Vier ältere Damen lesen Shades of Grey – aus diesem schlichten Konzept macht der Film einen Trailer der befürchten läßt daß die Nummer echt peinlich wird, daß diese Ideen die sie aus dem Sadomaso Buch gewinnen umgesetzt werden und peinlich enden. Allerdings tut man damit dem Film unrecht, da gibt’s kaum was zu klagen: vier reife Damen, allesamt von echten Charakterdarstellerinnen gespielt lesen Shades of Grey und nehmen dies als Auslöser um in ihrem jeweiligen Leben etwas zu ändern – man kann sich zwar fragen warum der Film Shades of Grey als die ultimative Bibel des sexuellen Erwachens feiert, muß das aber nicht. Denn es entwickeln sich diverse kleine Handlungstränge die zwar nicht wirklich tolle neue Geschichten erzählen, aber sehr wohl Herz und Charme besitzen. Ergänzt wird dies durch eine herzliche Männerriege die ihrerseits eine fette Charmeoffensive abfeuern. Heißt, der Film ist sicher für ein weibliches Publikum ausgelegt, wer sich aber dazu zählt und es mal versucht könnte einen besseren und kurzweiligeren Film bekommen als es der railer vermuten lässt
Fazit: Herzig und nicht zotig mit großem Staraufgebot!
Heute direkt nach der Sneak bin ich froh, das Book Club lief, warscheinlich hätte ich mir diesen Film wohl nicht angesehen. Und ich hätte etwas verpaßt. Eine gefühlvoll in Szene gesetzte Geschichte mit 4 kleinen Handlungssträngen die allesammt das Thema Erotik im Alter auf eine humorvolle und sehr gut gespielte Weise umsetzen. Natürlich gibt das Thema einige Steilvorlagen für den einen oder anderen Kalauer aber alles in allem rutscht die Handlung nie in zuviel Klamauk ab und die 4 HAUPTDARSTELLERINNEN spielen locker und befreit auf. Wer hier Vergleiche zu Fips Asmussen zieht hat warscheinlich diesen nie selber erlebt sondern einfach irgendwelchen Unsinn abgeschrieben.
Ältere Schauspieler/innen haben ja in der heutigen Zeit das Problem, dass Sie im fortgeschrittenen Stadium ihrer Karrieren (auch wenn sie noch so erfolgreich waren), in sogenannten B-Movies mit kurzweiligen Nebenrollen besetzt werden. Das ist nun mal so, auch wenn es ungerecht ist. Mehrere dieser (alternden) Filmstars einfach in einen Film zu stecken, Ihnen ein Drehbuch welches (leider) nicht besonders einfallsreich ist, vor die Nase zu halten, und sie dann einfach spielen zu lassen, könnte ein Knaller werden oder aber ein ziemlich peinliches Desaster. Ich tendiere ganz klar in Richtung Knaller, auch wenn der Film durchaus seine Schwächen hat. Schauspielerisch ist das aber oberste Schublade. Wovon…, besser von wem, reden wir? Diane Keaton, Candice Bergen, Mary Steenburgen und Jane Fonda- das sind einfach mal 4 gewonnene Oscars und 9 Nominierungen. Andy Garcia (noch ein Oscar-Nominierter), Don Johnson, Craig T. Nelson (spielte mit Steenburgen schon in „Selbst ist die Braut“ ein überzeugendes Ehepaar), in Nebenrollen Richard Dreyfuss (noch ein Oscar-Gewinner) und Alicia Silverstone- da kann man schon einiges erwarten und wenn man der Story ein bisschen weniger Beachtung schenkt und sich voll und ganz auf das schauspielerische Können einlässt, dann ist der Film schon ein Genuss. Jane Fonda, mein Gott die Frau ist im Dezember 81 geworden und hat, (mir) egal ob da nun jemand nachgeholfen hat oder nicht, noch eine Figur, eine Fitness und eine Ausstrahlung, einfach Wahnsinn. Andy Garcia hat, wie ich finde, mit Abstand den besten Text und die besten Sprüche, und gibt einen ziemlich coolen Typen der mit sich im Reinen ist. Gleiches gilt für Don Johnson- der ewige „Sonny“ Crockett. Allgemein wird in „Book Club“ viel geredet. Manches ist Zweideutig, so manche Metapher wird bemüht, es wird viel Wichtiges gesagt, viel Richtiges und auch viel Schönes. Mitunter ist das alles an der Grenze zum Klischee und zum Kitschigen, aber man bekommt irgendwie immer wieder die Kurve. Handwerklich macht der Film einen durchaus soliden Eindruck. Musik passt, tolle Songs (allerdings aus dem vorigen Jahrhundert), visuell so manch ein tolles Postkartenmotiv, mitunter herrliche Settings. Spruch des Films könnte sein: Wer ein Leben hat, der braucht kein Motto. Ja, man muss schon fair und objektiv sein, der Film hat schon eine gewisse Klasse. Wer weiß worum es geht und sich dadurch angesprochen fühlt, der wird auch nicht enttäuscht.
Am Ende ein klassischer Teenie-Romanzen-Film, allerdings gespielt von Senioren. Niemals hätte man vermuten können, dass ein Ensemble solch talentierter Schauspieler/innen mit einer Geschichte hoffnungslos überfordert sein könnte. Der Film strotzt vor zotigen Witzen, die wahrhaftige Fremdschamgefühle auslösen. Wem dieser Film gefällt, dem empfehle ich auch das Bühnenprogramm von Fips Asmussen. Wilkommen auf meiner persönlichen Liste der schlechtesten Filme aller Zeiten.
Ich habe selten so gelacht und nicht nur ich. Der ganze Kinosaal hat sich köstlich amüsiert. Es geht um 4 Frauen um die 65. Sie lesen in ihrem Buchklub "50 Shades auf Grey", was jede von ihnen dazu bringt, sich mit ihren Beziehungen oder ihrem Sexleben zu beschäftigen. Etwas erinnert es mich an Sex and the City. Allerdings bei weiten witziger. Die Pointen sitzen auf den Punkt ohne zu derb und vulgär zu werden. Jede Figur ist glaubhaft und zeigt das diese Damen bei weitem nicht zum alten Eisen Hollywoods gehören. Ich finde es klasse, das in diesem Fall keine Frau um die 40 auf alt getrimmt wurde, sondern echt Diven mit Falten besetzt worden sind. Das macht die Geschichte beiweiten glaubwürdiger. Ich habe mich in den letzten Jahren im Kino selten so gut unterhalten gefühlt. Absolut empfehlenswert!