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BrodiesFilmkritiken
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3,5
Veröffentlicht am 15. Juli 2021
Hier muß ich fair sein: der Film hat mich nicht ergriffen, begeistert oder bezaubert. Schade eigentlich da ich selber als Kind ein Weilchen mit Jim Knopf verbracht habe, Hörspiele, Puppenspiele und einen Teil der Bücher konsumiert habe. Trotzdem bin ich hier voller Respekt: ich erkenne an wie hier erfolgreich versucht wird großes, deutsches Kino mit Fantasy, Effekten und Liebe zu inszenieren. Das es zu ir keinen Zugang mehr hat heißt nicht daß ich nicht anerkennen kann wie sehr andere Generationen sicherlich damit sehr glücklichw erden können; und halte dies auch für wunderbares Material um es eines Tages auch meinem Kin zu zeigen.
Fazit: Bunt, aufregend, fantasievoll und mit Liebe umgesetzt – wunderbar großes Kino aus Deutschland!
Sehr gute Verfilmung mit wirklich hervorragendem Soundtrack von Ralf Wengenmayr, auch für mich, wo ich Jim Knopf ursprünglich von der Buchvorlage kenne (2 oder 3 Mal gelesen). Dass das einer der teuersten Filme der deutschen Filmgeschichte ist merkt man durchaus. Einzige Kritik: Es gibt doch auch einige düstere, bedrohliche Stellen, die durchaus authentisch sind, aber wodurch mir die FSK-Freigabe ab 0 zu gering scheint, was in letzter Zeit leider häufiger passiert. Es macht halt keinen Sinn wenn dadurch Kinder im Kino Angst bekommen und dann abgebrochen werden muss. Die österreichische JMK hat immerhin ab 6 freigegeben, allerdings nur beim ersten Film.
ENDE(S) LEGENDE von Michael Grünwald / filmgenuss.com
Nach Filmen wie Beasts of No Nation braucht es dringend ein Kontrastprogramm. Ein zuversichtlicheres Weltbild, oder gar einen entrückten Ausflug in irreale Gefilde, wie zum Beispiel in die merkwürdigen Traumwelten eines Michael Ende. Da kommt die erst kürzlich im Kino veröffentlichte und jetzt, nach Corona, wieder auf die Leinwand gebrachte Fortsetzung von Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer gerade recht: Jim Knopf und die Wilde 13 nennt sich diese Episode – und das war’s dann auch schon mit dem Findelkind und seinen obskuren Erlebnissen zu Wasser, zu Land und in der Luft. Zwei Romane hat Michael Ende geschrieben. Regisseur Dennis Gansel bringt dieses kostenintensive Herzensprojekt schließlich als visuell starkes Kindererlebnis zu einem wohlgefälligen Ende. Ob Ende selbst wohl damit zufrieden gewesen wäre? Das würde ich gerne wissen. Ich weiß nämlich nur, dass der kultisch verehrte Schreiberling mit Wolfgang Petersens Unendlichen Geschichte so gut wie gar nichts anfangen konnte – obwohl der 80er-Hit für mich nach wie vor zu einem der besten Filme des phantastischen Genres zählt.
Jim Knopf also rätselt immer noch über seine Herkunft, und es dauert nicht lang, da beruft Alfons der Viertelvorzwölfte eine Krisensitzung ein. Zu oft würde Lummerland von Seefahrern übersehen werden – es brauche dringend einen Leuchtturm. Knopf und sein Freund Lukas haben die Idee: wie wär’s mit Tur Tur, dem Scheinriesen (je weiter man weg ist, desto größer wird er)? Niemand hat eine bessere Idee, also werden Dampflock Emma wieder mal die Luftkissen umgebunden – und los geht’s übers Meer. Klar, dass den beiden auf dieser Expedition die berüchtigten Piraten der Wilden 13 in die Quere kommen (die in Wahrheit nur zwölf sind, weil der Kapitän zählt doppelt). Und die wissen anscheinend mehr über Jim Knopfs Herkunft.
Michael Endes Bücher galten ja (und gelten) allesamt als unverfilmbar. Und offensichtlich ist das so: dessen Welten sind so dermaßen entrückt, abstrakt und verspielt, sodass jegliches Bemühen, diese Phantasmagorien zu entwirren und zu visualisieren, auf irgendeine Weise scheitern müssen. Die unendliche Geschichte selbst besteht aus zwei Teilen – lediglich der stringentere erste Teil wurde verfilmt und kommt seiner Vorlage auffallend nahe. Dessen Fortsetzungen sind verkitscht und jegliche Fantasie durch eine Ausstattungswut eingeschüchtert, dass die Filme kaum anzusehen sind. Ganz klar eine falsche Herangehensweise an die Materie aus Endes Werkschau. Dennis Gansel hat sich mit Jim Knopf zugänglicheres Material gesichert – aber selbst das liebäugelt mit märchenhaftem Surrealismus, der sich einer routinierten Umsetzung sperrt. Man nehme allein schon Lummerland mit den wenigen, wie Traumgestalten agierenden Bewohnern, von denen keiner weiß, was sie eigentlich den ganzen Tag tun. Endes Ideenreichtum ist sagenhaft, Gansels Ideen zur Umsetzung müssen allerdings zwangsläufig an ihre Grenzen stoßen.
Und das passiert relativ bald. Schwer zu sagen, woran es liegen mag. Henning Baum als bärbeißiger Gutmensch im Blaumann ist zweifelsohne ideal besetzt, zumindest optisch. Auch Jim Knopf hat in Solomon Gordon sein Live-Act-Pendant gefunden. Christoph Maria Herbst, Uwe Ochsenknecht und gar Rick Kavanian, im Dutzend billiger, werden ihren Vorlagen ebenfalls gerecht. Aber nur, soweit das Charakterdesign reicht. Sobald sie alle miteinander interagieren, verfällt das Abenteuer maximal in einen zögerlichen Schleichgang. Die einzelnen, optisch genussvoll aufbereiteten Szenen und Welten scheinen in einer gewissen Berührungsangst zueinander zu stehen. Die Dialoge wirken zu sehr auswendig gelernt, der fehlende Schwung in der Geschichte macht aus einem versprochenen Fantasyspektakel eine betuliche Puppenspiel-Dramatik. Was gar nicht so weit hergeholt wäre, gibt es doch Jim Knopf längst schon als Augsburger Puppenkisten-Event. Die Realverfilmung wirkt ähnlich, will aber, und das merkt man an jeder Szene, etwas ganz anderes sein. __________________________________________________ Mehr Reviews und Analysen gibt´s auf filmgenuss.com!
Bis in die Nebenrollen hinein für einen deutschen Kinderfilm wirklich glaubwürdig und einfühlsam geschauspielert. Recht werktreue Umsetzung des Kinderbuchklassikers, die über weite Phasen auch dessen Witz und Charme transportiert ohne in Klamauk zu verfallen. Gerade der überzeugende Auftritt der Wilden 13 macht noch einmal den gewissen Unterschied aus zum ersten Teil.