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Isabelle D.
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3,5
Veröffentlicht am 15. November 2018
"Nur ein kleiner Gefallen" von Paul Feig beginnt wie ein Thriller und entwickelt sich darüber hinaus im Laufe der Handlung zu einer bitterbösen Satire mit tiefschwarzem Humor. Das ist manchmal etwas dick aufgetragen und wirkt stellenweise doch sehr konstruiert, sodass die Story hin und wieder haarscharf an der Unglaubwürdigkeit vorbeischrammt. Aber insgesamt ist der Film spannend, unterhaltsam und witzig.
Über die Handlung selbst möchte ich jetzt nicht so viel verraten. Das ist tatsächlich ein Film, bei dem es ganz gut ist, wenn man da mit möglichst wenigen Erwartungen und möglichst wenig Vorwissen hineingeht. Dann macht es gleich noch mehr Spaß, den roten Heringen zu folgen und sich über die Haken zu freuen, die die Story immer wieder schlägt. Die Schauspieler sind bestens aufgelegt und harmonieren großartig miteinander. Sie spielen ihre Rollen überzeugend, aber dennoch mit viel Humor und wohldosierten, gut platzierten Momenten der Knallcharge.
Der Film macht vieles richtig: Spannend war es. Dass bei einem Film über die ersten Dreiviertel nicht klar ist, wie er ausgehen wird, ist eine Wohltat. Meistens stimmt das Tempo, nur weniges ist zu lang. Dazu gibt es zynischen Humor. Die Entwicklung, vor allem das Ende, sind aber arg dick aufgetragen, einschließlich der übertriebenen Charakterwandlung einer der Hauptpersonen. Dies - und außerdem kleinere Logiklöcher - verhindern eine bessere Bewertung.
Regisseur Paul Feig begibt sich mit „Nur ein kleiner Gefallen“ und Humor ins Psycho-Thriller-Genre.
Witwe Stephanie (Anna Kendrick), nerdig brave Mutter von Miles (Joshua Satine), ist als Videobloggerin sehr aktiv und hilft bei jeder Schulveranstaltung aus. Nachdem sie die selbstbewusste Managerin Emily (Blake Lively) kennenlernt, betreut sie nach dem Unterricht mit Vergnügen deren Sohn Nicky (Ian Ho). Als Emily unerwartet verschwindet, beginnen die Ermittlungen der Polizei und ihr Ehemann Sean (Henry Golding) erscheint.
Mit Filmen wie „Brautalarm“ (2011), „Taffe Mädels“ (2013) und „Spy - Susan Cooper undercover“ (2015) hat Paul Feig großen Anklang gefunden. Viele gute Gags, schon mal zu albern, viel Turbulenz zeichnen die Komödien aus, die der US-Amerikaner in verschiedenen Genres platziert. So gibt Feig in seinem aktuellen Film den Hauptfiguren auf dem Weg zum Abspann eine ordentlich komische Portion Übertreibung mit. Und dann ist es einfach unterhaltsam, Anna Kendrick als umsorgende, irgendwie weltfremde Mutti anzuschauen, die der einen Kopf größeren, gerne vulgären Lebefrau Emily nicht das Wasser reichen kann und von ihr das Martinitrinken lernt. Geschickt wird der Verdacht für den Auslöser der Geschehnisse in verschiedene Richtungen gelenkt, was zunächst gut funktioniert. Sogar in der Vergangenheit von Stephanie ist nicht alles musterhaft verlaufen.
Auf dem Hochglanzniveau der Traumfabrik Hollywood präsentiert Feig sein Werk und liefert entsprechende Kamera- und Schnittarbeit sowie flotte Musik. Mit dem Schritt ins Psychologische hat er jedoch daneben gelangt. „Nur ein kleiner Gefallen“ ist um einiges überfrachtet und gibt sich keine Chance, genretypische Muster beizubehalten. Viele Ansätze, die zunächst Thrill erzeugen, werden kurz darauf mit Gag-Salven oder anderem Aktionismus weggewischt. Um die Ecke wartet bereits die nächste und übernächste Wendung, bis das Unternehmen Film irgendwann recht stumpf wirkt. Klar, das Publikum möchte die Lösung im Detail wissen und der Restspaß holt bis zum Schluss noch ein paar Lacher heraus, aber das Feeling für einen Film aus einem Guss ist dann auch ohne Längen schon vergangen.
Paul Feig kann seine Fans wiederholt unterhalten, eine gute Komödie oder ein guter Thriller geht jedoch anders.
Der Film war so-lala. Zwischendurch ist man nicht mehr mitgekommen, weil die Handlungsstränge etwas durcheinander waren. Das hat oft für Verwirrung gesorgt. Die Schauspieler waren aber top und Blake Lively hat eine extrem krasse Leistung abgelegt!! Dafür Hut ab!
Der Film kombiniert zwei gängige Elemente in sehr eigenartiger Ausrichtung: Comedy und Thriller. Leider stehen sich diese im Weg: der Film ist über weitete Strecken amüsant und stetig lustig, das aber verhindert sehr oft daß die richtige Spannung aufkommen kann. Das kann sie aber auch aus einem anderen Grund nur schwer: wegen den restlos überzeichneten Hauptfiguren und der Umgebung. Hier ist alles larger than life: vor allem Anna Kendrick als perfektionierte Übermutti die ihr Leben, einen Blog, das Kind, einfach alles stetig schafft und dabei nicht mal einen Funken Ermüdung zweigt, ebenso Blake Lively die eine perfekt auf sie zugeschnittene Rolle als Miststück abgibt. Die Spannung entsteht letztlich wohl mehr aus der Neugier daß man wissen will was es denn nun final mit den Figuren auf sich hat als durch eine gelungene Atmosphäre – aber am Ende ist man überrascht daß dieser oftmals ungleich ausbalancierte Film durchaus so amüsant daher kommt.
Fazit: Sehr merkwürdiger Film mit edler Ausstattung und restlos überzeichneten Figuren!
Anna Kendrick, bisher hauptsächlich aus der Pitch Perfect Reihe bekannt ist mir bisher eher als oberflächliche „Tussi“ in Erinnerung. Als der kleine Gefallen nun heute in der Sneak lief, war meine Erwartungshaltung eher nicht so hoch angesetzt. Nach knapp zwei Stunden prima Kinovergnügen sehe ich das jetzt etwas anders. Die Rolle der Staphanie, die von der etwas unterbelichteten Helikopter-Mutti zur scharfsinnigen Ermittlerin mutiert scheint Anna wie auf den Leib geschneidert. Dem Film gelingt der fast perfekte Spagat zwischen charmanter Komödie und spannendem Krimi, einzig im Finale werden die Wendugen etwas unübersichtlich und flach. Für mich aber dennoch eine der Überraschungen des Kinojahrgangs 2018.
ein film, der ein guter krimi hätte sein können. der film ist nicht schlecht, er hat alle grundzutaten, die ein guter film braucht. der film fängt als krimi an, entwickelt sich weiter und wird dann (leider) zu so einem komischen psychodrama. das wäre an und für sich ja auch nicht verkehrt. aber leider verliert der film einiges an spannung, ab dem moment, wo er zu einem psychodrama wird. - - - - - - - - - - wäre der film ein krimi geblieben, wäre der film von anfang bis ende spannend. die love-story fand ich eher irritierend und einige figuren, die nur kurz als nebenrolle auftauchen, absolut überflüssig. die laufzeit ist einfach zu lang (ist jetzt natürlich subjektiv), daher gibt es ein paar szenen, die völlig unbedeutend sind. das alles reduziert die spannung. es gibt auch irgendwo eine handlungswendung, handwerklich alles ganz gut gemacht, aber in der filmlänge und der unentschlossenheit zwischen krimi oder psychodrama gehen die guten szenen dieses films in der masse der unbedeutenden szenen unter. wer so´n psychodrama zeug mag macht hier bestimmt nichts verkehrt.