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    Systemsprenger
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    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 24. Februar 2020
    Erst einmal möchte ich mich vielen vorher gegangen kritiken anschließen.

    Hier noch einmal die Leistungen der Schauspieler, und allen mitwirkenden hervorzuheben ist bereits im vollen Umfang geschehen.

    Da ich (53) selbst betroffener eines solchen Systems gewesen bin, hatte mich der Film besonders bewegt. Vieles verdrängtes, vieles erlittennes wurde wieder durchlebt. Das ich mich diesem erneut gestellt habe, ist auch vielleicht der Vergangenheitsbewältigung und der immer noch nicht abgeschlossenen Aufarbeitung zu Schulden.

    Streckenweise wollte ich Benni einfach an ihre Hand nehmen (nicht als Erwachsener, sondern als damals acht jähriger) und weg rennen. Weit weg! In eine Welt, wo alles besser ist! Dies waren natürlich nur Kindergedanken und empfindungen. Streckenweise ist mir die Luft weg geblieben und ich wollte das Kino verlassen. Da es so realistisch gewesen ist.

    Ich kann nur hoffen, dass der Film auch die Menschen erreicht, die dieses System vertreten und gesetzlich geschaffen haben. Das hier einmal eine Kugel des nachdenkens angestoßen wird.

    Es heißt immer zu wohle des Kindes. Hier wird wieder einmal deutlich, dass hier nichts zum wohle des Kindes entschieden wird.

    Warum hört man nicht auch die Stimme betroffener Kinder? Und wenn sich, wie in diesem Film eine Beziehung anbahnt. Dieses nicht unterstützt? Nein!!!! Das kann und darf natürlich nicht.

    Ich kann nur allen danken und hoffen, dass sich hier wirklich mal etwas ändert.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 23. Februar 2020
    Sehr erschreckend der Film und bis zum Schluss spannend. Das Ende ist ein wenig fraglich. Man möchte gerne wissen was aus Benni wird.
    Marco S.
    Marco S.

    10 Follower 35 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 21. Februar 2020
    Ein unfassbar beeindruckender Film: Die Schauspieler, Der Realismus, Das Mädchen, Die Hilflosigkeit
    Ich habe nichts gefunden, dass irgendwie negativ ist oder mir missfällt. Ein Wahnsinn, dass der Film nicht für den Oscar nominiert war. Von Helena Zengel werden wir noch viel sehen.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 21. Dezember 2019
    Ich war und bin tief beeindruckt - "Hammer" - Film und ein Spiegelbild unserer Gesellschaft - Systemfragen...
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 8. Dezember 2019
    Systemsprenger - Ein Film, wie ein Schlag in die Magengrube.

    Die 9-Jährige Benni wird von Pflegefamilie zu Pflegefamilie geschickt. Aus jeder Schule fliegt sie raus. Die Medikamente, die ihr verschrieben werden nimmt sie nicht, oder sie helfen ihr nicht.
    Und eigentlich will sie auch nur eines: Zurück zur Mutter oder zumindest einen liebevollen Ort, an dem sie bleiben kann.

    Dieser Film ist auf so viele verschiedene Weisen etwas ganz besonderes.
    Zunächst einmal wären da die Schauspieler, denen man ihre Emotionen und ihre Verzweiflung, ihren Schmerz; aber auch ihre Freude zu 100% abnimmt.
    Besonders zu erwähnen, die 11-jährige Helena Zengel, die eine oscarreife Leistung bietet.

    Dann die Geschichte, die so wunderbar zeigt, wie sich das System selbst im Weg steht.
    Menschen, die mit diesem Kind arbeiten, dürfen die professionelle Distanz nicht verlieren. Plätze in Unterbringungen sind knapp bemessen, die Verantwortung diesem Kind zu helfen wird von Instanz zu Instanz geschoben.
    Anstatt nach Ursachen für Bennis Verhalten zu suchen und Traumata aufzuarbeiten, wird nur darauf hingearbeitet, dass sie sich "verträglich benimmt".

    Und schließlich die Inszenierung.
    Die Art, wie dir Macher einen leiden lassen, wenn sie dem Zuschauer minutenlang zumuten in Bennis traurige Augen zu blicken oder ihr zuzuhören, wie sie verzweifelt nach ihrer Mutter schreit.
    Es gibt Momente, in denen man als Zuschauer durch die Leinwand greifen und dieses Kind einfach nur umarmen. Und in anderen Situationen möchte man sie einfach nur schütteln und fragen, warum sie sich alles kaputt macht. Bis man merkt, dass sie gar nicht anders kann.

    Für mich der beste Film, den ich jemals gesehen habe und zu Recht der deutsche Oscar-Anwärter in diesem Jahr.
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 10. November 2019
    Ja, dieser Film ist schwer zu verarbeiten. Er zeigt die pure Wahrheit. Anstatt der Familie mit Beistand zu helfen wird das Kind herum geschoben und bekommt alles Andere als die Liebe und die Zuwendung nach der es sich so sehr sehnt und braucht. Viel zu wenig honoriert wird die Arbeit der Menschen die versuchen zu helfen und täglich diesen Frust ausgeliefert sind nicht das tun zu können was zu tun wäre. Der Film zeigt dass es uns nicht wert ist soziale Arbeit zu fördern.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 27. Oktober 2019
    Ich war heute morgen in diesem Film. Wenn ich den Film zuhause angeschaut hätte, wäre ich wahrscheinlich irgendwann ausgestiegen, da ich die Momente oft gefühlt habe, diese Hilflosigkeit und diese Wut und völlig überfordert war. Nora Fingscheidt hat ein ganz sensibles Thema in diesem Film verarbeitet. Kinder, die nicht in das System passen. Die uns Erwachsene überfordern und die uns hilflos werden lassen. Das Gefühl des Kindes, dass sich nirgendwo zugehörig fühlt, eine Mutter, die völlig überfordert ist und ein System, dass am Schluss keinen richtigen Ausweg mehr sieht. Dieser Film ist, meiner Meinung nach, ein echtes Meisterwerk. Die Balance zu halten, um nicht in die eine oder andere Richtung zu gehen, was der Zuschauer immer wieder erwartet und das Ende offen zu lassen, besser geht es nicht. Dieser Film wird mich noch länger beschäftigen, denn selten hat mich ein Film so sehr mitgenommen wie dieser.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    719 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 6. Oktober 2019
    WENN NICHT MAMA, WER DANN?

    „Mir ist das Mädchen richtig ans Herz gewachsen“, sagt an einer Stelle des Films die temporäre Pflegemutter, die das neunjährige Mädchen Benni in ihrer Obhut hat. Nora Fingscheidt, Regisseurin ihres Spielfilmerstlings, geht es da ganz ähnlich. Die kleine Benni kann einem einfach nicht egal sein, das Kind lässt verzweifeln und am liebsten will Fingscheidt ihr alle Liebe angedeihen, die es nur gibt. Nur: Da System sieht sowas nicht vor. Das klingt jetzt krass, das klingt wie dystopische Science-Fiction, in der Emotionen am Index stehen. In Systemsprenger allerdings sind Emotionen die Ruler überhaupt, ungefiltert führen sie zum Chaos. Gut das die meisten von uns ihre Impulse kontrollieren können. Die kleine Benni kann das nicht. Die Wut im Bauch wird zur Wut auf die Welt – entfesselt, ohrenbetäubend laut, brutal. Ein Kind muss sowieso erst lernen, Gefühle zu kontrollieren und sich ihnen nicht gleich hinzugeben, da spielt natürlich auch Gewalt eine große Rolle. Bennis Verhalten ist dahingehend gestört. Aber auch ihr Verhältnis zur Familie. Keine Ahnung, was da passiert ist, welchen Ursprung diese Störung erst auf Schiene gebracht hat, nur einmal wird am Rande erwähnt, warum man Benni um alles in der Welt nicht ins Gesicht greifen soll. Da müssen schlimme Dinge vorgefallen sein. Der Vater ist verschwunden und die arbeitslose Mutter sitzt sowieso schon mit zwei Kindern daheim – klarer Fall von sozialem Notstand. Eine nähere Analyse der Ursachen lässt Fingscheidt aber außen vor. Denn worum es geht, das sind die Symptome eines gewaltigen Defizits. Und die sind schwer auszugleichen.

    Weiterlesen auf FILMGENUSS unter https://filmgenuss.com/2019/10/06/systemsprenger/
    Kinobengel
    Kinobengel

    462 Follower 550 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 6. Oktober 2019
    Nora Fingerscheidt hat ihren ersten abendfüllenden Spielfilm inszeniert.

    Die als Kleinkind traumatisierte Benni (Helena Zengel) ist erst neun Jahre alt und wegen ihrer ständigen Aggressionen von Einrichtung zu Einrichtung, von Pflegefamilie zu Pflegefamilie geschoben worden. Der neue Schulbegleiter Michael (Albrecht Schuch) möchte eine Änderung des Verhaltens von Benni im Wege der Einzelbetreuung in der Natur erreichen.

    Der Zuschauer darf mit harter Kost rechnen, wenn er sich zuvor mit dem Inhalt von Nora Fingescheidts Film beschäftigt hat. Und er bekommt sie auch, mit knapp über zwei Stunden Spielzeit. Wenn der Abspann läuft, ist es wohl am besten, sich wie nach einem Horrorstreifen vorzustellen, dass „Systemsprenger“ nur ein Film, ein Kunstwerk ist. Fingerscheidt ist jedoch nicht im Fantasy-Genre tätig, sondern vermittelt ihre selbstgeschriebene Geschichte über einen schwierigen jungen Menschen mit der Atmosphäre von Authentizität. Sie nimmt sich die Freiheit zu rockiger Musikbegleitung und Falschfarbdarstellungen, die sich im Kopf von Benni abspielen sollen. Blutige Momente werden geschickt verwischt.

    In vielen Situationen ist das Bedürfnis von Benni nach Zuneigung besonders subtil herausgearbeitet, ebenso die Ohnmacht der Verantwortlichen auf dem Weg nach Lösungen. Kleine Störungen lassen Benni sofort die Kontrolle über sich verlieren. Der wichtigste Mensch ist ihr die schwache Mutter Bianca (Lisa Hagmeister). Benni sucht darüber hinaus jemand, zu dem sie Vertrauen fassen kann. Vielleicht ist Michael derjenige. „Systemsprenger“ lässt sich nie auf den Weg einer Schnulze ein und verfügt nicht über den groß verästelten Plot eines wendungsreichen Dramas. Michael beschäftigt sich berufsmäßig mit aggressiven Kindern. Macht er alles richtig? Das offene Ende ist quasi ein Muss.

    Die schauspielerischen Leistungen, insbesondere von Helena Zengel, sind großartig. Es ist schier unglaublich, dass die Einstellungen so brillant gelungen sind und zu einem dichten, geschmeidigen Ganzen zusammengesetzt werden konnten. Die Regisseurin hält Benni im Fokus, fesselt das Publikum mit überwiegend schonungslosen Bildern und lässt es mitfiebern. Verführerisch gut. Die Erzählzeit von mindestens einem Vierteljahr wird leider undurchsichtig vermittelt. Große Filmemacherkunst ist es, durch Weglassen zu ergänzen, also das nicht Gezeigte mit geschickter Schilderungsweise in die Köpfe der Kinogänger und mit dem Gezeigten in einen Fluss zu bringen. „Systemsprenger“ bringt vorherrschend die Ausraster von Benni und die wenigen Augenblicke davor. Was in dem jungen Mädchen vorgeht, ist zu wenig umfassend. Es entsteht der Eindruck, dass die drastischen Vorgänge unmittelbar aufeinander folgen.

    Das Langfilmdebüt von Nora Fingerscheidt überzeugt durch überragende Szenengestaltung und Fingerspitzengefühl bei der Anleitung der Akteure.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 29. September 2019
    Der Film ist erschreckend realistisch. Ich leite und coache zurzeit 75 sog. Schul- und Kitabegleiter und habe viel mit Schule, Familien und Jugendämtern zu tun.

    Es gibt so einige Kinder, die exakt so unterwegs sind. Vorige Woche ist ein Junge in die geschlossene Psychatrie gelandet, vollgepumpt mit Drogen (Medikamente, Haha).

    Dieser Film legt den Finger auf die Wunde und ich befürchte, dass viele das nicht sehen und verstehen. Das Mädchen, Opfer in der frühen Kindheit, wird durch das System in die Täter-Rolle und damit in die Opfer-Rolle erhalten. Warum sagt niemand dem Kind, deine Mutter liebt dich, ist aber krank und kann daher nicht für dich da sein? Deine Mutter ist krank und daher hat sie dir damals die Windel ins Gesicht gedrückt. Du bist daran nicht schuld, deine Mutter braucht Hilfe. Warum nimmt man der Mutter die Chance Erwachsen zu werden? Kinder wie Benni sind häufig interlligent und zeigen, dass was Gravierendes nicht stimmt. Sie können sich nicht anders wehren, als sich so aufzulehnen. Die einfache Wahrheit würde ihr die Schuld nehmen können, was alleine schon eine wahre Wohltat sein könnte. Erschreckend, dass so viele Erwachsene, im System selbst auch gefangen sind und somit das ganze unbewusst und bestimmt ohne böse Absicht, erhalten. Damit werden Kinderseelen zerstört. Sie werden mit Drogen behandelt und landen in die Psychiatrie. Was wäre, wenn man diese Kinder mal ernst nehmen würde? Dazu gehört, Wahrheiten auszusprechen und nach andere Möglichkeiten zu schauen, die es ja gibt, wie so ein verletztes Kind wieder zu Ruhe kommen kann, um dann später eine Chance auf ein normales Leben zu bekommen. Warum dreht es sich immer nur darum, ein Kind, unabhängig von seinen Verletzungen, unbedingt ins bestehende, mittlerweile bekannt als nicht optimal für die Entwicklung, System zu zwingen. Das das nicht funktioniert ist doch offensichtlich. Wie intelligent sind wir, wenn wir an eine Strategie festhalten, die nicht zum Erfolg führt.
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