Japan, 1944. Der 22-jährige Hiroo Onoda (Yûya Endô), der für den Nachrichtendienst ausgebildet wurde, entdeckt eine Philosophie, die der offiziellen Linie zuwiderläuft: kein Selbstmord, am Leben bleiben, egal was passiert, die Mission ist wichtiger als alles andere. Er wird nach Lubang, einer kleinen Insel auf den Philippinen, geschickt, wo die Amerikaner kurz vor der Landung stehen, und soll dort einen Guerillakrieg führen, bis die japanischen Truppen zurückkehren. Das Kaiserreich wird sich bald nach Onoda ergeben, 10.000 Tage später.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,0
stark
Onoda - 10.000 Nächte im Dschungel
Krieg als Geduldsprobe
Von Janick Nolting
Arthur Harari hat mit „Onoda“ einen ganz und gar ungewöhnlichen Kriegsfilm gedreht. Von den Gräueln und dem Chaos der Schlachtfelder hat er sich fast gänzlich zurückgezogen. Explizite körperliche Gewalt bricht nur punktuell in die Handlung. Und auch das Taktieren der politischen Strippenzieher findet überwiegend im Unsichtbaren statt. Harari, der zuletzt für das Drehbuch zu „Sibyl – Therapie zwecklos“ verantwortlich war, versucht sich vielmehr an einer meditativen Studie über militärische Indoktrinierung in einem Mensch-gegen-Natur-Szenario, das seine Welt immer weiter zu verengen scheint. Mit der wahren Lebensgeschichte von Onoda Hirō hat sich der französische Filmemacher einen Stoff ausgesucht, der in Japan längst mythische Züge angenommen hat und auch im Rest der Welt für Aufsehen sorgte. Jüngst hat ihm etwa niemand geringeres als Regielegende Werner Herzog mit „Das Dämmern der Welt“
Krieg ist etwas Furchtbares. Derzeit erleben wir dies allesamt tagtäglich mit. Schlimmer als je zuvor sehen wir zudem, dass solch kriegerische Konflikte nicht nur auf dem Schlachtfeld ausgetragen werden, sondern dass auch Informationen und Wissen ein wertvolles Gut sind. Umso mehr ist es nachvollziehbar, dass auch das Misstrauen gegenüber möglicher Fakenews steigt. Onoda erzählt uns eine wahre Geschichte, die genau auf diesem Konflikt beruht ...
Mehr erfahren
CineMoenti
16 Follower
194 Kritiken
User folgen
4,5
Veröffentlicht am 18. Mai 2022
Soldaten, die nach der Kapitulation Japans im zweiten Weltkrieg dennoch bei den Waffen blieben, wurden als "Holdouts" oder "Straggler" bezeichnet. Die möglichen Gründe für ihr Verhalten waren die Weigerung, die Kapitulation anzuerkennen oder, ganz fatal, die Tatsache, dass die Soldaten wegen geographischer Isolation vom Kriegsende nicht erfuhren bzw. diese Nachricht für eine Lüge hielten.
Der Nachrichtenoffizier Onoda Hirō (1922 - 2014) ...
Mehr erfahren