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beco
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3,5
Veröffentlicht am 19. Dezember 2019
"A Star Is Born“ auf schottisch, sehenswerter, sympathischer Film über den Lebenstraum einer schottischen Country-Sängerin. Eine überzeugende Hauptdarstellerin entschädigt für einige Schwächen des Drehbuchs und lässt einen zufrieden aus dem Kino gehen.
Dieser Film ist für Country-Liebhaber ein Muss - er hat ein großes Herz, aber keinen falschen Kitsch. Er verbindet funkelnde Lebendigkeit mit Tiefe. Ein Glücksfall fürs Kino wie ein Geschenk zum Jahresende.
Tom Harper ist der Regisseur der Tragikomödie „Wild Rose“. Das Drehbuch schrieb Nicole Taylor.
Die junge Rose-Lynn (Jessie Buckley) wird nach einem Jahr Freiheitsentzug aus dem Gefängnis entlassen. Die talentierte Country-Sängerin aus Glasgow möchte nach Nashville. Als junge Mutter zweier Kinder erhält sie von ihrer wohlhabenden Arbeitgeberin Susannah (Sophie Okonedo) die Chance, deren Verbindungen für die Realisierung ihres Plans zu nutzen.
Musiker-Dramen werden überwiegend nach demselben Masterplot konstruiert. Zu Beginn das Aufstreben, dann ein tiefer Fall gefolgt von einem Aufschwung, Erfolg, Happy End o.ä. Das ist wegen der Vorhersehbarkeit solcher Geschichten auf die Dauer etwas ernüchternd. Ausnahmen bestätigen die Regel, „Wild Rose“ darf sich nicht dazu zählen.
Dennoch hat Tom Harper, der mit Fernsehserien wie „Misfits“, „Peaky Blinders“ sowie „Krieg und Frieden“ zum Erfolg gekommen ist, seinem Werk eine gelungene unterhaltsame Verpackung gegeben. Der Regisseur profitiert zunächst von der irischen Schauspielerin und Sängerin Jessie Buckley, die mit ihrer sympathischen Ausstrahlung das Publikum verzaubern kann. Da sie zudem die Songs im Film selbst singt, gibt das dem Ganzen ein Mehr an Authentizität.
Rose-Lynn wird als sehr emotional gesteuerter Charakter eingeführt, zuweilen explodierend, nachlässig, rücksichtslos, mit krimineller Energie. Die im Verlaufe der Geschichte vollführte Charakterverwandlung zum besseren Menschen oder Besinnung zum wirklichen Leben ist an sich unglaubwürdig, für die kurze Erzählzeit erst recht. Das kann nicht der Komödie untergeschoben werden, aber leider dem Masterplot. Was jedoch alles zusammenhält, ist der ausgewogen einfallsreiche Humor, den Harper seiner wild/gently Rose-Lynn mitgibt. Dadurch erlebt das Publikum von Vor- bis Abspann reichlich Kinovergnügen sowie berührende Szenen.
„Wild Rose“ vermag ein real wirkendes Sozialdrama nur zum Teil ausdrücken zu können, begeistert aber als Komödie.
Nix falsch dran, aber auch nichts überraschendes. Eine junge Frau die ihren Erfolgsweg verfolgt, in dem Fall ist es die Liebe zur Countrymusik, der Wunsch auf der Bühne zu bestehen und eine Reise in die USA zu schaffen. Dabei wird ihr ungewollt und überraschend eine Arbeitgeberin zur Verbündeten und Freundin. Das besondere Element ist daß die Hauptfigur zwar gutmütig, aber dennoch etwas kratzbürtig und eigen erscheint und auch einige Fehler im Laufe der Handlung begeht. Dies wirkt aber sehr menschlich, ebenso wie die großartigen Szenen in denen es um die knifflige Beziehung zu ihrer Mutter geht. Für Freunde von kleinen sensiblen Dramafilmen definitiv einen Blick wert.
Fazit: Schlichte Story, aber diese mit viel Gefühl geliefert.