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    The Green Knight
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    3,0
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    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    760 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 28. August 2021
    DEN KOPF HINHALTEN
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Fantasy ist trotz des Erfolgs mit Game of Thrones und Herr der Ringe immer noch rar gesät, natürlich aufgrund der Kosten, die so ein Projekt verschlingt. Ausflüge ins Mittelalter sind fast ausschließlich in der Hand eines Ridley Scott (demnächst mit The Last Duel im Kino), wenn nicht gerade Michael Hirst seine Vikings auf die Welt loslässt. Endlich gibt’s hier Nachschub, und endlich mal dreht sich alles wieder um König Artus und die Ritter der Tafelrunde. Von Guy Ritchies Haudrauf-Interpretation des illustren Helden ist nämlich auch nur noch eine vage Erinnerung geblieben. Das könnte sich mit dem Spin-Off eines ganz anderen Recken durchaus ändern, denn die Verfilmung einer mittelalterlichen Romanze rund um Gawain entlockt den Themen unter der Regie eines sehr bemerkenswerten Filmemachers ganz andere Töne. Die Rede ist von David Lowery, ein Feingeist und cineastischer Umdenker. Einer, der Disneys Elliot – Der Drache zur emotional intensiven Familien-Fantasy mit Öko-Botschaft emanzipiert hat. Der Robert Redford Banken ausrauben ließ und in A Ghost Story auf innovative Weise über die Zeit und den Tod philosophiert hat. Es lässt sich erahnen, in welche Richtung Lowery diesmal abdriften wird, ist doch das Genre des Ritterfilms gänzlich neu in seinem Oeuvre. Das Ergebnis ist in Sachen Grünstich dem Fell des Walddrachen Elliot ganz ähnlich, taucht allerdings ganz tief ein in die Sphären von mit Chorklängen erfüllten, steinernen Gewölben, um längst gewohntem Trend den Rücken zu kehren. Hier, in der Finsternis des Mittelalters, trifft „Slumdog Millionaire“ Dev Patel auf den oder das große Unbekannte: auf den magischen, grünen Ritter.

    Dabei ist anfangs noch alles so, wie es in einem Film über die Tafelrunde sein zu hat. Es ist Weihnachtstag, alles versammelt sich um den obligaten runden Tisch, der bereits recht alternde Artus spricht zu seinem Gefolge, als sich plötzlich die Tore öffnen und eine berittene Gestalt die traute Runde stört, um einen der Anwesenden zu einem Schlagabtausch herauszufordern. Der Mutige soll seinen Hieb ausführen, in einem Jahr gibt’s dann die Antwort des grünen Ritters auf die gleiche Weise. Noch Nicht-Tafelrundler Gawain, ein trinkfreudiger Taugenichts, zeigt dennoch Mut und schlägt dem Fremden den Kopf ab. Pech für den Jüngling, denn das berüstete Baumwesen zeigt sich unsterblich und zieht sich enthauptet zurück. Was also tun? Gawain will die Abmachung nicht erfüllen, wohl wissend, dass dies seinen Tod bedeutet. Doch das Volk, darunter auch Artus, feiert ihn schon jetzt als mutigen Helden.

    Es ist ja nicht so, dass die Legende rund um Gawain noch nie verfilmt wurde. Sean Connery hat sogar mal die Rolle des martialischen Waldschrats übernommen. Nur so, wie die Mythen hier zu neuem Leben erwachen, gab‘s das noch nicht. The Green Knight ist Ritterkino für Intellektuelle und Kunstgenießer, für Museumsbesucher und Minnesang-Afficionados. Lowery schwelgt in nebelverhangenen, herbstlichen Landschaften, das Mystische ist allgegenwärtig – der Sinn manchmal jedoch nicht. Gawains Queste wird zu einer Rittergenese über Schlachtfelder und an ziellos umherwandernden Riesen vorbei. Das Phantastische bleibt vage, die Magie hingegen scheint alles zu durchdringen, erscheint aber auch nie konkret als solche. Vielmehr hängt sie mit Gawains Wahrnehmung und Seelenwelt zusammen, die sichtbar wird. Das gerät manchmal zum Durcheinander aus rätselhaften Andeutungen und aufgeräumten, recht formelhaften Dialogen, die aber sehr darauf bedacht sind, eine altertümliche Sprache zu sprechen, knapp an der Versform vorbei. Vieles geschieht wortlos, kippt in malerisch überhöhten Realismus, wobei die streng komponierte, farblich durchdachte Bildsprache am meisten fasziniert. Lowerys Film erinnert stark an die surrealen Welten des Italieners Matteo Garrone. Seine Filme Pinocchio (2019) oder Das Märchen der Märchen, eine Anthologie barocker Erzählungen, finden einen ähnlichen Stil. Sie sind diffus, transzendent, lakonisch und durchzogen von erdigem Naturalismus. Das ist wunderschön und sinnlich. Aber auch sehr artifiziell, weniger spontan und unnahbar.

    The Green Knight lässt etwas ratlos zurück, ist aber unterm Strich sicherlich bemerkenswert. Ein exzentrischer Genuss fürs Auge und fürs Ohr und so theatralisch wie John Boormans Excalibur, nur ohne Carmina Burana. Die Artusepik bleibt hier spartanischer und den Geistern einer moralischen, erzieherischen Natur unterworfen.
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    Mehr Reviews und Analysen gibt´s auf filmgenuss.com!
    Kino:
    Anonymer User
    1,5
    Veröffentlicht am 18. August 2021
    Die Erzählung der Geschichte beruht auf einer Sage aus dem englischen Arthurs-Epos. Die Sage selbst hätte vorlagengetreuer verfilmt ein wunderbares Film-Ergebnis ermöglicht. In Verbindung mit den Schauspielern, den modernen Bildeffekten und der Kameraführung hätte dies ein starker Film werden können. Stattdessen hat man das Gefühl dass zu viele vollkommen unnötige pseudotiefsinnige Sequenzen und Bilder eingefügt worden um dadurch Länge und Größe zu erzeugen, während die eigentliche Geschichte zu diffus und unausgearbeitet bleibt. Die Aussage der historischen Überlieferung kommt nicht gut herüber und am allerwichtigsten schneidet der Film auch noch den eigentlich wichtigen Schluss der Sage in der Verfilmung vollständig ab. Dadurch wurde die Aussage, wenn man so will die Pointe der Sage, gar nicht deutlich.

    Die Sage gelesen ist viel besser vor diesen Film geschaut. Leider ist das die traurige Wahrheit über diesen Film.
    Kino:
    Anonymer User
    1,0
    Veröffentlicht am 17. August 2021
    Was erwartet der Kinobesucher? Unterhaltung! The Green Knight ist zwar bildgewaltig mit den genretypischen Figuren, Bauwerken und Landschaften, aber langweilt mit einem kaum ersichtlichen Handlungsgang und Spannungsmomenten. Die bombastisch orchestrale Filmmusik gibt einen akustischen Rahmen vor, der visuell in keinster Weise ausgefüllt wird. Die Figuren entwickeln keine Tiefe, die Dialoge sind plump und nicht stringent. "Hallo" oder "Lass den Kopf rollen" ist weder in Sprache, noch Inhalt einem Ritterfilm angemessen. Was hat Gawain heldenhaftes geleistet? Auf jeden Fall hat er mich nicht unterhalten, die Todsünde eines Kinofilms!
    Talaron
    Talaron

    4 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 15. August 2021
    The Green Knight ist eindeutig ein Film für Kritiker, der immer wieder deutlich macht, dass ihm seine künstlerische Vision sehr viel wichtiger ist als Zugänglichkeit oder erzählerische Kohärenz. Dass er dieses Ziel erreicht, merkt man schon daran, dass die Zuschauerwertungen eher mau ausfallen während viele Webseiten noch deutlich höhere Wertungen als Filmstarts auspacken und den Film zu einem Meilenstein des Kinos erklären.

    Besonders positiv zu erwähnen sind, wie auch schon in der Filmstarts-Kritik erwähnt, der Wille zur Inszenierung und der großartige Einsatz von Soundeffekten und Musik. Optisch hat der Film ebenfalls viele Highlights, insbesondere wenn ruhige Szenen mit langen, scheinbar ungeschnittenen Kamerafahrten in Szene gesetzt werden. Allerdings gibt es auch Momente die stark abfallen, zum Beispiel die in der Filmstarts-Kritik erwähnten "holografischen" Riesen, die aussehen wie aus Knete und Low-Budget-CGI zusammengeflickt.

    Starke Probleme hat der Film hingegen auf der erzählerischen Ebene. Es ist eine Sache, dass der Film eine nicht ganz einfache Vorlage neuinterpretiert. Dass er es allerdings schafft, selbst im Vergleich zum mittelalterlichen Original noch deutlich schwerer Verständlich und weniger stringent zu sein, ist schon eine gewisse Leistung. Egal ob Riesen oder nächtliche Geisterbegegnungen – im Mittelteil passiert vieles, das man eigentlich auch hätte streichen können und das die Geschichte unnötig konfus und langatmig macht. Dazu kommen merkwürdige, unnötige Anpassungen des Originalstoffs wie zum Beispiel, dass ein für die Geschichte zentraler Schutzgürtel auf durch zwei verschiedene ersetzt wird, deren Verbindung komplett unklar bleibt. Hier wirkt es weniger so, als seien solche Details künstlerisch gewollt gewesen, und eher als hätte man Mühe gehabt, diverse Ideen und Handlungsfäden am Ende sinnvoll zusammenzufügen.

    Insgesamt ist The Green Knight eine solide aber tendenziell überbewertete Reise durchs Mittelalter mit vielen audiovisuellen Highlights aber auch einigen unnötigen Fantasyeinlagen und viel konfuser und dementsprechend unbefriedigender Handlung. Wenn man mit der richtigen Erwartung ins Kino, kann man sicher viel Spaß im Kino haben, aber er wird sicher nicht jedem gefallen und ein Pflichtfilm ist er selbst für Liebhaber eher nicht.
    Christoph K.
    Christoph K.

    154 Follower 322 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 2. August 2021
    Von Grandiosität bis Mumpitz - Bei "Green Knight" ist alles dabei. Grandios war sicherlich die Bildgestaltung, Settings, Kameraführung - Mumpitz war aber leider die Story. Die Bilder haben schon sehr was her gemacht. Wahnsinnig intensiv untermauern sie die gezeigte Situation. Das ist schon wahre Kunst. Auch der Soundmix war fantastisch. Ich muss aber unterm Strich aber nur 2 Sterne geben, da die Story sowas von flach ist und der Film unsägliche Längen hat. Manche Gegebenheiten bringen den Film überhaupt nicht weiter und dienten wohl eher nur der Bildfotografie. Die Story ist aber die Seele eines Filmes und da muss man klar sagen, dass "Green Knight" deutlich daneben gegriffen hat. Ebenso schlecht fand ich das Ende - völlig vorhersehbar und komplett unbedeutend.
    Kinobengel
    Kinobengel

    466 Follower 552 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 1. August 2021
    Die Auseinandersetzung des Gawain mit dem Grünen Ritter gehört zum Bestand der vor einigen hundert Jahren niedergeschriebenen Sagen um König Artus. David Lowery („A Ghost Story“, „Ein Gauner und Gentleman“) bereichert die Kinowelt mit einer Leinwandversion nach eigenem Drehbuch.

    Gawain (Dev Patel), ein junger Neffe des in die Tage gekommenen Artus (Sean Harris), soll in absehbarer Zeit die Krone tragen. Er muss ein Mann ohne Furcht und Tadel werden. Ihm wird aufgetragen, ein im Vorjahr abgegebenes Versprechen einzulösen und an den königlichen Hof zurückzukehren. Die mehrtätige Reise Richtung Norden birgt kurz vor Weihnachten nicht nur wegen der Kälte Unangenehmes. Neben einigen mehr oder weniger mühevoll zu lösenden Problemen droht Gawain die Enthauptung durch den Grünen Ritter (Ralph Ineson).

    Die Ritter der Tafelrunde oder König Artus waren nicht selten Stoff einstiger Filmproduktion. Glänzende Rüstungen, bunte Gewänder, Technicolor sorgte für hohe Farbsättigung (z.B. „Ivanhoe – Der schwarze Ritter“, 1952 von Richard Thorpe). Zum Schluss der einfachen Erzählungen bekam der tugendhafte Ritter die Frau, die er besitzen wollte. „Excalibur“ (1981 von John Boorman) kam schon anspruchsvoller, „Ritter aus Leidenschaft“ (2001 von Brian Helgeland) wieder typisch, jedoch moderner fotografiert. Zeitreisen mit Heldenromantik.

    2021: Andrew Droz Palermo („A Ghost Story“) sorgt mit sehr ansehnlichen Kameraeinstellungen in imposanten Szenenbildern für die visuelle Unterstützung der episch in 130 Minuten ausgebreiteten Handlung. Erfreulich abwechslungsreich klingt der Score von Daniel Hart, der ebenfalls mit Lowery an „A Ghost Story“ gearbeitet hat. Der für das Mittelalter passende Sound bedient aber nur einen Teil der ausgezeichnet kreierten Geräuschkulisse. Die Atmosphäre reißt das Publikum mit in die Welt um König Artus. Fehlt nur noch ′ne Geschichte. Lowery nimmt sich der durchaus vielschichtigen Sage an, die eine streng auf Einhaltung von Tugenden und Moral ausgerichtete Haltung hinterfragt. Selbstverständlich wird auch eine Romanze geboten: Alicia Vikander spielt zum einen Gawains in ärmlichen Verhältnissen lebende Geliebte Essel, zum anderen (sicherlich nicht zufällig in der Doppelrolle) eine verführerische Lady, auf die der Protagonist später trifft. Auftauchende riesenhafte Gestalten scheinen der Essel zu ähneln. Wie schwer wiegt die Liebe? Reichlich mehr Symbolträchtiges mit Interpretationsspielraum gilt es zu entdecken, Futter für interessante Besprechungen nach dem Screening. Wer mit der Kenntnis der Vorlage ins Kino geht (zumindest der Handlungsübersicht), verfügt über eine erweiterte Diskussionsgrundlage, denn Lowery’s Änderungen, hier sei vornehmlich das Finale genannt, geben der Sage einen anderen oder eher weiteren Anstrich.

    Der Plot zeigt von Beginn an, wer das Abenteuer „organisiert“. Die Erlebnisse des Gawain sollen in ihm etwas auslösen, seinen Charakter stärken. Lowery arbeitet mit Energie daraufhin, präsentiert einige unterhaltsame Was-wäre-wenn-Passagen, um dann mit einem meisterlichen Kniff in die Ironie zu fallen. Ist des Königs Neffe nun zum ehrenhaften Thronfolger geeignet oder nicht? Gawain entscheidet es selbst, begleitet vom Augenzwinkern des Grünen Ritters. Eine Postcredit-Sequenz enthüllt die Folgen.

    Mit „The Green Knight“ gelingt David Lowery ein ambitioniert gestaltetes Fantasy-Abenteuer, das visuell, akustisch und mit der tiefgreifenden sowie anregenden Adaption einer jahrhundertealten Überlieferung besonders inhaltlich überzeugt.
    CineMoenti
    CineMoenti

    16 Follower 194 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 15. Juli 2021
    Formal bzw. atmosphärisch ganz hervorragend, dagegen inhaltlich mager: die Diskrepanz ist enorm. Eine Fortsetzung mit mehr Geschichte wäre zu wünschen.
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