Es ist eine echte Wohltat in einem Multiplexkino mal wieder einen Film zusehen, der nicht Teil eines Franchise ist oder sonst ein Reboot, Sequel oder Prequel. Dreamworks adaptiert hier den gleichnamigen Roman von Peter Brown und schafft einen einzigartigen, wunderschönen und berührenden Animationsfilm, dessen visueller Stil bereits aus den inzwischen gewohnten Animationsbildern heraussticht und sich zwischen japanischem Anime und Gemälden des 19. Jahrhunderts bewegen. Handwerklich ist das großartig gemacht, aber was besticht sind die Figuren und ihre Beziehungen untereinander. Roboter „Roz“ sucht, nachdem sie auf einer Insel gestrandet ist, auf der nur Tiere leben, verzweifelt nach einer Berufung und findet diese im Gänseküken Brightbill, nachdem sie selbst den Tod seiner Eltern zu verschulden hat. Dabei bekommt sie Hilfe des zwielichtigen Fuchs Fink. Regisseur Chris Sanders schafft es hier zunächst unglaublich viel Humor zu verankern, der sich in sämtliche Richtungen bewegt, für Kinder ist, ebenso für Erwachsene und zugleich sogar recht düster und makaber werden kann. Er schafft es aber primär die Beziehungen unter den Figuren perfekt einzufangen. Während die Menschheit den Planeten bereits zu Grunde gerichtet hat und in riesigen Bauten leben, in denen sie Roboter einsetzen um ihre Arbeit zu tun, muss sich Roz auf der Insel selbst mit ihrem Mutterinstinkt auseinandersetzen und sich von ihrem Status aus „Monster von Außen“ in die Wildnis eingliedern. Ihre Beziehung zu Brightbill ist daher, besonders im ersten Teil absolut ergreifend, ebenso ihre Beziehung zu Fink, der sich zwar als listig und unnahbar gibt, aber selbst nur nach einer Familie, Liebe und Freundschaft sehnt. Darin besteht die ganze Botschaft des Films, der sich stark um Mutterschaft, Nächstenliebe und Zusammenhalt dreht. So wird besonders im zweiten Teil auch eine schöne Botschaft gesendet, in welcher klar gemacht wird, dass Zusammenhalt und Nächstenliebe das Stärkste sind was einer Gesellschaft passieren kann, unabhängig welches Tier es ist und wie die Nahrungskette ist. Das sind eine ganze Reihe von wunderschönen Bildern und Botschaften, die hier kindgerecht verarbeitet werden, aber eben auch zu Tränen rührt und Groß und Klein verzaubern.