„Endlich mal wieder ein deutscher Film!“ - ging es mir durch den Kopf als ich den Trailer sah. Und dann auch noch mit Nora Tschirner, der kann ja nur gut werden!
Tja, leider nicht.
Dass die zwei Protagonisten eine gute schauspielerische Leistung zeigten, ist nicht anzuzweifeln und nicht abzustreiten. Jedoch mangelte es an der kreativen Umsetzung einer eigentlich so schönen Geschichte.
Der Trailer bestach mit einer witzigen, charmanten Zusammenfassung des Inhalts des Films, machte Lust auf mehr und vor allem schien es mal ein etwas anderer Liebesfilm zu sein - angepasst an das heutige Zeitalter, in dem z.B. Online-Dating eine große Rolle spielt.
Ich zweifele nicht daran, dass diese Geschichte realistisch ist, ich bin durchaus der Meinung, dass auch Erwachsene noch auf der Suche nach der wahren Liebe sind - verheiratet oder nicht. Wer unglücklich ist, bleibt unglücklich.
Allerdings verfolgte man auf dem Kinobildschirm zwei Stunden lang das „langweiliige“ Hin- und Hergeschreibe zweier Menschen, wobei es schwierig war, konzentriert zu bleiben.
Die Gefühle - die bei einem romantischen Film ja nun meines Wissens nach - die größte Rolle spielen, wurden in dem Film durchaus gezeigt, aber schlicht und einfach nicht an das Publikum vermittelt.
Das Buch habe ich leider nicht gelesen, deshalb kann ich dazu keine Referenzen ziehen, jedoch frag ich mich im Allgemeinen, ob so ein Buch - wo es hauptsächlich um den Austausch von Worten über das Internet geht - für die Kinoleinwand geeignet ist.
Zu guter Letzt, ist es sehr schade, dass das Publikum nach zwei Stunden des sündhaften Wartens auf ein Treffen der beiden Protagonisten, sich nur mir mit einem „Augenblick“ begnügen darf.
Mir ist bewusst, sowas nennt man „offenes Ende“, jeder Zuschauer kann sich einen eigenen Teil denken.
Ja, ja.
Aber ich finde, von einem Film, in dem zwei Stunden lang auf dieses Treffen hingedeutet wird, ist etwas mehr zu erwarten.
Schade.