Als Gegenbewegung zum Deutschen Fußballbund (DFB) entstand in den 1970er-Jahren der sogenannte „Wilde Fußball“. Statt strikten Vereins-, Turnier- und Ligastrukturen, organisierten die Anhänger ihre eigenen Veranstaltungen, verzichteten auf Trikotordnung und Schiedsrichter und schufen eine „Jeder-ist-willkommen-Kultur“. So entstand ein ganz eigener und neuer Ansatz für den Fußballsport, aus dem schließlich in Bielefeld die erste Wilde Liga hervorging. Die praktizierte demokratische Regeldiskussion kann zwar manchmal anstrengend sein, sorgt aber auch für eine einzigartige Atmosphäre und ein starkes Gegenstatement zum vorherrschenden Leistungsdruck und der Kommerzialisierung eines Sports, dessen wichtigste Aspekte noch immer das Gemeinschaftsgefühl und der Spaß sein sollten.