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Anonymer User
3,5
Veröffentlicht am 3. September 2022
Hunter (Haley Bennett) hat einen wohlhabenden, sexy Mann, Richie Conrad (Austin Stowell), lebt in einer Luxusvilla und kann sich jeden Wunsch erfüllen. Doch sie langweilt sich und fühlt sich von Richies dominanten Eltern eingeengt. Sie beginnt ungenießbare Gegenstände zu schlucken (Titel!). Es ist keine Bulimie, unter der sie leidet, sondern eher unter dem ‘Pika Syndrom‘ verbunden mit Autoaggression. Sie schluckt Murmeln, einen Lippenstift, eine Sicherheitsnadel, eine Wäscheklammer, einen Schraubenzieher oder eine Minibatterie. Als Richies Familie von Hunters Krankheit erfährt, werden die Ärzte eingeschaltet. Bei einer Sonographie werden Gegenstände in ihrem Bauch entdeckt. Die Psychiaterin Alice (Zabryna Guevara) kann ihr schmerzliche Details aus ihrer Kindheit entlocken. Ein Wächter kann Hunter nicht pausenlos kontrollieren. Aus dem Sanatorium haut sie ab. Irgendwie findet sie William (Denis O’Hare), den Vergewaltiger ihrer Mutter und konfrontiert ihren leiblichen Vater mit seiner Vergangenheit, die jetzt vor ihm steht. Regisseur Carlo Mirabelle-Davies erhebt keine Vorwürfe, macht keine Schuldzuweisung. Er liefert nur eine laue Erklärung. William ‘Ich war Gott bei der Vergewaltigung. Ich war im Knast und habe Scheiße fressen müssen. Ich war ein Stück Scheiße.‘ Sachlich kühler Schluss für ein selten dokumentiertes menschliches Drama. Kein Stoff zum Ausruhen.
Eine Frau entwickelt Zwangshandlungen, um gegen das sie unterdrückende Umfeld zu rebellieren. Das ganze ist ein wenig als Thriller verpackt und sehr steril erzählt, wobei die Personen eher flach bleiben. Auf jeden Fall gelungen ist diese in Freundlichkeit gepackte sich steigernde Übergriffigkeit der Familie und die beklemmende Einengung. Ansonsten wirkt die Thematik, so wie sie erzählt wird etwas aus der Zeit gefallen und nicht besonders einfallsreich. In seiner gesamten Machart dennoch ein intressanter Film.
Ein Handwerklich und zum Teil Psychologisch gut gemachter Film mit excelentem Casting. Das Problem an dem Film ist das dieser durch extrem einseitige Darstellung sehr stereotyper Rollenmuster eine Opferrolle der Frau deren Glück einzig vom Verhalten des Partners abhängig ist, zementiert.