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ToKn
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2,0
Veröffentlicht am 15. Dezember 2019
Wenn 28 Jahre später ein Sequel erscheint, dann will meistens irgendjemand, auf Teufel komm raus Kohle machen. "Backdraft" von 1991- meiner Meinung nach ein Klassiker im Genre der Feuerwehr-Filme- war, auch wenn die Filmkritik es damals mitunter ein wenig anders sah, mehr als solide. Tolle Effekte, tolles Schauspiel, ordentliche Handlung, mega Soundtrack (Hans Zimmer- wer sonst). "Backdraft 2" versucht (!) krampfhaft daran anzuknüpfen, schafft es aber nicht mal ansatzweise und hängt dem jetzigen handwerklichen Film-Standard hinterher. Das bisschen was hier an Effekten zu sehen ist, ist nicht sonderlich gut gemacht. Bleibt die Handlung, die sich im Gegensatz zum Original fast ausschließlich auf die Brandursachenermittlung konzentriert, sich dem zu Folge mehr in Richtung Crime orientiert und nein, auch das ist nicht besonders spannend, schon gar nicht fesselnd. Will den Film aber nicht schlechter machen als er ist, ein gewisser roter Faden ist zu erkennen und ich bin gut bis zum Ende gekommen. Schauspielerisch ist das von Joe Anderson als "Bulls" Sohn Sean McCaffrey ganz ordentlich gemacht. William Baldwin als Briam McCaffreys ist neben Donald Sutherland als immer noch einsitzenden Brandstifter Ronald Bartel aus dem ersten Teil übrig geblieben. Donald Sutherland macht das solide wie immer, wird aber nicht groß gefordert. William Baldwin hat körperlich zugelegt, den schauspielerischen Schatten seines großen Bruders Alec Baldwin kann er aber trotzdem nicht entkommen. Immerhin, 1995 durfte er in "Fair Game" en bisschen an Cindy Crawford rumfummeln, aber ein so richtiges Highlight in seiner Film-Vita fehlt. Fazit: "Backdraft 2" kann man, muss man aber nicht. Vielleicht sogar lohnt es sich mehr, sich den Vorgänger von 1991 zum x-ten Male reinzuziehen.
Die reine Existenz dieses Films ist für mich ein Aufreger: der Original „Backdraft“ Film ist für mich einer der besten Filme aller Zeiten, auch was Aufwand und Größe angeht, ebenso was die unfassbare Besetzung angeht. Nach fast 30 Jahren schiebt man nun doch ein Sequel nach, allerdings direkt für den Heimkinomarkt. Ich dachte zunächst daß das ein x-beliebiger Feuerwehrtfilm wird der sich nur den Namen klaut, aber es sind in der Tat Verbindungen drin: William Baldwin und Donald Sutherland kehren in ihre Rollen zurück. Das ist aber auch das einzige Aushängeschild welches der Film sich anhängen kann. Das Budget für epische Feuerszenen war nicht vorhanden, daher bleibts bei ein paar Alibi-Brandsequenzen, ansonsten wird der Schwerpunkt auf einen x-beliebigen Krimiplot gesetzt sowie das „Aufarbeiten“ der Familienprobleme innerhalb der Feuerwehrfamilie … kurz gesagt: schlichtes Home-Entertainment welches den Namen nicht wert ist.
Fazit: Verbrennt den guten Namen des Erstlings für einen völlig austauschbaren Billigtitel!