Bevor ich direkt auf den Film eingehe, hier ein Satz zu mir, damit meine Kritik etwas einfacher nachzuvollziehen ist:
Ich selber habe alle Teile der Saw-Reihe mehrfach gesehen und würde mich nicht direkt als Fan der Reihe, aber auf jedenfall Liebhaber bezeichnen. Als der neue Teil angekündigt wurde war ich gespannt und im selben Zug etwas besorgt, als ich erfuhr, dass Chris Rock die Produktion übernimmt. Ich schätze ihn als Schauspieler, dennoch passt er meiner Meinung nach nicht in dieses Genre.
Meine Befürchtung hat sich bestätigt und warum ich den Film keinem Saw-Fan weiterempfehlen würde schreibe ich in der Spoiler-Zone:
Zuallererst möchte ich den Zuschauern ins Gedächtnis rufen, dass der Film "SAW: Spiral" heißt und allein dadurch einen eindeutigen Bezug zur Reihe hat. Das geht beim schauen des Films leider komplett unter. Nicht nur, dass sich Schweinemaske und Puppe verändert haben, auch hat man vergessen sinnvoll an John Kramer anzuknüpfen.
Und ja, ich bin mir bewusst, dass die Story nach Teil 7 mit Dr. Gordon, oder nach Teil 8 mit Logan Nelson (dem ehemaligen Komplizen von Jigsaw) hätte weitererzählt werden können. Aber auch darauf wurde verzichtet.
Stattdessen wurde eine unabhängige Geschichte ins Leben gerufen, die allerlei Klischees aus den afroamerikanischen Ghettos bedient. Und während man sich noch immer fragt, ob man überhaupt im richtigen Kinosaal sitzt, stellt man die Fallen doch sehr in frage: Aus manchen hätte man einfach aufstehen und gehen können, bei anderen wiederum hätte auch das befolgen der Anweisungen keinen Unterschied gemacht, weil die "Spieler" sowieso gestorben wären.
Der Wendepunkt der Geschichte war bereits nach 15 Minuten zu erahnen und dieser "What the F*ck-Moment", den es eigentlich in jedem Teil der Reihe gibt, blieb damit aus.
Was bleibt ist ein Mörder, ohne Bezug zu SAW, der seine Opfer auf ähnliche Weise foltert und versucht seinen Morden dadurch einen Sinn zu verleihen.
Ich gebe dem Film dennoch einen Stern, da man durch Kameraführung, Sounds und Kulisse schon merken konnte, dass man sich mit den vorigen Filmen auseinandergesetzt hat. Ich tippe hierbei auf die positiven Einflüsse von James Wan und Leigh Whannell.
Fazit: Wenn man den Film unter einem anderen Titel mit weniger namhaften Schauspielergrößen vermarktet hätte, wäre es ein netter Trash-Film für einen Freitag Abend unter Freunden.