Peter Stephan Jungks Großtante Edith Tudor-Hart, 1908 in Wien geboren, war eine mutige Frau: Sie hatte eine abwechslungsreiche Karriere, war unter anderem Montessori-Kindergärtnerin, Bauhaus-Schülerin, Fotografin, Kommunistin und Spionin des sowjetischen Geheimdienstes KGB, die den erfolgreichen Spionagering Cambridge Five mit aufbaute. Peter Stephan Jungk zeigt in seinem Dokumentarfilm Tudor-Harts Leben – und erforscht damit ein Geheimnis, das sie zu Lebzeiten vor nahestehenden Menschen verbarg. Dazu reiste der Regisseur nach Österreich, Großbritannien und Russland, um Interviews mit Militärhistorikern, Fotoarchivaren, ehemaligen KGB-Agenten und Familienmitgliedern zu führen. Eine Frage zieht sich durch den Film: Wie konnte Edith Tudor-Hart angesichts der grausamen stalinistischen Diktatur überzeugte Kommunistin bleiben?