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    The Rider
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    Kino:
    Anonymer User
    1,0
    Veröffentlicht am 29. September 2020
    Dieser Film von Cloé Zhao ist von der Thematik und der Dramatik typisch amerikanisch. Uns Europäern geht das alles total an der BAcke vorbei. Allenfalls Pferdeliebhaber könnten sich diesen Schmonzes eventuell antun.
    Vielleicht war Chloé aber auch so von der Tragik der Familie Jandreau beeindruckt, dass sie neben dem Bruder auch noch Vater Tim und Schwester Lily vor die Kamera holte. Und die haben alle tatsächlich schauspielerische Begabung, zumindest wenn sie sich selbst spielen.
    Nach einem Sturz vom Pferd darf der Rodeo Reiter Brady (Brady Jandreau) nie wieder reiten. Wegen eines Schädelbruchs hat er eine Metallplatte im Schädel. Er jobbt im Supermarkt, streitet sich mit seinem Vater und steht seiner etwas zurückgebliebenen Schwester Lily bei. Und immer wieder drängt es ihn in die Nähe der Vierbeiner. Geht wie ein Pferdeflüsterer auf die Tiere ein und…reitet doch noch einmal. Nur das war’s schon. Man weiß nicht, ob etwas passiert ist oder nicht oder ob Brady vielleicht wundersam geheilt worden ist. Offenes Ende. Im Kladden Text werden Erkenntnisse erwähnt, die Brady offenbar gekommen sein sollen. Im Film habe ich davon nichts bemerkt. Nur dass er ein netter junger Mann ist, wenn es um den Umgang mit seinen Kumpels geht. Ein paar Prozent fallen vielleicht noch von der Mitleids-Masche ab. Per Saldo etwas wenig. So war der Film auch nur auf vielen Festivals zu sehen. Ansonsten ein Flop. K.V.
    Andreas S.
    Andreas S.

    8 Follower 170 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 21. September 2024
    Manchmal wohnt Filmen eine Magie inne, die einen nahezu hypnotischen Sog entwickelt, dem man sich nur schlecht bis gar nicht entziehen kann. The Rider ist so ein Film.
    Die Geschichte ist an sich schnell erzählt. Ein junger Rodeo-Reiter erleidet während einer Show eine schwere Kopfverletzung, die ihn fortan zwingt, seine Karriere, seine Träume, seine Leidenschaft, für immer aufzugeben. Einen weiteren Sturz auf den Kopf würde er wohl nicht überleben.
    In hypnotischen Bildern erzählt die chinesische Regisseurin Chloe Zhao die Geschichte dieses verzweifelten jungen Mannes. Sie beobachtet und schafft es tatsächlich, nicht zu urteilen oder die Werte einer anderen Kultur, die vielleicht nicht unserem Weltbild entsprechen, herabzuwürdigen.
    Der Film kommt weitestgehend mit Laien-Darstellern aus, die sich selber auf der Leinwand mit einer Wucht präsetieren, die man so roh, unverfälscht und frei von jeder überflüssigen Sentimentalität nur selten im Kino zu sehen bekommt.

    Der Film beeindruckt schon als Rodeo-Drama an sich. Als Parabel auf das Leben gräbt er sich noch tiefer in Herz, Seele und Verstand und wirkt lange nach. Karriere, Träume, Leidenschaften, Gesundheit, Jugend. Alles Momentaufnahmen, die wir alle auf die ein oder andere Art irgendwann tränenreich aufgeben müssen. Die Erkenntnis ist bitter aber zutiefst menschlich.
    The Rider entwickelt eine ungeheuere emotionale Wucht und berauscht zudem mit wunderschönen Bildern. Großes Kino.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    702 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 19. März 2021
    AUFS FALSCHE PFERD GESETZT
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Wie heißt es doch so schön im Volksmund: Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde. Fällt man recht unglücklich von selbigem, muss man, sofern noch am Leben, das Glück woanders suchen. Ungefähr so ist es dem draufgängerischen Rodeo-Reiter Brady Blackburn ergangen, der, beim Sturz vom bockenden Warmblüter, vom Huf auf den Kopf getroffen wurde. Die Folge: Schädelbruch, Metallplatte, eine erschreckende Narbe verunstaltet das Haupt. Die Zeit heilt alle Wunden, denkt sich Brady, und irgendwann wird er das Glück im Sattel wieder genießen. Oder doch nicht? Die Ärzte bescheinigen anderes. Auch sein Vater sieht das skeptisch, die geistig beeinträchtigte Schwester will nur, dass es ihrem älteren Bruder gut geht. Das wiederum wäre nur durch das Reiten von Pferden gewährleistet. Bradys Leidenschaft schlechthin, ohne die ein Leben kaum denkbar wäre. Vor allem auch dann nicht, wenn die Erwartung guter Freunde unübersehbar bleibt und jeden Morgen der Hengst am Hang mit dem Zaunpfahl winkt.

    Bemerkenswert an diesem Film ist vor allem der Umstand, dass dieser durchwegs mit Laiendaratellern besetzt ist, die allesamt mehr oder weniger sich selber spielen. Das, was hier geschildert wird, ist diesem Brady Blackburn (im echten Leben Brady Jandreau) tatsächlich passiert. Auch dessen Bruder im Geiste und bester Freund Lane Scott, im Film nach einem Rodeo-Sturz ein schwerer Pflegefall, ist es auch hinter der Kamera, allerdings aufgrund eines Autounfalls. Doch nichtsdestotrotz – Rodeoreiten ist ein Spiel mit dem Schicksal, im Grunde Drachenbändigen mit Pferden – eine Sache von Männern für Männer, und je härter und wilder der Ritt und je todessehnsüchtiger der Reiter, umso mehr ist ein Mann ein Mann. Dieses Cowboy-Ideal inmitten von Dakota, im tiefen wilden Westen sozusagen, beschwört ein ausgedientes und unzeitgemäßes Rollenbild zutage.

    Brady Jandreau trägt diesen eigenen inneren Abgesang mit Fassung. Seine lakonische Art, seine weit schweifenden Blicke lassen in tough und unkaputtbar erscheinen. Diese ganze Landschaft, die den jungen Mann umgibt, kann gar nichts anders als Sehnsüchte wecken oder naive Träume schüren. Chloé Zhao, die heuer womöglich für Nomadland einen Oscar kassieren wird, hat diese Geschichte aus erster Hand selbst dramatisiert und einen sehr zurückhaltenden, eben lakonischen und nachdenklichen Film geschaffen, der von der grimmigen Wut des Wollens und Müssens erzählt. Und vom schwierigen wie schmerzhaften Prozess des Aufhörens. Dabei verliert sich Brady nicht in lebensüberdrüssiger Larmoyanz. Von vornherein ist klar, dass der Kelch nicht an ihm vorübergehen wird. Der Knackpunkt ist nur der, aus freien Stücken loszulassen, und nicht auf Druck der anderen. Gerade am Ende führt Zhao den wunderbaren Moment der Einsicht als schönstes Element des Films auf die Koppel und lässt dabei so manchen engen Vertrauten, von dem man nicht dachte, er würde zu so etwas fähig sein, als weisen Empathen erscheinen.

    The Rider ist ein karger, introvertierter Film – langsam zur Ruhe kommend, reflektierend und in seiner Authentizität fast schon semidokumentarisch. Doch was heißt fast: Zhaos Film ist offensichtlich eine biographische Dokumentation über das Wagnis, mit einem undenkbaren Schicksal umzugehen.
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    beco
    beco

    61 Follower 359 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 29. November 2018
    Die Darstellung von Brady und seiner Welt, seine Hoffnungen wieder reiten und an Rodeos teilnehmen zu können, überzeugt und machen den Film zu einer sehenswerten Dokumentation über das Leben der Menschen in Dakota, weit abseits der großen Städte der USA
    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 31. Januar 2021
    THE RIDER spielt in einer Gegend, in der die Kids nicht z.B. Fussball- oder Footballspieler, Techfirma-Gruender oder www-Influencer-Heini werden wollen, sondern RODEO-REITER. Doch mit Reiten ist nicht viel in THE RIDER. Der wichtigste Lebensinhalt samt Existenzsicherung ist hier gleich zu Beginn so gut wie verloren. Stattdessen muss sich Brady Blackburn fragen, was er mit dem Rest seines Lebens anfangen soll, kann und moechte, wenn es das fuer ihn in ganz jungen Jahren nicht schon gewesen sein soll.

    Ein mit der Lebenswirklichkeit einhergehender Dramastoff mit finsteren Momenten und Lokalkolorit sowie ein erinnerungswuerdiges Charakterstueck, bei dem die packende Hauptfigur in Verbindung mit Brady Jandreau eine Sternstunde ist.
    Wer mit THE RIDER selbst viele Sterne sehen will, sollte mehr an Menschen als an Pferden interessiert sein. Das ist kein Pferdefilm und auch nicht fuer kleine Maedchen gemacht, es sei denn, die koennen 3 bis 4 der Zutaten schon verkraften.
    Kinogold made indie USA und ein Top-Film des Jahres 2018.
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