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    Nope
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    Kinobengel
    Kinobengel

    468 Follower 552 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 13. August 2022
    Jordan Peele bringt seinen dritten Spielfilm ins Kino.

    Die Familie Haywood hat sich über Generationen als Pferdetrainer einen Namen gemacht. Nachdem Otis sr. (Keith David) unter merkwürdigen Umständen verstorben ist, übernehmen seine Nachkommen Otis jr. "OJ" und Emerald Haywood (Daniel Kaluuya, Keke Palmer) das schlecht laufende Geschäft auf der Ranch in Kalifornien. Ein UFO soll die Ursache plötzlich auftauchender seltsamer Geschehnisse sein.

    Das Werk des Filmemachers trägt in allen Ausführungen dessen eindeutige Handschrift. Der viele Jahre als Schauspieler aktive Peele kombiniert in den stets selbstgeschriebenen Drehbüchern gesellschaftliche Probleme mit fantastischen Geheimnissen, die allmählich gelüftet werden. Über ein hervorragend angeleitetes Ensemble agieren ausgefeilte Charaktere, die in verstörenden Szenen eine Atmosphäre entstehen lassen, welche zum higher Level gehört. Der US-Amerikaner setzt durch die Tiefe seiner Geschichten eine Marke im Genre.

    „Nope“ fällt weniger creepy über das Publikum her als die beiden Vorgänger, da weniger Psycho-Horror im Vordergrund steht. Folglich sind die Aufnahmen weniger eindringlich. Das wird nicht allen Fans von „Get Out“ oder „Wir“ passen. Zum dritten Mal darf der ausdrucksintensive Daniel Kaluuya die Hauptrolle übernehmen. Ein gut angelegtes Vertrauen, denn er verleiht OJ Haywood die notwendige Hoffnungslosigkeit im Hinblick auf seine Mitmenschen. Dagegen ist der Director of Photography zum dritten Mal ein anderer, Hoyte van Hoytema, der zuvor die gewaltigen Bilderberge großer Produktionen eingefangen hat (z.B. „Her“, „Interstellar“, „Dunkirk“, „James Bond 007: Spectre“).

    Themen wie Autonomie, Selbsterhaltung und Revierbehauptung werden im aktuellen Film zur durchaus anspruchsvoll sowie verwunderlich gebündelten Substanz. Die Geschwister Haywood könnten verschiedener kaum sein, was nicht nur Nachteile hat. Neben den wirtschaftlichen Schwierigkeiten erscheint am Himmel ein weiterer Tyrann. Der Kinosaal bekommt zum größten Teil atemberaubende Schauwerte geliefert. Nichts davon sieht übertrieben kreativ aus, aber einiges ist optisch weniger gut gelungen.

    Für die Balance hat Jordan Peele auch beim dritten Versuch noch kein Rezept gefunden: Zu breit ausgetretene Abschnitte verhindern einen geschmeidigen Lauf oder verursachen Unverständnis in den Reihen vor der Leinwand. Im Vergleich mit „Alien“ (1979 von David Fincher) oder „Predator“ (1987 von John McTiernan) ist die Komplexität von „Nope“ unverkennbar, doch erfahrene Erzählkünstler auf dem Regiestuhl wissen, wie die einfachen Häppchen geschmackvoll serviert werden können. Peele seziert seine aufwendig garnierten Leckereien, legt irgendwelches Besteck dazu und bleibt dann bei der Vermittlung der Inhalte weit hinter Größen wie Denis Villeneuve („Arrival“).

    Fazit: Vielschichtiger Content etwas holprig über den Screen geschaukelt.
    schängel
    schängel

    3 Follower 14 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 12. August 2022
    Was kann man positives über diesen Film schreiben? Na gut: Er war nach quälend langen 130 Minuten endlich vorbei. Allerdings hätte man die "Handlung" auch locker in 60 Minuten unterbringen können.
    Ach ja, das Monster (oder was auch immer das sein sollte) sieht aus wie ein scheiß Papiertaschentuch...
    das Odeon
    das Odeon

    11 Follower 105 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 12. August 2022
    ich habe filmkritiken gelesen/gehört (YT), wo von einem genre-mix gesprochen wird und das ein oder andere lob über diesen film ausgesprochen wird. der film sei teilweise wie ein western und es gibt noch eine gesellschaftkritik und so weiter.
    ich kann das nicht nachvollziehen. der fairness halber sollte ich sagen, zur hälfte nicht, weil ich nur die erste stunde des films gesehen habe. dann bin ich aus langeweile rausgegangen. vielleicht gibt es in der zweiten hälfte des films irgendwas mit action und mit horror-elementen. ist ja durchaus möglich.

    der film wurde übrigens von FSK 16 auf FSK 12 runtergestuft, was ja nur bedeuten kann, dass es kein so brutaler horrorfilm sein kann. trotzdem wurde zumindest teilweise in z.b. den cinemaxx kinos ein rundschreiben verfasst, in dem die mitarbeiter angewiesen wurden, kunden darauf hinzuweisen, dass es trotz FSK 12 ein paar szenen geben kann, die erschreckend oder verstörend sein könnten.
    also was denn jetzt? ein horror film oder kein horror film?
    meine erfahrung hat mich gelehrt, dass -wenn ein film sich nicht entscheiden kann, was für ein film er denn überhaupt sein will- mit so einem film irgendwas nicht stimmt. und so ist es hier auch.
    spannung? in der ersten stunde fehlanzeige. es wurde versucht, irgendetwas mit spannungs-aufbau einzubauen, klappt in der ersten stunde aber nicht.
    horror? aliens? gesellschaftskritik? klappt in der ersten stunde auch nicht.

    in der ersten stunde passiert gar nix. ein pferdehof hat geldsorgen (wer hat das nicht), dann fallen ein paar schrauben aus einem flugzeug vom himmel und dann gibt es eine wolke, die sich nicht bewegt. das ist alles, was in einer ganzen stunde passiert. sonst nix! die hälfte eures geldes für das ticket ist also für´n a...(ihr wisst schon).
    zur vervollständigung müsst ihr euch natürlich die kritiken der leute anschauen, die den film tatsächlich bis zum ende gesehen haben. arme teufel. hoffentlich muss ich das niemals tun.
    Matthias
    Matthias

    1 Kritiken User folgen

    0,5
    Veröffentlicht am 12. August 2022
    Es ist lange her, dass ich einen schlechteren Film gesehen habe als "Nope".
    Das Drehbuch ist nahezu komplett sinnlos.
    Kurz zusammengefasst (Spoiler):
    Da ist ein Alien in Form einer fliegenden Untertasse über einem nahezu verlassenen Tal irgendwo im Nirgendwo über einer Ranch einer Pferdetrainer Familie.
    Keiner weiss woher das Alien kommt, keiner weiss was es will, und es wohnt in einer Fake-Wolke, die sich nicht bewegt...soweit noch OK.
    Parallel dazu, in einer anderen Handlung (spielt in den 90zigern), dreht ein Schimpanse in einem Film Studio an einem Sitcom Filmset durch, und führt ein Massaker durch.
    Eigentlich nur an einer Person (die Frau). Sonst ist da kein weiteres Opfer zu sehen. Erst als irgendwann später der Schauspieler (Mann) eine Treppe aus der Kulisse herunter gelaufen kommt und offenbar völlig überrascht ist, was der Schimpanse getan hat...und der Affe schlägt dann auch auf den Mann ein, der wohl auch stirbt.
    Einziger Überlebender aus dem 2-Personen Massaker, ein Kind (später der Vergnügungsparkbesitzer).
    Was das ganze mit dem Affen sollte, wird im Film nicht aufgelöst. Ich denke, der Regiseur hatte einfach noch Zeit übrig...

    Jedenfalls zeigt sich das Alien zunächste nur schemenhaft mystisch nachts im Dunkel und huscht in den Wolken hin und her.
    Dann kurz später auch tagsüber, saugt mit seinem Loch in der Mitte (welches irgendwie einem Anus ähnelt) alles auf was scheinbar Augen hat und das Alien anschaut. Zu Beginn nur Pferde (der völlig fehlbesetzte Hauptdarsteller (Otis) ist der Sohn eines Pferdetrainers), der gleich zu Beginn durch einen Geldmünzenbeschuss aus dem Himmel (wohl durch das Alien ausgeschieden) getroffen wird und verstirbt.
    Also geht Otis der Sache auf den Grund. zusammen mit seiner sinnlosen Schwester liefern sie sich durchweg völlig sinnlose Dialoge. Ein Technik Markt Fachverkäufer kommt den beiden zu Hilfe und installiert Kameras, um das Alien zu filmen. Leider saugt das Alien auch den Strom&samtliche Energien auf, wenn es erscheint. d.h die Technik versagt dann immer, wenn das Alien mit seinem Anus über einem schwebt. Autos & Motorräder bleiben stehen, Radios und Plattenspieler laufen nur auf halber Geschwindigkeit (kopfkratz) und es wird auch tagsüber dunkel.
    Zwischendrin wird in einer Sequenz (das mitlerweile erwachsene überlebende Kind aus dem Schimpansen 2-Personen Massaker) und jetzt Besitzer des Verknügungsparks während einer dubiosen Show inkl. ein paar Vergnügungspark Zuschauern von dem Alien aufgesaugt. Auf der Tribüne sieht man kurz eine Frau mit einem Hut mit einem komplett entstellten Gesicht.....
    Wer das sein soll? Keine Ahnung!
    Vermutlich hat die Frau aus dem Schimpansen Massaker doch überlebt und saß nun zufällig auf der Tribüne?
    Es war damals also doch nur ein 1-Personen Massaker?
    Jedenfalls wurde diese Frau nun auch in den Anus gezogen.

    Im Finale wollen die Akteure (jetzt mit Verstärkung eines verwegenen Film Kameramannes) das Monster im Tal filmen (mit einer alten, manuellen Kamera) und dann irgendwie auch vertreiben, verjagen, töten....einen Plan dazu gibt es nicht.
    Dazu werden hunderte Gebläse-Wackelfiguren mit Gesichtern in dem Tal aufgestellt. Woher sie diese riesige Anzahl von Luftgebläse-Wackelfiguren haben weiss keiner. Wie die in dem verdörrten Tal betrieben werden weiss man auch nicht so genau. Scheinbar mit gestohlenen Autobatterien. Woher man in einem verlassenen Tal mit einer eventuellen Kleinstadt in der Nähe unbemerkt 100-300 Autobatterien unbemerkt aus herumstehenden Auto geklaut bekommt? Gute Frage!
    Jedenfalls geht die Jagd dann los...genauso hohl wie der ganze Film.
    Dann kommt plötzlich noch ein unerwünschter Reporter in schwarzem Lederkombi mit Handkamera, futuristischem Spiegelhelm mit einer Loch im Visier auf einem Elektro Motorad vorbei und will das Monster ebenfalls filmen.
    Er gibt an (Nachfrage von Otis's Schwester), dass er auf Google Maps gesehen hat, dass in Maps das Tal nur verschwommen zu sehen ist und deshalb vermutet er hier mysteriöses!

    > Also bei mir hier sind die Google Maps Aufnahmen ca. 5-10 Jahre alt.....aber ok...weiter:

    Trotz Warnung fährt er runter ins Tal, das Alien kommt geflogen und zieht dem Motorrad den Strom weg. Der Reporter mach einen Stoppy bei ca. 60 Miles / 95kmh und fliegt über den Lenker.
    Warum blockiert das Vorderrad?!...
    Als Otis ihn auf einem Pferd retten will, jammert der Reporter nur, dass er seine Kamera benötigt.
    Als das Alien wieder geschwebt kommt lässt Otis von dem Reporter ab.
    Der Reporter wird angesaugt wie bei Gallaga und Otis reitet schnell weg.
    Setzt dann aber seine Kaputze von seinem leucht-orangenen Hoodie auf und lockt damit das Alien gewollt an.
    Auf der Kaputze vom Hoodie sind jetzt hinten Augen aufgenäht!!!
    Das Alien folgt ihm und fängt an, alles aufzusaugen, doch Otis rettet sich in einen Bretterschuppen.
    Jeder Akteur rennt dann irgendwie planlos hin und her während der Strom an und aus geht. Der verwegene Kameramann will sich der Sache dann ohne Plan opfern, zieht eine weitere, manuelle Kamera, rennt auf eine Anhöhe und lässt sich von dem Alien mit laufender Kamera in den Anus saugen...schreit dabei wie Rambo, und WEG ISSER!
    Dann kommt die Schwester von Otis ins Spiel!
    Die schnappt sich das E-Motorrad (das funktioniert gerade wieder (trotz heftigem Überschlag nichts krum), weil Otis das Alien mit auf seinem jetzt rückwärts laufenden Pferd gaaaanz langsam von seiner Schwester weglockt.
    Das Alien hat sich mitlerweile von einer sehr schnellen fliegenden Untertasse mit Anus in eine Art langsam fliegende Blume mit viereckigem, pulsierenden Schliessmuskel verwandelt.
    Die Schwester rasst mit dem Motorrad zum Vergnügungspark und die Alienblume folgt ihr.
    Im Park löst die Schwester die Taue von einer riesigen, mit Gas befüllten Ballonfigur mit einem Gesicht.
    Diese steigt nun in die Luft auf, das Monster sieht die Figur und frisst diese.
    Weil die Figur offenbar mit Gas befüllt ist, plazt das Blumen-Alien jetzt einfach so am Himmel! *pöff*
    Da ich mir sicher bin, dass die Figur mit z.B. Helium (Edelgas) befüllt sein müsste kann ich mir die Verpuffung des Monsters durch den Ballon nicht ganz erklären...oder es war vielleicht doch Wasserstoff wie bei dem Hindenburg-Zeppelin?
    Das Alien hätte durch das Helium höchstens angefangen zu lachen...aber platzen? ok vielleicht eine Helium Alergie!

    Das Alien ist durch den grandios ungeplanten Plan besiegt, die Polizei rückt zum Finale an und die Schwester von Oris hat mit einer Verknügungspark-Kamera, welche in einem Brunnen montiert ist und mit einer Handkurbel durch Münzeinwurf betätigt wird das Alien fotografisch festgehalten.
    Fertig!
    Wenn ihr glaubt meine Erzählung ist komplett verwirrt?
    Dann schaut euch den Film an, der ist noch konfuser.
    Aber vielleicht erst auf Netflix & Co. Spart euch das Geld fürs Kino!
    Pascal Dietzer
    Pascal Dietzer

    1 Kritiken User folgen

    0,5
    Veröffentlicht am 11. August 2022
    Verschwendetste 2 Stunden meines ganzen Lebens. Noch nie so wenig Spannung Story und Tiefgrund erlebt. Frechheit für das Budget so einen Film abzuliefern .
    Constantin Andree
    Constantin Andree

    1 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 1. September 2022
    Einfach nur langweilig und enttäuschend! Schade um die Zeit. :( Man fragt sich, welchen Sinn der Film hat. Er ist weder gruselig noch spannend. Nach dem grandiosen "Get Out" und dem mittelmäßigen "Us ", ist der Film eine mega Enttäuschung und zeigt, dass Peele mit "Get Out" wohl nur ein One-Hit-Wonder gelandet hat.
    vodkamartini
    vodkamartini

    6 Follower 24 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 11. August 2022
    Wide encounters of the third kind

    Im Mainstreamkino werden Erwartungen nur sehr selten unterlaufen, geschweige denn das Publikum irritiert, oder gar vor den Kopf gestoßen. Schließlich zahlt es dafür für zwei Stunden den Alltag zu vergessen, sei es auf romantische, actionreiche oder auch erschreckende Art. Die Geschmäcker und Präferenzen sind da verschieden und Hollywood war schon immer sehr gut darin gewesen sie alle zu befriedigen. Das ist ein wenig wie im Restaurant, die einen mögen italienisch, die anderen griechisch und wieder andere schwören auf Fast Food. Wie bestellt so geliefert und alle sind glücklich. Die Bitte „Überraschen sie mich!“ würde die allermeisten Keller plus angeschlossene Küchen in nackte Panik versetzen. Womit wir bei Jordan Peele wären.

    Der amerikanische Filmemacher kennt sich bestens aus mit Panik. Vor allem mit der unvermittelt herein brechenden Variante. Eigentlich aus dem Komödienfach stammend, hat er mit lediglich 2 Kinofilmen so etwas wie eine ganz eigene Panik-Marke geschaffen, den satirischen Mystery-Horror-Thriller mit doppeltem Boden. Sowohl in „Get out“ wie auch in „Us“ weiß das Publikum lange Zeit nicht, wo das Ganze hin laufen soll, spürt aber unterschwellig recht schnell, dass es ziemlich sicher nicht das fluffige Barbecue mit Freunden und Familie sein wird. Diese Einschätzung wird sich als goldrichtig erweisen, aber auf dem Weg dorthin gibt es allerlei unheimliche Abzweigungen, verwirrende Weggabelungen und falsche Fährten zu bewältigen. Paradoxerweise ist dieses deftige Überraschungsmenü auf dem besten Weg das Peelsche Markenzeichen zu werden, was einem ironischen Salto gleich kommt, frei nach dem Motto „Erwarte das Unerwartete, dann bist du hier goldrichtig“.

    „Nope“, so ehrlich muss man sein, wird diese entstehende Gesetzmäßigkeit eher zementieren denn unterlaufen, aber, so viel Entwarnung kann man geben, das trübt das Filmvergnügen nicht im geringsten. Zwar öffnet Peele auch hier wieder seinen ganz eigenen Zauberkasten und kramt seine Lieblingszutaten Mystery, Horror, Thriller, Satire und Sozialkritik hervor, aber setzt sie auf ganz andere Weise zusammen wie zuvor und serviert uns damit erneut einen Film den man glaubt schon oft gesehen zu haben, nur um am Ende festzustellen, sich da massiv getäuscht zu haben. Um die Verwirrung perfekt zu machen: die Erwartung der unterlaufenen Erwartung wird sowohl bestätigt wie unterlaufen. Aber darauf muss man sich einlassen können - und wollen.

    An der Oberfläche ist mal wieder alles recht simpel. Otis Jr. Haywood (Daniel Kaluuya) und seine Schwester Emerald (Keke Palmer) betreiben eine Pferderanch für Film und TV-Produktionen im nahe gelegenen Hollywood. Nach dem seltsamen Unfalltod ihres Vaters - er wird von einer aus dem Himmel herab stürzenden Geldmünze getötet - laufen die Geschäfte schlecht. Während der eigenbrötlerische Otis dazu neigt zu verkaufen und sich zur Ruhe zu setzen, träumt seine quirlige Schwester von Ruhm und Karriere in der Traumfabrik. Als sich erneut allerlei merkwürdige Phänomene in und um die Ranch häufen und Otis gar glaubt ein Ufo gesehen zu haben, überredet Emerald ihren Bruder die unerklärlichen Dinge - plötzlicher Stromausfall, plötzlich vom Himmel regnete Gegenstände und eine sich nicht bewegende Wolke - auf Film zu bannen um damit groß raus zu kommen. Zusammen mit dem Überwachungstechniker Angel (Brandon Perea) und dem berühmten Kameraveteran Antlers Holst (Michael Wincott) decken sie sowohl digitale wie analoge Bildkunst ab und fühlen sich bestens gerüstet.

    Natürlich denkt man bei dem Ufo-Szenario sofort an die entsprechende B-Film-Welle der 1950er Jähre, die vor allem durch Steven Spielberg Ende der 1970er und dann vor allem in den 1980er Jahren einen zweiten Mainstream-Frühling erlebte. Und tatsächlich trifft Peel Stimmung und Atmosphäre von Filmen wie „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ (1977) „E.T.“ (1982) oder auch der TV-Shows „Twilight Zone“ (1983) und „Amazing Stories“ (1985) mit traumwandlerischer Präzision. Die Hommage an den (frühen) Spielberg - der Peele vor allem darin gleicht, Mystery, Horror und Phantasie immer wieder auch humorvoll aufzubrechen und für ein breites Publikum verdaulich zu machen - wird aber auch an der Figurenkonstellation und ihrer Mission deutlich. Der Kampf gegen die unheimliche Bedrohung wir hier von einem Trio aus vergleichsweise rationalem und wortkargem Helden (Otis), dauerquasselndem Wissenschaftsnerd (Angel) und bärbeißigem Veteran (Hold) geführt, welches dasjenige aus „Jaws“ sehr offensichtlich als Vorbild diente. Und wie die Jagd auf den weißen Hai, erweist sich auch die Jagd nach dem mordenden Ufo als sogartiger Trip ins Herz der Finsternis.

    Peele wäre aber nicht Peele, würde er diesem Spielberg-Szenario nicht seinen eigenen Stempel aufdrücken, sowohl tonal wie auch optisch. Die Bilder um die Haywood Ranch im südkalifornischen Santa Clarita Valley sind von elegischer Schönheit und visueller Wucht und allein schon die Eintrittskarte wert. Christopher Nolans Hauskameramann Hoyte van Hoytema („Dunkirk“, „Tenet“) arbeitete dafür mit großformatigen IMAX-Kameras (ein Novum im Horrorgenre), die den engen Terror in den Köpfen der Protagonisten mit der vermeintlich beruhigenden Weite der Umgebung kontrastieren.
    Ein zusätzlicher Peele-Schlenker ist die Doppeldeutigkeit, die allerlei Raum für verschiedenste Interpretationen lässt, die jeder für sich selbst entdecken, gewichten und analysieren kann. Peele gibt hier nicht den manipulativen Oberlehrer, sondern den nebulösen Fragesteller, der lediglich Angebote macht. Die verstörende Eingangssequenz um einen im TV-Studio ausrastenden Schimpansen ist dafür ein gutes Beispiel. Aber auch das Hollywood-Setting sowie die Ufo-Thematik können sowohl eng als auch breit aufgefasst wie verhandelt werden. Themen wie Sensationsgier, Domestizierung der Natur, Mechanismen der Unterhaltungsindustrie oder filmhistorische Exkurse und Verbeugungen sind mehr oder weniger offensichtlich und lassen sich im Verbund oder auch einzeln diskutieren und sezieren.

    Der Begriff von der Kinomagie, die so viel mehr sein und bieten kann als bloße Oberflächenunterhaltung, mag abgedroschen klingen oder als nostalgisch verklärtes Relikt belächelt werden. Jordan Peele beweist mit „Nope“ das der gute alte Magical Mystery Train noch ordentlich Dampf im Kessel hat und Kino nach wie vor ein Erlebnis für alle Sinne plus eine Stimulans für die kleinen grauen Zellen sein kann. Hier kann man nicht nur für zwei Stunden im dunklen Saal den Alltag vergessen, sondern sich zudem auch noch überraschen, anregen und verblüffen lassen. "Wer nichts erwartet kann nur positiv überrascht werden" ist eine freundliche Umschreibung für Pessimismus. Für „Nope“ gilt dagegen: "Wer nichts Konkretes erwartet, wird belohnt werden.“ Das nennt sich dann Optimismus und ja, den kann auch ein Horror-Mystery-Thriller mit satirischem Einschlag vermitteln. Zumindest einer von Jordan Peele. „Yup“.
    D Herzog
    D Herzog

    1 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 11. August 2022
    Kennt ihr den Moment, wenn man jemanden ins Kino einlädt und sich nach 20 Minuten schämt, was man da ausgesucht hat? Genau diesen Moment hatte ich gestern beim Preview von Nope. Wer sich vlt. ausmahlt welche Richtung der Film einschlägt... könnte der Film in Richtung Signs gehen? Ist es weniger Alien Film sondern ein eiskalter Horror Schocker? Was erwartet mich.... sorry dich erwartet gar nichts von allem. Zum Schluss mussten Zuschauer laut Lachen, aus Verzweiflung und Bestürzung, was da für ein Film produziert wurde. Es ist ein völlig eigenes Genre....2 kurze Lacher, eine kurze Schreckszene... der Rest ist absolute Kreativität die ca. 75% der Besucher wohl nicht mögen werden. Der Film hat mich in der Tat überrascht, es hat mit nichts zu tun was ich schonmal gesehen hatte in 40 Jahren, absolut Neuartig - leider eine negative Überraschung.
    Sascha Uda
    Sascha Uda

    1 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 11. August 2022
    Dieser Film war ultra langweilig..
    Habe kein schlechteren Film gesehen ...
    Wie kann man nur solche Films drehen..
    Riecks-Filmkritiken
    Riecks-Filmkritiken

    29 Follower 212 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 8. August 2022
    War GET OUT womöglich nur eine Eintagsfliege von Jordan Peele? Bei gerade erst drei Filmen ist diese Frage noch schwer zu beantworten, doch es zeichnet sich ab, dass der Regisseur anfängt, sich in einer seltsamen Vorstellung von Perfektionismus zu verrennen, die vom technischen Aspekt her zwar qualitativ äußerst hochwertig ist, beim Wunsch der tiefgründigen und metaphorischen Erzählung jedoch kläglich versagt und zunehmend sich in Plot Holes auflöst. Zudem sollte festgehalten werden, dass NOPE nicht als Horror Film klassifiziert werden kann, da typische Merkmale des äußerst umfassenden Genres nicht einmal im Ansatz vorhanden sind oder lediglich durch eine Nebenstory, die ohnehin nicht zum Film passt, Einfluss findet. So schön der Film auch anzusehen ist, so sinnlos bleibt er leider letztlich in vielen Momenten.

    Die gesamte Kritik gibt es auf riecks-filmkritiken.de/nope
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