Hannes und Moritz sind Jungens, beste Freunde, die gerade der Pubrtät entronnen sind, gerade alt genug, um einen Motorradführerschein zu haben. Das wird Hannes zum Verhängnis. Es trägt ihn bei einem ausgelassenen Trip durch die Alpen aus der Kurve. Hirnschädeltrauma. Intensivstation.
Moritz wacht Tag und Nacht an Hannes‘ Bett. Er klammert sich an die Hoffnung, Hannes würde wieder erwachen. Er versucht, sein eigenes sich anbahnendes Trauma zu überwinden, in dem er, der eher introvertierte Typ, das Leben so lebt wie der lebensfrohe extrovertierte Hannes es vielleicht gelebt hätte.
Es hätte vielleicht ein guter Film werden können, das Thema wäre zwar etwas ausgelutscht, aber man kann aus wenig eine Menge machen. Aber daraus wurde leider nichts. Das Team versucht sich an einer Art Dramödie und erlebt dabei Schiffbruch auf der ganzen Linie. Um so eine an sich dramatische, traurige und am Ende tödliche Geschichte mit Elementen der Komödie zu unterwandern, um daraus eine Ode an das Leben zu konzipieren, die jedem Verdruss Einhalt gebietet, braucht man sehr viel Talent. Leider ist aber keinerlei Talent vorhanden, das Ergebnis ist entsprechend ernüchternd, um es mal vorsichtig auszudrücken.
Was man zu sehen bekommt, ist ein erschütterndes Armutszeugnis deutscher Filmkunst, dem absolute Talentfreiheit attestiert werden muss.
Die komödiantischen Ansätze sind ausnahmslos Rohrkrepierer. Da ist gar nichts auch nur im Ansatz lustig. Einfach nur peinlich. Nehmen wir zum Beispiel mal die Randgeschichte, die in einer durch Nonnen geführten Anstalt für schwer traumatisierte Menschen spielt. Sowas von daneben.
-Die Psychologin der Anstalt ist notgeil und hat auf Pickelgesicht Moritz nur gewartet. Und ab in die Federn. Peinlich.
- Eine Patientin ist Moritz‘ ehemalige Lehrerin. Mit der honorigen alten Lady, die sich die Schuld am Tod ihrer Enkeltochter gibt und darüber den Verstand verliert, landet der Kamerad Moritz irgendwann auch im Bett. Vorher haben sich beide mit Benzos zugeknallt. Superpeinlich. Warum Hannelore Elsner sich das noch angetan hat, verstehe ich nicht.
- Ein weiterer traumatisierter Patient dient nur als Witzbold auf dessen Kosten ein paar sowas von vorhersehbare Kalauer runtergerissen werden, dass einem vom Fremdschämen ganz schwindlig wird. Peinlich.
- Die Obernonne, die Zigaretten qualmend mit mal strengem und mal gütigem Blick unsägliche Weisheiten vor sich hin brabbelt, würde selbst aus der schlechtesten Folge von „Um Himmels Willen” herausgeschnitten. Und das will schon was heißen. Superpeinlich.
Den kompletten Rest will man gar nicht beschreiben, so schlecht ist das alles gemacht. Man möchte das alles nur schnellstmöglich vergessen, um selber kein andauerndes Film-Trauma zu erleiden.
Die Mischung aus schlecht gespieltem und inszeniertem Drama und noch schlechter gespielter und inszenierter Komödie ist haarsträubend. Beide Elemente - Komödie und Drama - neutralisieren sich komplett. So bleibt ein nichtssagendes Ärgernis ohne Sinn und Verstand, ohne Herz und Seele, das selbst im Vorabendprogramm der ARD keinerlei Verwendung finden würde. Schrecklich.