Was soll ich sagen, ich bin maßlos enttäuscht. Ich habe alle vier Hörbücher gefeiert + QualityLand und es ist unfassbar, was man hier alles versemmelt hat. Gerade weil Kling himself am Film mitgearbeitet hat, macht die Enttäuschung umso größer. Die Gags aus den Büchern werden meistens völlig random und zudem auch noch viel zu routiniert und somit völlig verpuffend eingebaut, der Film ist ein einziges Zitate-Feuerwerk für Insider, nur dass die Witze in den Hörbüchern noch pointiert eingebracht wurden. Das ist hier ganz, ganz selten der Fall. Erst unmittelbar vor Betreten des Kinosaals wurde mir zudem klar, dass man das Ding ernsthaft ab 0 freigegeben hat. Leider zu Recht, denn es ist wirklich ein Kinderfilm geworden, weichgespült bis zum Geht nicht mehr (das Känguru kriegt dauernd nur selber auf die Schnauze und wird richtig waschlappenartig, hilflos und jämmerlich dargestellt, die Kapitalismuskritik fehlt quasi komplett, danke an die Political Correctness-Fanatiker), es wird viel zu viel kindlich überspitzt, sodass es einfach nicht mehr witzig ist (so ist allein die Darstellung von Dwiggs ab einem gewissen Zeitpunkt, der leider recht früh kommt, einfach nur noch peinlich und viel zu sehr ins Lächerliche gezogen, damit nimmt man den Hörbüchern die Raffinesse an der Politik-Kritik zu 100 %) und insgesamt ist der Film auch viel zu schnelllebig und hektisch, damit man möglichst viele Kultzitate aus dem Buch unterbringen kann. Ein roter Faden ist zwar irgendwo erkennbar, aber der vermag halt auch nicht zu begeistern. Vor allem aber frage ich mich, wie diejenigen den Film wohl finden, die die Bücher / Hörbücher nicht oder nicht wirklich kennen, denn man setzt viel zu viel Vorwissen voraus. Während Regisseur und Drehbuch Maria „Gott“ viel und gern in Szene setzen, bleiben Otto von, Friedrich Wilhelm und Herta bloße Sidekicks, die wirklich kaum herausstechen. Wenn ich was Positives anmerken soll, dann dass man das Känguru tatsächlich gut animiert hat - Pardon, dass es sich selbst gut gespielt hat natürlich und dass die Nebendarsteller insgesamt doch relativ gut zu ihren Rollen gepasst haben. So mehr oder weniger. Die Atmosphäre zwischen dem Känguru und Levy, der Kling spielt, ist ... schlichtweg nicht vorhanden. Auch eine Folge des zu schnellen Schnitts, aber Levy schafft es auch irgendwie zu keiner Zeit, Klings Witze und dessen Umgang mit seinem Alter Ego auch nur ansatzweise so überzeugend und mit demselben Charme rüberzubringen. Das wirkt alles irgendwie so blutleer, so nach dem Motto „Wir spulen jetzt hier mal ein hingerotztes Best of vier Känguru-Bände ab, die Kasse wird schon klingeln.“
Sorry, aber viel schwächer hätte Kling das nicht gestalten können. Ist mir wirklich schleierhaft, warum er den Streifen so durchgewunken hat. Er veralbert ja sich selbst immer, dass es zB noch Nachschlag auf die Trilogie gab, weil das Geld knapp wurde etc - aber hier hatte ich leider zum ersten Mal den Eindruck, dass dem wirklich so ist. Und mich hat es schon ein Stück weit gewundert, dass QualityLand an HBO verkauft wurde. Hoffentlich wird da wenigstens was Gescheites draus.
Mit viel Wohlwollen würde ich hier auf 3/10 Punkten gehen und selbst die hat sich der Film im Grunde genommen nicht wirklich verdient. Schade, ich denke nicht, dass ich für Teil 2, der dann wohl den Pinguin einführen wird, nochmal Geld ausgeben will. Und das ist echt traurig.