Eine Zombie-Apokalypse, die weder die Figuren im Film, noch die Zuschauer wirklich juckt...
Zombiefilme gibt es mittlerweile so viele wie Untote in diesem Film. 2019 kamen gleich Zombiefilme in die Kinos: „Zombieland 2“ und „The Dead Don´t Die“. Der erste war eine einfallslose Fortsetzung ohne Charme und der zweite… Nun ja, was genau ist dieser Film von Jim Jarmusch? Keine leichte Frage. Der wundervolle Cast versprach ein ebenso wundervollen Film mit Horror, Gore und Comedy. Aber das Endprodukt ist leider sehr… blutleer, ebenso wie seine untoten Protagonisten.
In dem ruhigen Centerville bricht eine Zombieapokalypse aus, da die Erde aus ihrer Achse abgedriftet ist. Simple Erklärung für den Film, doch wie gehen die Einwohner mit den Untoten um?
Was bietet „The Dead Don´t Die“ im Gegensatz zu anderen Zombie-Klassikern? Sehr trockenen Humor? Nun, das hat der erste „Zombieland“ und vor allem „Shaun of the Dead“ besser hinbekommen. Ist es die Gleichgültigkeit, mit der nahezu alle menschlichen Figuren im Film auf das Unheil reagieren? Vielleicht… Sind es die unnötigen Brüche der vierten Wand, den einige Figuren urplötzlich haben? Auch das. Aber macht das den Film gut? Nein, leider nicht.
Wirklich witzig fand ich das Ganze nicht, bis auf ein paar wenige Ausnahmen. Für mich wirkte der Film so als ob er lässig, cool und „weird“ sein wollte, aber dabei vergisst, was man dazu unter anderem braucht. Spannende Figuren. Und bei diesem großen Cast sollte man doch meinen, dass man viele skurrile und farbenprächtige Charaktere bekommt. Nope. Gut, Bill Murray und Adam Driver haben ohne Zweifel noch die meiste Chemie und die sympathischsten Figuren, der Rest hingegen verkommt zu eindimensionalen und leeren Zombie-Snacks. Und das ist schade, wenn man Namen wie Steve Buscemi, Tom Waits, Danny Glover und Tilda Swinton im Film hat. Gerade Swintons Figur ist völlig verwirrend in ihrer Präsenz und hat den wohl absurdesten Abgang, den ich seit Langem in einem Film gesehen habe.
Und keiner von den Darstellern ist wirklich schlecht, aber dadurch, dass viele nur kleine Minirollen spielen, können sie nicht viel zeigen. Besonders Selena Gomez und ihre beiden Hipster-Buddies waren extrem überflüssig. Und der großartige Bill Murray ist nun in zwei schwachen Zombie-Filmen und das im selben Jahr (er hatte einen kurzen Gast-Auftritt im Sequel zu „Zombieland“).
Auch die Brüche der vierten Wand, sind völlig deplatziert und wirken zusammenhangslos und willkürlich. Der Film weiß oftmals nicht, was er sein möchte. Ich habe gehört, dass das eben der Stil von Jim Jarmusch, dem Regisseur, sei, aber dann kann ich wohl mit seinen Filmen nicht viel anfangen… Ich weiß auf jeden Fall, dass ich hiermit nicht viel anfangen konnte.
Positives gibt es dennoch: Der Film sieht ganz schick aus, dafür, dass er wohl mit einem sehr geringen Budget gedreht wurde. Auch die Gore-Effekte sind ordentlich und ab und zu macht die Zombie-Action Spaß. Der Hauptsong „The Dead Don´t Die“ von Sturgill Simpson ist klasse und hat im Film einige Auftritte, die auch die Figuren im Film mal mehr und mal weniger begrüßen.
Fazit: Sehr schade, was aus dieser Idee geworden ist. Einen Zombie-Film mit Humor und Bill Murray als Protagonist begrüße ich sehr, aber „The Dead Don´t Die“ ist ein verwirrtes Werk, das nicht weiß, was es selbst sein möchte und am Ende in vollkommener Bedeutungslosigkeit verkommt...