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Kinobengel
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4,0
Veröffentlicht am 10. Juni 2019
Meisterregisseur Olivier Assayas („Carlos - Der Schakal“, „Die Wolken von Sils Maria“) ist mit einer Tragikomödie in den deutschen Kinos.
Léonard (Vincent Macaigne) schreibt Bücher, die - in fiktive Hüllen gebettet - seine gescheiterten Verhältnisse zu Frauen erzählen. Nachdem das letzte Werk schwer in den Buchhandlungen liegt, bekommt er Probleme mit Verleger Alain (Guillaume Canet). Dessen Gattin (Juliette Binoche) ist ein besserer Rückhalt für Léonard, zumal sich seine aktuelle Partnerin (Nora Hamzawi) recht strapazierend und wenig empathisch gibt.
Assayas lässt sich mit seinem Drehbuch nicht auf gespielte Witze ein. Er richtet auf der Leinwand ein gewaltiges und amüsant geschliffenes Dialoggewitter an, welches - von dem erfahrenen Editor Simon Jacquet zusammengesetzt - prasselnd abregnet. In den Konversationen tragen die Nebenbedeutungen das eigentliche Gewicht. Die dennoch nicht üppig ausgestaltete Geschichte ist irgendwann ohne Paukenschlag und ohne großes Finale beendet.
Also Beobachtungskino vom Feinsten? Oh ja, der französische Regisseur hat jedem der überwiegend selbstverliebten Charaktere sympathisch ausgebaute Noten mit subtil komödiantischem Übergewicht gegeben und sorgt dadurch für facettenreichen Schmunzelhumor. Allein der Ausdruck von Léonard, wenn er nicht versteht, dass ihn keiner versteht, ist eine große Show. Die Figuren mit dem Schriftsteller im Fokus handeln per se schlüssig und die Akteure sind hervorragend angeleitet. Assayas zieht das Publikum dadurch geschickt in seinen Bann und regt mit verarbeiteten interessanten Gesprächsthemen zum Diskutieren nach der Vorstellung an.
Bei aller Kurzweile ist der Film gleichwohl in seinem Dauerlaberrhythmus gefangen; ab und zu wird das mit wenig Aktion Begleitete zu viel. Trotzdem bereiten die verschlungenen Wege durch den Existenz- und Beziehungsdschungel großen Kinospaß.
„Zwischen den Zeilen“ ist eine begeisternde, bisweilen anstrengende Unterhaltung.
15 Minuten haben wir ausgehalten, belanglose Dialoge eines mäßig gefragten Autors mit seinem Verleger und dann in einer etwas größeren Runde, die den Zielkonflikt blogging vs. Schriftstellerei zum Thema hatte. Um nicht einzuschlafen haben wir das gestoppt und das file gelöscht.
einmal mehr wurde der Name einer bekannten Schauspielerin vermarktet für einen zweitklassigen Film. ausgesprochen schlecht übersetzt - wahrscheinlich im Schnellverfahren, z. B. "wir drehen morgen in den Vororten", da ist gemeint "en banlieue"-also "am Stadtrand" . ebenso wie das kurze, spritzige "ça va", hier wird es zu einem schwerfälligen "geht's euch allen gut", und das mehrmals, statt einfach "wie geht's" zu sagen. der Inhalt nicht uninteressant, die Zukunft, z. B. Digitalisierung, des Literaturbetriebs, aber leider in meist trockenen uninspirierten Dialogen, weder besonders "fröhlich", noch komisch. ein Film fürs Fernsehen, wenn mal nichts Besseres kommt...