Ist ja klar, als Tochter von John McLane musste sich Mary Elizabeth Winstead ja irgendwann mal (14 Jahre später), irgendwo richtig austoben dürfen. Nun ist es soweit, als „Kate“ rotzt sie so ziemlich alles nieder und die Anatomie des menschlichen Körpers wird gänzlich at absurdum geführt. Das ist natürlich Quatsch und ziemlich weit hergeholt, schon mal, weil Mary Elizabeth Winstead seit „Stirb langsam 4.0“ reichlich abgeliefert hat (u.a. „10 Cloverfield Lane“, „Birds of Prey“), nichts desto trotz sind die Parallelen zu den „Die Hard- Baller-Orgien“ nicht ganz zu leugnen.
Stallone und Schwarzenegger sind ein bisschen alt geworden, van Damme, Seagal und selbst der ehemals „große“ Bruce Willis drehen nur noch billigen DVD-Schrott in Masse, demzufolge müssen nun also die Mädels ran. „Kate“ reiht sich ganz klar ein in die Riege der „One Woman Shows“, die den Markt seit Jahren mit ihren Kampf- und Baller- Tiraden „fluten“. „Atomic Blonde“, „Red Sparrow“, Peppermint“, "Code Ava", „Anna“ und zuletzt gerade erst „Jolt“. Und nein…, auch hier geht es nicht groß um einen tiefsinnigen Plot, es geht ums kämpfen, rumballern, töten und Schmerzen aushalten!
Handwerklich ist der Film ganz ordentlich, auch visuell durchaus vorzeigbar, die Kampfszenen halte ich für gelungen durchchoreografiert und schauspielerisch macht das Mary Elizabeth Winstead mehr als solide, gleiches gilt (wie fast immer) für Woody Harrelson, der ihr zur Seite gestellt ist. Zum Ende hin gibt es natürlich einen gewissen Aha- Effekt, aber man braucht glaube ich, nicht allzu lange um selbst darauf zu kommen, worauf der Film letztendlich hinausläuft. Der Film hat Tempo, man kommt gut durch, nicht zu viel erwarten, aber ist schon gesundes Mittelmaß.