Das war er also, der Überraschungserfolg aus Südkorea, der mir als absolut sehenswert verkauft wurde, aber dessen krude Story, in dem sich die Protagonisten auf Knopfdruck, wohlgemerkt ohne Sinn und Verstand, nach Belieben wandeln durften, mir den letzten Nerv raubte. Wenn die hochgelobten Wendungen der Story wenigstens nachvollziehbar gewesen wären, dann würde man aus meiner Ecke Applaus hören, doch meine Hände bleiben stumm. Ständig dachte ich mir, die werden doch nicht einfach die Story und die Charakteren neu erfinden, wohin sie nach anfänglichem Beginn nicht hingehörten, aber aus dem Nichts zu Genies mutieren durften, obwohl sie zu Beginn Verlierer darstellten. Doch, sie durften immer raffinierter und böser werden.
Spielende Kinderfantasien wurden wahr, denn so spielte ich als Kind auch, als ich in meiner Fantasie werden konnte was ich wollte.
Das Publikum im kleinen Kinosaal des Odeon war genau wie ich buff, wie es denn zu den überschwänglichen Kritiken kommen konnte. Nach der Vorstellung schauten sich viele fragend an, einige wussten gar nicht, wie ihnen geschah und wieder andere, durch die Bank sehr junge Zuschauer, waren begeistert. Deshalb fragte ich einen jungen Mann um die 18, der sich angeregt mit seinen Freunden über den Film unterhielt, was ihm denn so gefallen hätte. Seine Antwort: Die Atmosphäre, die coolen Requisiten, sprich das Designerhaus und das die Wendungen nicht vorhersehbar waren.
Das stimmt, die Wendungen waren irre, aber nicht in der Form eines Geniestreichs ala Hitchcock, sondern hatte das ganze etwas von Chaos, dem ich ohne Probleme folgen konnte, aber bis heute nicht nachvollziehen kann. Als wenn Ernie und Bert aus der Sesamstraße am Ende einer Folge der Kindersendung unvorhersehbar zu Killern mutieren und Kermit den Frosch töten und Bibo das Herz rausreißen, der aber trotzdem überlebt. Halt ausgedachter Schwachsinn, den man sich nicht vorstellen möchte und nicht auf die Menschheit loslassen darf.
Grundsätzlich, das möchte ich nicht vorenthalten, startete Parasite sehr gut, die Story um die koreanische Version der Bundys (Eine schrecklich nette Familie) schien witzig zu sein. Doch die schon erwähnten Wendungen und dümmliche Begebenheiten nahmen einer zu Beginn guten Story die Seele und verfrachteten den Film direkt auf die Mülldeponie von sinnlosen Filmen, die die Welt nicht braucht.
4 Oscars bekam der Film aus Korea, die er alle samt verdiente, denn die Awards sind das Markenzeichen von kommerziellen Filmen, die Politik betreiben und gerne sich die goldenen Trophäen aus Jux und Dollerei zuschieben.
Parasite ist eine weltweite Entscheidung der westlichen Welt, als Antwort auf das böse Nordkorea, deren Machthaber es nur schwer verkraften, dass ihr Bruderstaat im Süden nicht nur industriell in der Welt eine Macht ist, sondern auch die Kinos dieser Welt mit Produkten Made in South Korea zu beliefern weiß.