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Anonymer User
2,0
Veröffentlicht am 6. August 2020
Das ist einer dieser Horrorschocker, bei denen man am Ende keine etwas mit Logik zu tun habende Erklärung bekommt. Man soll sich nur ordentlich gruseln. Insofern macht es Regisseur Tonge schon ganz gut: man sieht nicht so genau was da in Halbdunkel passiert, kann aber anhand von sichtbaren Merkmalen das Auftreten des Monsters Mara verfolgen. Wir erfahren von vier Stufen, in denen Mara bei ihren Opfern zuschlägt und sehen verschieden intensive rote Augen. Gut kommt auch der Wissenschaftler an, der alles erklären kann, obwohl er nichts weiß. Ihm gegenüber wird der Polizist McCarthy (Lance E. Nichols) ins Feld geführt, der als vernunftbegabtes Wesen die Gegenposition zur betroffenen Polizeipsychologin Kate (Olga Kurylenko) einnimmt. Nach dem ersten Mord ist für ihn klar ‘ Entweder die Frau ist irre und eine Gefahr für die Allgemeinheit oder ein Dämon ist der Mörder.‘ Für ihn existiert der Dämon schlichtweg einfach nicht, obwohl philosophische Unterstützung von Fernost kommt. Fürs Drehbuch ist aber gut recherchiert worden: man sieht auch mal das berühmteste Bild von Fuseli ‘Nichtmare‘, wo der Dämon auf der lasziv hingestreckten Schönen sitzt. Ansonsten würgt die ominöse Mara auch schon mal Kate, die seltsame Stimmen hört und dazu selber eigenartige Laute von sich gibt. Ein Rotweinglas platzt oder ein Heimgesuchter schneidet sich für Mara ein Augenlid aus. Wichtig ist, man darf nicht schlafen. Dafür gab es gleich zu Anfang einen zentralen Fachausdruck nämlich Schlafparalyse und ein Beispiel für Selbstverbrennung. Am Ende bewegt sich ein klapperndes Gerippe mit einem Mullschleier wie ein Spastiker auf Kate zu und fällt auf sie und die Kamera drauf. Aus. Vollends dunkel. Ende. Der Zuschauer hat erfahren, dass alles, was er in den letzten zwei Stunden gesehen hat, reine Einbildung war, die sich auf Halluzinationen stützte. Aber gruslig war’s schon. Für den der’s mag.
Im Endeffekt leidet der Stoff unter der zu routiniert und überraschungsfrei vorgetragenen Story, die sich eher langsam und unaufgeregt entwickelt, um erst im letzten Akt die Titelfigur zur Geltung kommen zu lassen. Handwerklich okay und ohne Makel offenbart die Geschichte nicht viel mehr als Routine, die zwar nie langweilt, aber auch nicht lange im Gedächtnis haften dürfte.
Mit Mara haben wir einen Horrorfilm bekommen der sich leider eher wie ein Drama anfühlt. Ich bin fast eingeschlafen. Und ich erkläre euch auch warum. Es passiert fast gar nichts. Was für ein "Horrorschocker" eher suboptimal ist. Schade sehr viel Potenzial verschenkt