Der wohl meist erwartete Film aus dem Hause Marvel ist nun endlich in den Kinos und auch ich wollte mir das Event des Jahres nicht entgehen lasen. Vorne weg, ich werde versuchen komplett auf Spoiler zu verzichten, ich werde nur auf Sachen eingehen, welche man auch in den Trailern gesehen hat und ich kann vorher schon sagen, dieser Film enttäuscht Fans der Reihen definitiv nicht, aber für mich hat er definitiv dann doch die ein oder andere Schwäche, aber dazu im Fazit mehr.
Story: Ein normales Leben hat sich für Peter Parker alias Spider-Man erledigt. Nachdem seine Identität bekannt wurde, kann Peter nicht mehr unerkannt durch die Straßen New Yorks gehen. Überall lauern neben Fans auch Gegner und die Presse, die es auf ihn abgesehen haben. Quentin Beck alias Mysterio, der Drahtzieher hinter den vergangenen Ereignissen, und der Krawall-Journalist J. Jonah Jameson behaupten, dass Spider-Man ein Mörder sei. Viele glauben diesen medial verbreiteten Lügen. Um wieder ein Stück Normalität in sein Leben zu holen – und in das Leben seiner Freunde MJ und Ned – wendet sich Peter in seiner Not an einen magischen Kollegen: Doctor Strange soll dafür sorgen, dass die Welt vergisst, wer unter der Spider-Man-Maske steckt. Soweit erstmal zur Story, ohne zu viel zu spoilern und ich kann auch nur jedem raten, welcher in den Film gehen möchte, versucht so wenig wie möglich zu wissen, weil dann werdet ihr ein richtig gutes Kinoerlebnis haben. Die Story baut sich soweit gut auf und verfolgt den ganzen Film über einen roten Faden, von welchem er so gut wie nie abweicht. Das Erzähltempo ist am Anfang noch ziemlich hoch, was ich persönlich immer ganz gut finde, nimmt aber zur Mitte hin ziemlich ab, aber dazu später mehr. Es ist der Film, welcher vor der Ausstrahlung schon zig tausende von Theorien bekommen hat, welcher Charakter tritt auf, was wird passieren und was bedeutet das fürs Große Ganze und genau hier liegt schon das erste Problem. Ich habe mich nämlich gefragt, liegt der Hauptfaktor dann überhaupt noch bei Spiderman, oder hofft man als Fan auf bestimmte Figuren und wartet förmlich darauf, dass sie nun endlich auftauchen und genau das schadet dem Film ein wenig. Klar jetzt kann man hingehen und sagen, wenn man vorher nichts darüber gelesen hat, dann funktioniert der Film besser, aber wenn man hier und da etwas gehört, so wartet man nur auf die Szenen und das nimmt der Story ein wenig den gewissen Reiz. Immer wieder habe ich mich selbst, aber auch andere Kino, erwischt, die gesagt, oder getuschelt haben, dass da gleich jemand kommen muss, den man schon aus einem anderen Film kennen könnte. Das ist wirklich schade, weil ich glaube, dass hier deutlich mehr Potential gelegen hat und man sich durch die Trailer selber eine Menge verbaut hat. Ich habe mich nach den Trailern gefragt, ob in dem Film zu viel auf Nostalgie und Fanservice gesetzt wird, da die Erwartungen der Fans sehr hoch, wenn nicht zu hoch waren und genau das ist hier leider zu oft passiert. Alle 5 Minuten gibt es Fanservice oder Nostalgie und versteht mich nicht falsch ich persönlich finde das nicht mal all zu schlimm, nur würde ich sagen, dass Leute, welche nur die Tom Holland Spiderman Filme kennen, vieles von der Story nicht verstehen werden, oder sich denken: Okay das ist jetzt passiert, aber wer ist das und warum kommt der überhaupt vor. Man hat so viele Antagonisten, welche ihren Hintergrund in den anderen Spiderman Filmen bekommen, sodass sie hier eher nur Mittel zum Zweck sind und das meine ich hier anders als in anderen Superheldenfilmen. Durch die hohe Anzahl von Antagonisten wird es zur Mitte hin etwas zäh, da man lange braucht, um alle wirklich gut einzuführen. Denn das Hauptproblem für mich ist, man kreiert immer wieder Situationen, nur um nostalgisch zu werden, oder um Eastereggs und Verweise einzubauen. Das ist hier tatsächlich oft Hit und Miss. Durch die stark konstruierten Momente, haben wir hier immer wieder starke Charaktermomente für Spiderman, welche meiner Meinung nach in den letzten Filmen zu wenig waren, aber auch immer wieder Momente, wo man als Zuschauer vor der Leinwand sitzt und sich denkt: Okay das ist passiert, aber das habe ich so bereits in anderen Filmen gesehen, oder sich denkt: Okay, dass ist dann doch etwas zu stark konstruiert, um einen nostalgischen Moment zu kreieren. Viele werden jetzt sagen, dass es ja nicht unbedingt schlecht sein muss, bestimmte Situationen zu konstruieren und auf einen gewissen Nostalgiefaktor zu setzen, aber das sehe ich anders. Dadurch passiert es nämlich immer wieder, dass die Story etwas merkwürdig und dünn wirkt. Das Handeln verschiedener Personen macht in vielen Situationen kaum Sinn, sie dienen förmlich nur dazu, andere Situationen zu kreieren, welche man definitiv anders besser erzählen können. Ich finde man hat immer wieder gute Ansätze., welche man sich selber zerstört. Es kommt mir oft so vor, als ob ich das alles schon mal gesehen habe, nur mit anderen Schauspielern und das wirkt irgendwie nicht. Klar für die Leute, welche die anderen nicht gesehen haben, wird das funktionieren, aber für mich ist es zu oft Hit und Miss. Zu oft ist dadurch Spiderman eher unwichtig und andere Figuren stehlen ihm immer mal wieder die Show und genau das war meine Befürchtung vor dem Film. Viele Fans würden jetzt hingehen und dagegen argumentieren, weil sie genau die Momente sehen wollten, aber ich sehe das mal im großen Ganzen und neutral, denn dann ist die Story nicht mehr als Durchschnitt. Was mich besonders ärgert ist, dass man hier richtig gute emotionale, tiefgründige Szenen hat, die wirklich gut funktionieren und vor allem auch diesen Spiderman mal von einer anderen Seite zeigen und nicht immer so, wie wir ihn in den anderen Marvel Filmen gesehen haben. Davon jäte ich mir deutlich ehr gewünscht und auch nicht immer so, wie sie hier aufgebaut wurden, weil das wirkt zu oft zu konstruiert. Ich möchte hier keinen Fan verärgern, aber wenn man nach dem Film etwas in sich geht wird man verstehen was ich meine. Der Humor fügt sich, wie in fast jedem Marvel Film gut ein, ist aber auch ab und zu zu drüber, was hier aber nicht all zu sehr stört. Das Ende ist meiner Meinung nach gut gelungen und macht auch richtig Spaß beim Anschauen. Ist der Film vorausschaubar. Ja ein wenig schon, stört mich hier aber weniger, da er relativ gut damit umgeht. Es gibt sogar den ein oder anderen Überraschungsmoment, welchen man so nicht kommen sieht, aber darauf möchte ich nicht mehr eingehen. Zusammengefasst kann man zur Story sagen, dass sie soweit nicht viel falsch macht, aber auch deutlich Potential liegen lässt. Zu stark konstruiert, zu viel auf Nostalgie und Fanservice gesetzt und zu wenig auf den wichtigen Kern geachtet, wodurch Spiderman zu oft selbst in den Hintergrund gerät. Man verbaut sich immer wieder einige Szenen und das ist wirklich schade. Die Charakterentwicklung von Spiderman ist hier so gut wie noch nie zuvor und auch die tiefgründigen, emotionalen Szenen, wo man Dinge einfach mal hinterfragt und auch wichtige Themen anspricht, funktionieren richtig gut und ich hätte mir sogar noch mehr davon gewünscht. Note: 3
Schauspieler: Hier alle aufzulisten, würde den Rahmen sprengen und auch zu spoilern führen, welche ich gerne vermeiden möchte. So gehe ich nur auf den Hauptcast ein bzw. auf die, welche man auch schon im Trailer gesehen hat. Tom Holland ist bei vielen Fans immer noch umstritten, ob er wirklich der Spiderman ist, welchen man noch von früher kennt. Aber ich muss sagen, hier spielt er die Rolle fast perfekt und es macht wirklich Spaß ihm dabei zu zu schauen. Er wird hier endlich mal richtig gefordert und auch die Charakterentwicklung, welche er hier durchlebt, verkörpert er hier richtig gut und es ist der Beste Spiderman, den man bisher von Tom Holland gesehen hat. Auch Zendaya spielt nochmal besser als die anderen beiden und das Gleiche gilt auch für Jacob Batalon. Benedict Cumberbatch sehe ich unglaublich gerne in der Rolle und da ich auch den ersten Doctor Strange ziemlich stark finde, und auch hier macht er das wieder richtig gut und es macht einfach nur Spaß ihm dabei zu zuschauen. Zusammengefasst kann man sagen, alle spielen hier nochmal deutlich besser als in den ersten beiden Teilen und ich hoffe, dass es so auch in den nächsten Teilen bleibt. Note: 1-
Action/Spannung: Ich fange hier mal mit der Spannung an. Die baut sich am Anfang noch relativ gut auf, weil man als Zuschauer noch nicht genau weiß, in welche Richtung der Film gehen wird. Zur Mitte hin hat der Film dann die ein oder andere Länge und ich würde sogar soweit gehen, dass er etwas zähn wird, was aber nicht all zu lange andauert. Aber das werde ich hier nicht all zu sehr bewerten, da es dem Film nicht wirklich schadet. Auch ist die Story nicht zu vorausschaubar und wie oben bereits erwähnt gibt es den ein oder anderen Überraschungsmoment, welchen man so als Zuschauer nicht kommen sieht. Kommen wir zum Schluss noch zur Action und hier haben wir mit das Beste am ganzen Film. Die Action sieht überragend gut aus und das habe ich so schon lange nicht mehr gesehen. Egal, ob ist die Kämpfe sind, oder auch die Doctor Stange Szenen, alle machen richtig Spaß und sehen richtig gut aus und genau dafür ist Kino gemacht. Davon hätte ich mir sogar noch ein paar mehr gewünscht. Klar sieht man ab und zu mal das CGI, aber das ist so minimal, dass es kaum auffällt. Note: 1-
Gesamtnote: 2
Gesamtpunktzahl: 7,5 / 10
Viele Fans werden jetzt sagen, dass das deutlich zu wenig Punkte sind und man hier doch einen perfekten Film hat und den würde ich sogar recht geben, denn für Fans ist das hier wohl mit einer der perfektesten Filme seit langer Zeit, aber für einen neutralen Zuschauer hat der Film dann doch seine Schwächen. Die Story funktioniert nicht richtig und ist im Grunde nur dafür da, um nostalgische Szenen und Fanservice zu bieten und das reicht dann für mich nicht, um zu sagen, dass es ein perfekter Film ist den kaum Schwächen hat. Tom Holland ist in der Rolle so gut wie nie und auch die Action kann überzeugen. Auch die Charaktermomente machen wirklich Spaß. Man hat hier aber zu viel gewollt und zu wenig daraus gemacht. Versteht mich nicht falsch ich hatte auch meinen Spaß mit dem Film, aber man hat meiner Meinung nach zu viel Potential liegen gelassen. Man konstruiert zu oft Szenen, welche so gar nicht nötig gewesen wären, da man hier deutlich mehr Möglichkeiten gehabt hat. Das Handeln vieler Figuren ist nicht immer nachvollziehbar und Spiderman selbst rückt dadurch zu oft in der Hintergrund. Dennoch ist es ein guter Film und einer der besseren Marvel Filme der letzten Jahre. Bleibt am Ende die Frage, wem ich den Film empfehlen kann. Empfehlen kann ich den Film allen die auch die anderen Tom Holland Filme gesehen haben, aber natürlich auch allen die alle anderen Marvel Filme geschaut haben.