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    Marlowe
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    Andre Gerstenberger
    Andre Gerstenberger

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    3,5
    Veröffentlicht am 1. Oktober 2023
    Marlowe ist wie ein gut gereifter Chardonnay, er schlendert süffisant von Szene zu Szene und lässt dabei nicht außer Acht, die edle Ausstattung im kompletten Film darzustellen. Liam Neeson spielt die des „Philip Marlowe“ und ist dabei routiniert, fokussiert bei der Sache. Für mich die perfekte Wahl der Rollenauswahl, denn er bringt genau das gewisse Charisma mit sich. Der Kriminalfilm baut sich rasant auf. Anders als viele der heutigen Filme, ist zwar „Marlowe“ eine Produktion aus dem Jahre 2022, aber Neil Jordan, hat schon einige Top-Werke abgeliefert („Michael Collins“, „Das Ende einer Affäre“ oder auch „Mona Lisa“). Der Film zeigt uns eine Welt der 30er Jahre, mit edlen Anzügen, schicken Oldtimern, sowie einigen hübsch anzusehenden Damen. Der Film beinhaltet das Thema, zwischen Betrug, Intrigen, Morden und der Korruption, dabei ist es nicht nur ein einfältiges Drehbuchstückchen, wie in vielen anderen Filmen heutzutage. („The Expendables 4“)


    Der Film bietet größtenteils einen ziemlich gediegenen Spannungsaufbau, hat aber gewisse Spitzen, die den Film nicht als einen staubigen Krimifilm verkommen lassen. Man wird durchweg, fein unterhalten. Die Dialoge wurden der Zeit angepasst und könnten als vornehm eingestuft werden. Schön, dass es sowas heute nicht gibt und man wird als Zuschauer nicht verschaukelt, indem man in einem Noir-Krimithriller auch moderne Elemente einbauen möchte. Nein, Neil Jordan achtete ziemlich genau darauf, dass man sich detailgetreu der Geschichte treu bleibt.

    Die Bebilderung, Schnitt, Szenenbild, Kontrast, Licht, Kamera sowie Ton sind perfekt aufeinander abgestimmt. Mit einem Budget von 20 Millionen $ hat der Film ein Fünftel von „Expenbables 4“ gekostet und im Gegensatz zu diesem gigantisch, überteuerten Blockbuster, sieht man in diesem Film, wohin das Geld geflossen ist.


    Gegen Ende des Films nimmt der Gewaltgrad zu und es werden einige kleine Actionszenen eingestreut, für Liam Neeson die Möglichkeit zu zeigen, dass er auch mit 71 Jahren glaubwürdig solche Rollen ausfüllen kann.


    Fazit: Freunde des altmodischen Kinos, mit renommierten Schauspielern, einem durchdachten Drehbuch, feiner Regieführung, der genau richtige Film. Hinzu kommt, dass Freunde von Liam Neeson mit diesem Film ebenfalls ihre Freude haben werden. 7,5/10
    pinkpurple2003
    pinkpurple2003

    9 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 16. Januar 2024
    Die Kritik von Filmstarts kann ich nicht bestätigen. Ich glaube, mit diesem Film wollte man den früheren Dedektivfilmen huldigen. Atmosphäre und Ausstattung sind hier die Hauptsache und natürlich die Schauspieler (Jessica Lange hat so ein bißchen was von Faye Dunaway). Interessant in diesem Zusammenhang ist es, dass der Sohn von John Huston mitspielt. Alles passt exzellent zusammen. Die Geschichte ist nicht ganz so wichtig.
    Zedda Zogenau
    Zedda Zogenau

    73 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 1. Februar 2024
    Der irische Schriftsteller John BANVILLE ist seit vielen Jahren mit Romanen wie THE SEA (2005) / DIE SEE sehr erfolgreich und wird auch als Kandidat für den NOBELPREIS für Literatur gehandelt. Quasi nebenbei schreibt er unter dem Pseudonym Benjamin BLACK auch Kriminalromane wie THE BLACK-EYED BLONDE (2014), der jetzt vom ACADEMY AWARD winner Neil JORDAN (im Jahre 1993 bekam er den OSCAR für das Drehbuch zu THE CRYING GAME) verfilmt wurde.

    Im Los Angeles des Jahres 1939 ist Philip Marlowe (Liam NEESON) als Privatdetektiv tätig. Eines Tages wird er von der bezaubernden Clare Cavendish (Diane KRUGER) engagiert, um nach ihrem angeblich verunglückten Liebhaber (Francois ARNAUD) zu suchen. Beide hatten sich im Umfeld der Pacific Film Studios kennengelernt. Der Fall entwickelt sich immer verworrener. Was hat Clares Mutter, der alternde Stummfilmstar Dorothy Quincanon (Jessica LANGE) mit der Sache zu tun? Welche Leichen hat das renommierte Hollywood-Studio noch so im Keller?

    Nach der Wiederbelebung von Agatha CHRISTIEs Hercule Poirot durch ACADEMY AWARD winner Kenneth BRANAGH (im Jahre 2022 erhielt er den Preis für das Drehbuch zu BELFAST) hätte das auch ganz gut mit dem legendären Philip Marlowe gelingen können. Leider ist dieses Experiment nur in Maßen geglückt. Die Inszenierung schwelgt allzu sehr in schönen Kulissen und entwickelt nicht genug Brisanz und Gegenwartsbezug. Die Darsteller sind aber hervorragend! ACADEMY AWARD nominee Liam NEESON (1994 war er für SCHINDLERS LISTE nominiert) kann endlich einmal mehr zeigen als in seinen gewohnten Actionfilm-Vehikeln, die er sonst so dreht. Die zweifache ACADEMY AWARD winner Jessica LANGE (1983 für TOOTSIE und 1995 für BLUE SKY) sieht man immer wieder gern, macht sie sich doch allzu rar auf der großen Leinwand. Und der in Hildesheim aufgewachsenen Diane KRUGER wünscht man sowieso endlich den ganz großen Durchbruch in der globalen Filmindustrie. Ihre Rolle ist es denn auch, die am meisten in die Gegenwart hineinreicht. Im Hollywood der 1930er Jahre waren die mächtigen Jungs der Filmindustrie schließlich noch ganz unter sich.

    Im weltweiten Box Office hat der Film leider nur etwa 6 Millionen USD eingespielt und war somit schnell aus den Kinos verschwunden. Sehenswert ist der Film aber allemal, auch wenn der ganz große Wurf nicht geglückt ist.
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