der Film für mich auch viel zu lange und unrund an. Die Nebenfiguren sind auch absolut vergessenswert. Da gibt es den Typ mit dem Säbel im Arm, aber wer interessiert sich für diesen? Es bleibt am Ende nichts von diesem Film übrig. NICHTS. Er hat keine Relevanz, keine gute Aktion, keine guten Figuren. Es wird nur zum hundertsten Mal die alte Marvelformel runtergespielt und die nervt nur noch!