Da ist er nun, der nächste Film aus dem Hause Sony und auch ich wollte mir den Film nicht entgehen lassen. Vorne weg habe ich natürlich die Kritiken mitbekommen und nachdem was man alles so lesen kann, ist es wohl einer der schlechteren Filme dieses Jahres und auch ich kann dem leider nur zustimmen, aber dazu im Fazit mehr.
Story: Seit seiner Kindheit leidet Dr. Michael Morbius an einer seltenen Blutkrankheit, die früher oder später unweigerlich zum Tod führen wird. Sein ganzes Leben hat er daher der Suche nach einer Heilung gewidmet, um sich und anderen Erkrankten wie seinem Kindheitsfreund Milo zu helfen. Nach jahrzehntelanger Forschung ohne Erfolg ist ein Durchbruch eines Tages zum Greifen nah. Eine Kreuzung von Menschen- und Vampirfledermaus-DNA scheint der Schlüssel zu sein. Doch als Michael sich selbst zum Testsubjekt macht, hat das verheerende Folgen. Zwar scheint seine Krankheit tatsächlich in den Hintergrund zu rücken, doch entwickelt er neben übermenschlichen Fähigkeiten plötzlich auch eine unersättliche Gier nach menschlichem Blut, die sich immer schwerer kontrollieren lässt. Soweit erstmal zur Story. Der Film verfolgt den ganzen Film über einen roten Faden, von welchem er nie wirklich abweicht. Das ist in dem meisten Fällen auch immer ein gutes Zeichen, aber hier ist das Ganze etwas schwieriger. Das Erzähltempo ist den ganzem Film über sehr hoch und man hat als Zuschauer nie wirklich Zeit einmal durchzuatmen. Nur in den ersten 20 Minuten ca. ist das Erzähltempo nicht ganz so hoch. Danach wird die Story so hart das klingt eine komplette Katastrophe. Im Vorfeld des Films wurde relativ oft von Reshoots und Neudrehs gesprochen und das merkt man auch den ganzen Film über. Immer wieder werden Szenen komplett zerschnitten, aber es gibt auch immer wieder Szenen, welche zu dem Zeitpunkt wenig bis gar keinen Sinn machen. Dadurch fragt man sich als Zuschauer oft, was passiert da eigentlich gerade und vor allem wieso passiert das. Das Handeln der meisten Figuren wirkt völlig aus dem Kontext gerissen, oder gar nicht nachvollziehbar. Die meisten Nebenfiguren haben den ganzen Film über nichts zu tun, wo man sich fragt, warum spielt der jetzt mit, bzw. was ist seine Aufgabe im Film, weil oft tragen sie nichts zur Story bei. Man kann nicht mal sagen, dass sie stören, da sie halt wirklich nichts so richtig zu tun haben. Sie sind zwar teilweise etwas Mittel zum Zweck, aber nicht mal dafür reicht das und das ist wirklich schade. Am Ende dreht sich der komplette Film nur um Morbius und den Antagonisten, wo ich gleich noch zu komme. Jetzt würden die meisten sagen, dass es doch gut ist, dass sich der Film um den Protagonisten dreht, aber selbst hier wirkt der Protagonist oft Fehl am Platz. Auch ihm fehlt eine Menge Hintergrund und insbesondere Emotionen, aber das mit den Emotionen lässt sich leider auch auf alle Charaktere beziehen. Den ganzen Film über gibt es eine riesige Anzahl von Plotholes. Immer wieder fragt man sich als Zuschauer, warum das alles passiert und so oft wie ich das hier erwähne, so oft fragt man sich das auch während des Films. Die Story an sich ist nicht mehr als 0815 und das hat man so schon mehr als genug gesehen. Der Film traut sich nie so richtig was, ich glaube selbst ein FSK 16 hätte der Story richtig gut getan. Oft kratzt man in bestimmten Szenen an dem FSK 16 und tatsächlich hätte ich mir davon mehr gewünscht. Auch das Verhältnis zwischen Protagonist und Antagonist ist stellenweise ganz nett,. aber mehr auch nicht. Der Antagonist ist hier natürlich nur Mittel zum Zweck, aber auch ihm fehlt es an allem. Der Hintergrund, die Emotionen und auch logisches Handeln fehlen ihm komplett, sodass das hier wirklich nur generischer Müll ist und man kurz zusammengefasst sagen kann, der ist wirklich nur böse weil er es kann. Die Story ist von Anfang an vorausschaubar und man weiß als Zuschauer den komplette Film über wohin er gehen wird und was am Ende passieren wird. Das Ende ist dann typisch für Marvel, es passt zum Rest und ist dann auch unfassbar schnell zu Ende. Es fehlt der Story so ca. 30 Minuten an Hintergrundinformationen und Emotionen. Es wirkt alles zu konstruiert und durch das hohe Erzähltempo auch stellenweise merkwürdig, sodass ich mich fragt, warum man das abgenickt hat. Zusammengefasst kann man sagen, dass war storymäßig wirklich gar nichts. Zu hohes Erzähltempo, zu wenig Hintergrund und Emotionen, viele Figuren sind komplett überflüssig und die Hauptfiguren handeln den Film über einfach nur merkwürdig und nicht nachvollziehbar. Viel mehr kann man zu der Story leider auch nicht sagen, da es leider nicht mehr Spielraum geht und ich denke man merkt auch an der Schreibweise, dass ich echt enttäuscht bin. Hier und da lässt man gute Ansatzpunkte einfach liegen und wenn es mal Emotionen gibt, funktioniert das überhaupt nicht. Man kann als Zuschauer nie wirklich mitfühlen und das ist wirklich schade. Ich hätte dem Film ruhig 30 Minuten mehr gegeben, um der Story und den Figuren mehr Hintergrund zu geben und das ganze nicht so konstruiert wirken zu lassen. Wenn die ersten 20 Minuten nicht einigermaßen okay wären, wäre die Story ein kompletter Flop gewesen und so ist das zwar nicht wirklich gut, aber das was man halt kennt. Note: 5
Schauspieler: Und hier haben wir das Beste am Film. Jared Leto finde ich persönlich immer ganz gut und freu mich ihn in solchen Rollen sehen zu dürfen. Über den Joker aus Suicide Squad kann man diskutieren, aber im großen Ganzen spielt er seine Rollen immer soweit gut. Hier versucht er gefühlt auch alles, um die Figure des Morbius so gut wie es geht rüberzubringen, doch leider gibt das Drehbuch nicht wirklich viel her. Er hat meiner Meinung nach etwas zu wenig Screentime und wenn es mal emotionaler wird, tut die Story den Rest, damit auch er nicht mehr herausholen kann. Das ist wirklich schade, da hier deutlich mehr drin gewesen ist. Matt Smith, als Antagonist, ist auch eine eher schwierigere Geschichte. Versteht mich nicht falsch er macht das nicht schlecht, aber das Handeln der Figure ergibt den Film über so wenig Sinn, wie schon lange nicht mehr für einen Antagonisten. Dadurch ist auch seine Leistung eher nur Durchschnitt, als wirklich gut. Tyrese Gibson, welchen die meisten aus Fast & Furious kennen sollten, spielt genau so eine Nebenfigur, welche für den Film völlig egal ist. Alle Nebenfiguren sind entweder egal, oder nur Mittel zum Zweck, wodurch ich hier nicht mal eine Note geben kann, da auch die Screentime so knapp ist, dass man das nicht mal bewerten kann. Man könnte das mit einem Fußballspieler vergleichen, welcher die letzten 3 Minuten eingewechselt wird. Das ist zwar ganz nett, dass er noch mitspielen darf, aber das hätte man auch lassen können. Daher gibt es nur eine Note für Jared Leto und Matt Smith, wo die Chemie zwischen den beiden noch das Beste ist, aber man eine Menge Potential liegen lässt. Note: 3
Spannung/Action: Ich fange mal mit der Spannung an. Die baut sich am Anfang noch kurz auf und fällt dann nach etwa 10 Minuten komplett weg und baut sich leider auch nicht mehr wirklich auf. Die Spannung kann sich leider auch nie wirklich aufbauen, da die Story nichts wirklich dafür hergibt. Durch die vielen Schnitte und auch die merkwürdige Erzählweise, weiß man als Zuschauer die ganze Zeit über wo der Film hingeht und was als nächstes passieren wird und das ist wirklich schade. Kommen wir zum Schluss noch zur Action und auch die ist leider nicht gut geworden. Klar bei solchen Filmen sieht man hier und da öfters das CGI, aber hier sieht selbst das stellenweise wirklich miserabel aus. Auch ist der Film oft zu hektisch und zu dunkel, wodurch man nicht immer alles wirklich gut sehen kann. Das hat mich stark an Venom erinnert, wo man vor lauter CGI irgendwann auch nichts mehr gesehen hat. Note: 5
Gesamtnote: 4-
Gesamtpunkte: 3 /10P
Ich kann verstehen, warum der Film immer wieder verschoben wurde und man ihn nicht gleichzeitig mit Spiderman zeigen wollte, weil ich glaube dann der Film erst Recht untergegangen wäre. Ich habe gehofft das die meisten Kritiker das nur überspitzt dargestellt haben und der Film dann doch etwas kann, aber dem ist leider nicht so. Klar werden einige hin gehen und sagen, dass der Film doch völlig in Ordnung ist, aber für mich ist er das wirklich gar nicht. Die Action sieht nicht wirklich gut aus, die Story funktioniert gar nicht und das obwohl sie eigentlich ziemlich generisch ist. Da muss ich sogar sagen, da fand ich die beiden Venom Filme sogar besser, weil die konnten etwas mehr bei der Story und Action überzeugen, dass kann der leider nicht. Oft wird das Potential verschwendet, wenn man welches aufblitzen lässt. Warum man fast komplett auf den Hintergrund und die Emotionen verzichtet erschließt sich mir nicht. Auch das durchsetzen durch den Film macht an vielen Stellen nicht wirklich Sinn. Warum hat man sich hier nicht einfach mal Zeit genommen, eine gute Antiheldenstory zu erzählen, wo man als Zuschauer den Zwiespalt der Hauptfigur selbst mitfühlen kann. Immer wieder drückt man in der Story selbst auf den Moralknopf, so nach dem Motto, dass müssen wir jetzt ganz human lösen das Problem. Wobei man dann andersrum Szenen zeigt, die für manche 12 jährige dann vllt. etwas zu grob sind. Ich bin echt enttäuscht und ich denke das merkt man auch. Klar hier und da habe ich das vllt. etwas zu überspitzt geschrieben, aber genau so hat sich das angefühlt. Das Ende kommt so abrupt, dass man erstmal als Zuschauer da sitzt und sich denkt, ah okay das war also der Film und erstmal denkt, okay jetzt gehts erst richtig los, oder war es das jetzt schon. Dann kommen noch, für Marvel typisch zwei Postcredit Szenen, aber selbst die sind einfach nur sinnlos und funktionieren überhaupt nicht. Man versucht hier von Sony Seite etwas aufzubauen, was man als Zuschauer in der Form so nicht braucht und wahrscheinlich auch nicht möchte. Bleibt am Ende die Frage wem ich den Film empfehlen kann. Empfehlen kann ich den Film tatsächlich nur Leuten die Venom ganz gut fanden, aber allen anderen würde ich tatsächlich eher zu anderen Superheldenfilmen raten, da das hier nicht mal wirklich gutes, einfaches Popcorn Kino ist. Ich würde behaupten, dass ist mit einer der schlechtesten Filmen, welche ich seit langem gesehen habe.