Die hilfreichsten KritikenNeueste KritikenUser mit den meisten KritikenUser mit den meisten Followern
Filtern nach:
Alle
Olaf N.
14 Follower
61 Kritiken
User folgen
3,5
Veröffentlicht am 9. Januar 2019
Nicht nur wegen Caroline Peters bieten sich bei dieser Sneak Preview gewisse Parallelen zur Komödie „der Vorname“ an. Ein kontroverses Streitthema führen zu teils überzogenen Wortgefechten innerhalb einer Patchwork Familie mit teils schrägen Typen. Da die Österreichische Produktion in Wien spielt, muß man sich ein wenig in den Dialekt reinhören. Die Dialoge sind durchweg Pointendurchzogen und im Kino wurde reichlich geschmunzelt. Streitthema ist hier die pupertierende Tochter, die beschließt fortan als Muslima zu leben. Es gelingt der Komödie zumeist gut die Balance zwischen angemessener glaubhafter Ernsthaftigkeit des Themas zu bewahren und immer wieder mit überraschenden Pointen zu Punkten. Wer den Vornamen mochte wird auch hier seinen Spaß haben auch wenn die schauspielerischen Leistungen der weiteren Darsteller nicht ganz mithalten kann, einzig Caroline Peters spielt ähnlich furios und macht „womit haben wir das verdient“ sehenswert.
Kleiner, lustiger Film über Rebellion durch Religion in der Pubertät. Viele Witze und Überspitzungen sitzen. Gerade Caroline Peters macht ihre Sache super (einer meiner Lieblingsschauspielerinnen). Natürlich kann man den Film nicht so ganz ernst nehmen. Nicht so gut fand ich, dass die angedeutete/leichte dogmatische Religionsausübung nicht soo kritisch hinterfragt wird, wie es gerade bei dem Thema von Extremismus/Radikalismus von Nöten wäre. Man soll nur über die "seltsamen" Einstellungen Einiger in der gezeigten islamischen Religionsgemeinschaft lachen, ohne dabei kritisch konfrontativ mit derren Weltbild ins Gericht zu ziehen (wie z.B. den Anspruch einiger dieser Männer über die Kleidung und Person der Frauen zu bestimmen). Fazit: Wichtiges Thema, welches hier aber nicht ganz ernsthaft angeschnitten wird.
Die Grazerin Eva Spreitzhofer (Regie und Drehbuch) verzichtet auf Political Correctness, heuchlerische Betroffenheit oder platte Wuchteln. Stattdessen gelingt ihr mit pointierten Dialogen und tollem Ensemble, das mit Energie und nötigem Augenzwinkern spielt, eine Art Austro-Screwball-Comedy mit Koran-Beteiligung.
Immer schön wenn man ein schwieriges Thema in einen leichten Film packen kann: eine Schülerin aus Wien beschließt ab sofort Muslima zu werden und beginnt mit totaler Radikalität deren Bräuche und Praktiken im Alltag anzuwenden. Deren Mutter jedoch ist hin und her gerissen: natürlich möchte sie die Tochter unterstützen, gleichzeitig aber auch wieder zur Vernunft bringen – und in dem gleichen Dilemma wie die Hauptfigur befindet man sich als Zuschauer weil man irgendwie alle beteiligten Personen auf ihre Art verstehen kann. Wertvoll dabei: der Film urteilt und bewertet nicht. Er zeigt einfach eine lange Reihe an Alltagssituationen in denen eben die neuen, muslimischen Praktiken angewendet werden - teils ist das sehr witzig, teils absurd, teilweise ernsthaft. Man muß nur entsprechend starke Nerven haben da das ganze sehr wohl fordert: Caroline Peters als Obermutti will zwar nur das Gute, ist als stetig genervte Frau ebenso für den Zuschauer anstrengend zu ertragen und der Streß mancher Hauptfiguren überträgt sich auf den Zuschauer. Trotzdem lohnt der Film durchaus – weil er keinen der Lächerlichkeit preisgibt.
Fazit: Harmloser, kleiner Film der seine Thematik erfreulich wertungsfrei vermittelt!
Im Gegensatz zu deutschen Filmproduktionen, gibt es aus dem Filmland Österreich ab und zu auch gute Komödien. Neuestes Beispiel das Erstlingswerk der jungen Regisseurin Eva Spreitzhofer, die auch das Drehbuch zu ihrem Film geschrieben hat. Wobei sie ein äußerst schwieriges und komplexes Thema gewählt hat. Der Umgang ihrer Landsleute mit den Religionen. Wanda (Caroline Peters) ist erfolgreiche Oberärztin, Mutter von Nina (Chantal Zitzenbacher) ihrer 16jährigen Tochter und einer Adoptivtochter aus Vietnam. Erfolgreich geschieden von Harald (Simon Schwarz) und lebt mit einem jüngeren Lebensgefährten Tony (Marcel Mohab) in Wien. Sie ist überzeugte Atheistin und dann wird ihr schlimmster Albtraum wahr. Ihre Tochter Nina konvertiert zum Islam. Sie nennt sich jetzt Fatima und trägt Schleier. Plötzlich dreht sich alles in der Familie um die Frage: “Wie bringt man dieses Mädchen zur Vernunft?“ Damit aber nicht genug. Auch die Mutter von Ninas Freundin Maryam fällt über Wanda her und verbietet ihrer Tochter den Umgang mit Nina. Wanda die bisher immer weltoffen und liberal, wird aber mit weiteren Attacken ihrer Tochter konfrontiert. Plötzlich wird das gemeinsame Bad in der Wohnung zur männerfreien Zone erklärt, im Burkini ins Schwimmbad gegangen und fünfmal am Tag die Gebetsmühle angeworfen. Wanda droht der multikulturelle Geduldsfaden zu reißen. Muss man denn alles akzeptieren? „Womit haben wir das verdient“? ist für einen Erstlingsfilm, eine scharfsinnige und zum Teil deftige Komödie aus Österreich. Spritzige und passende Dialoge und ein gut agierendes Schauspielerensemble, wird hier einer liberalen Patchworkfamilie mitleidlos ein erheiterter Spiegel vorgehalten. Die Regisseurin selbst sagt dazu:“ Rechte Nationalisten teilen sich das hinterwäldlerische Frauenbild der Islamisten. Keine gute Zeit für Wahlen, aber eine perfekte Zeit für eine Komödie, die sich dieser Themen annimmt.“ 92 Minuten – ein Film, der sein Publikum verdient.
Leichte Kost, harmlos, zahnlos ohne jede Bissigkeit, von satirischer Bosheit ganz abgesehen. Seichte Unterhaltung mit einigen witzigen Elementen, man ärgert sich zwar nicht, wird aber auch nicht gefangen genommen, dafür läuft alles in zu vorhersehbaren Bahnen ab. Nur für Menschen, die gerade nichts besseres vorhaben . Annehmbar