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    Falling
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    BrodiesFilmkritiken
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    11.118 Follower 4.944 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 17. April 2022
    Was man so alles tut um einen Film durchzukriegen: Viggo Mortenssen produzierte und führte Regie und hatte keine Absicht
    auch noch die Hauptrrolle zu übernehmen, er tat es aber wegen Finanzierungsproblemen und dem Gedanken daß sein prominenter Name hilfreich sein könnte. Man merkt durchwe an daß dies ein filmisches Herzensprojekt ist, dem ich ein ungewöhnliches Lob
    machen muß: er ist durchweg unangenehm. Eine krasse Story gibt es nicht, statt dessen nur die Be´obachtung einer Familiensituation
    in der ein Sohn versucht seinem kranken Vater zu helfen der ihm nur mit Abscheu und Hass entgegen tritt. Obendrein fallen bei
    diesen Szenen viele Kraftausdrücke und unangenehme Aussagen. Daher sit das HErz des Films gegeben, alles wunderbar gespielt, aber es ist hochgradig unangenehm anzuschauen wie eonem anständigen Kerl permanente BEleidugungen und Verletzungen um die Ohren fliegen. DIeses leise Drama muß man zu schätzen wissen; tut man es aber kann man einen wirklich beeindruckenden Titel erleben.

    Fazit: Klein, leise und in vielen Momenten hochgeradig unangenehm, aber intensiv gespielt"
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    732 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 17. Juni 2021
    DEM VATER VERPFLICHTET
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Wenn das nicht autobiographisch ist – ein Autorenfilm ist es auf jeden Fall. Viggo Mortensen hat bei seinem Regiedebüt nicht nur eben inszeniert – er spielt auch selbst, hat die Musik komponiert und natürlich auch das Budget bereichert. Wo Viggo Mortensen eben draufsteht, ist Mortensen auch drin. Und sein Drama – das ist nicht von schlechten Eltern. Oder eben doch. Denn diese Eltern, vorzugsweise dieser Vater, und eigentlich nur dieser Vater, hat sich so einiges anschauen lassen. Ein verbissener, zynischer, in seinem Ego sehr leicht zu kränkender Mann, ein Chauvinist durch und durch. Einer, der gerne auf die Jagd geht und dabei seinen kleinen Sohn mitnimmt, auf dass er eine Wildente vom Himmel holt – pures Glück natürlich, aber der Papa ist stolz. Dennoch sieht eine glückliche Kindheit anders aus, und das glückliche Verhältnis zu seinem Erzeuger ebenso. Die Zeitebene wechselt in die Gegenwart, wir lernen Willis, den Vater von Viggo aka John, in seinem derzeitigen Zustand kennen. Im Alter wird der Charakter nicht besser, das Weltbild zerfahrener, der Wille immer sturer. Der alte Farmer leidet mitunter an anfänglicher Demenz, wütet und zetert, schimpft, dass sich die Balken biegen. Ein Prolet unter dem Herrn, ganz tief aus der untersten Schublade jaulend – mit sich selbst verkracht, unzufrieden und misanthropisch. Noch dazu ist John mit einem Mann verheiratet – wieder ein Thema, das dem Alten gehörig stinkt. Der Sohn aber nimmt sich zusammen, legt eine geradezu buddhistische Gelassenheit an den Tag, und ist auch nicht bereit, der Provokation Zunder zu geben. Dennoch kommt der Vater auf Besuch, muss zum Arzt, will sich in Kalifornien ein Haus ansehen. Trifft die Familie, schimpft dabei, beleidigt und erniedrigt. Irgendwann allerdings reißt auch so einem gebildeten, versierten und friedliebenden Menschen wie John die Hutschnur – denn warum um alles in der Welt hat ein Kind so einen Vater verdient?

    Vater-Sohn-Geschichten gibt es viele. Meistens gibt’s Streit, dann folgt die Einsicht, die Versöhnung. Im realen Leben ist das selten der Fall. Alte Menschen von etwas zu überzeugen, was ihr Weltbild erneuern könnte – kommt vielleicht alle heiligen Zeiten vor. Die Sturheit ist eine Mauer aus Stahl. Falling erzählt eine ähnliche Geschichte, einen Generationenkonflikt, wie er zu erwarten war. Der Nebencast ist etwas konfus angeordnet, die dankbar ausgestalteten Hauptfiguren jedoch überdehnen mit Eifer familiäre Bindungen bis zu den Grenzen der Belastbarkeit. Und doch entlockt Falling ganz andere, sozialphilosophische Gedanken: Ist Blut wirklich so viel dicker als Wasser? Wie weit können Eltern gehen, indem sie sich ihren Kindern gegenüber alles erlauben – bis die tributzollende Liebe zu Mutter oder Vater nicht mehr reicht? Mortensen stellt die Frage in den Raum – oder besser gesagt, er hat sie für sich längst beantwortet: es scheint fast, als hätte man als Kind eine gewisse Erziehungsschuld zu tilgen. Wie traurig, dass dabei die paar Momente familiärer Idylle eine ganze Epoche der menschlichen Entwicklung tragen sollen. Übrig bleiben Entbehrung, Scham und psychosoziale Defizite. Das macht Falling nicht gerade zu einem zuversichtlichen Drama – aus der Versenkung gehoben wird, was lange im Argen lag. Dabei kommt die Symbolik der Wildente nicht von irgendwo – Mortensen orientiert sich an den dunkelgrauen Theaterstücken eines Henrik Ibsen, in denen ebenfalls das Konstrukt der Familie durch Bohren in der Vergangenheit immer poröser wird.

    Dabei hat Mortensen mit der Wahl von Lance Henriksen, den ich sonst nur als Android aus Aliens und anderen phantastischen B-Movies in Erinnerung habe, keinen besseren Berserker finden können. Mit über 80 Jahren zeigt der Schauspieler, was er eigentlich draufhat. Dabei ist sein wütender Einzelgänger mit Familienanschluss die kramzerfressene Version eines – die Österreicher kennen ihn – Edmund „Mundl“ Sackbauer (Echte Wiener), nur ohne das Herz am rechten Fleck, und ohne eine Spur von Selbsterkenntnis.

    Falling ist eine intensive, in ihren aufgeladenen Konfrontationen packende und nicht minder aufwühlende Vision einer familiären Endzeit. Analogien im echten Leben sind da nicht schwer zu finden.
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    beco
    beco

    63 Follower 363 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 21. August 2021
    Der Film erzählt keine Geschichte, sondern beschreibt den Zustand einer Familie, die durch den autoritären Vater zerbrochen ist.
    Rückblenden zeigen den Weg des Auseinanderbrechens, manchmal nur in Andeutungen, die Gegenwart bleibt extrem schwierig und doch scheint es Hoffnung zu geben.
    Dem Vater wird nur eine wirklich positive Szene gestattet, ansonsten bleibt er der ziemlich widerliche alte weiße Mann, der nichts dazugelernt hat und nichts dazu lernen will. Mitleid ist nicht angesagt.
    Petra Schönberger
    Petra Schönberger

    25 Follower 195 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 16. August 2021
    Mit „Falling“ hat Viggo Mortensen nun seine erste Regie-Arbeit mit Bravour gemeistert. Es ist ein berührender Film über das Verhältnis zwischen Erinnerung, Identität und den eigenen familiären Wurzeln. Mit der Geschichte ist eine sehr persönliche Auseinandersetzung mit dem Mikrokosmos Familie als Sinnbild für die amerikanische Gesellschaft und ihren Versuch, Brücken zwischen Tradition und Moderne zu schlagen, entstanden.
    „Falling“ ist ein wunderschönes, aber auch berührendes Drama über das Alter, über Erinnerungen und Vergebung mit hervorragender Besetzung. Allen voran Lance Henriksen als Vater und Viggo Mortensen selbst als Sohn sind perfekt aufeinander abstimmt und sorgen für Tränen und Wut.
    Besonders für einen amerikanischen Film ist es ein wichtiges Thema, dass sich mal jemand mit „Homosexualität“ auseinandersetzt, denn scheinbar ist es in Amerika noch nicht selbstverständlich, wenn jemand eine andere Orientierung hat, wenn er schwul oder lesbisch ist. Dabei ist es das normalste im Leben und es spielt absolut keine Rolle ob ich auf Männer oder Frauen stehe.
    Es ist ein Thema, dass noch lange nicht ausdiskutiert ist und immer wieder für Gesprächsstoff sorgt.
    Wunderschöne Aufnahmen und einzigartige, informative Rückblicke treffen auf eine großartige Regieleistung.
    Eine Geschichte, die wichtig ist und deshalb wird es auch endlich Zeit, dass der Film im Kino startet, um so ein wichtiges Thema an die Öffentlichkeit zu bringen.
    Ein sehr schönes und beeindruckend erzähltes Drama, dass zu Tränen rührt und wütend auf die politische Gesellschaft macht. Alles in allem eine sehr berührende Vater-Sohn-Geschichte…
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