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Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 12. April 2018
Originelle Idee. Schlaue Details, kein halbherzig gedrehter Film... Nie langweilig... Gute, nicht zu übertriebene, Effekte. Da sieht man mal wieder weniger ist meist mehr! Super Cast! Genremix, unbedingt gucken!
Eine markerschütternde Tragödie ist diese stille Welt in dem dich jedes falsche Geräusch töten kann. Effektive Schockeffekte treffen auf sorgsam ausgearbeitet Charaktere die einem nie egal sind und in kürzester Zeit ans Herz wachsen. Auch die geniale Tonkulisse und der Score tragen dazu bis aufs äußerste bei. 9/10
DIe Idee ist innovativ: Um sich vor gefährlichen Wesen, die ihre Opfer nur über das Gehör wahrnehmen können, zu verstecken, gilt es, leise zu sein. Über weite Teile gibt es keine Filmmusik, wir erleben das, was die Figuren hören. Schade aber, dass dieses Konzept gegen die Wand gefahren wird: Die "Handlung" beschränkt sich darauf, dass immer wieder durch Versehen oder Notlage ein Geräusch produziert wird, die feindlichen Wesen angelockt werden und - damit ist der Film Opfer seiner eigenen Prämisse - es aber reicht, die Nerven zu behalten und keine Geräusche zu produzieren, um zu überleben, so dass sich die Spannung in Grenzen hält. Immer größer muss natürlich die Steigerung dieser Notlagen werden, um interessante Szenen zu produzieren spoiler: rostige Nägel, Geburt, das unter-Wasser-setzen des eigenen Kellers und versehentlicher Fall in ein Mais-Silo inklusive . Dazu gibt es amerikanischen Famlien-Kitsch spoiler: mit dem Gipfel in einer Szene am Rande der Erträglichkeit, in der der Vater sich opfert, nicht ohne der sich verstoßen fühlenden Tochter die Liebe zu gestehen . Auch das Ende enttäuscht spoiler: - lauter Lärm und Schießeisen sind genug, um die Monster aufzuhalten , Wendungen oder Überraschungen bleiben aus. In einem mäßig besetzen Multiplexkino hat das Konzept auch praktisch schlecht funktioniert: Durch die Geräuschlosigkeit über längere Phasen schiebt sich jedes Husten, Chipstütenknistern und Reden der Sitznachbarn in den Vordergrund. Und wenn man bei entfernt wahrgenommenen Schrittgeräuschen erst überlegen muss, ob es ein Filmmonster ist oder doch nur ein Toilettengänger aus dem Publikum, ist die Illusion längst verflogen. Wer also dem Film trotz dieser Warnung eine Chance geben will, dem empfehle ich dringend eine Uhrzeit abseits der Hauptvorstellung. Oder noch besser das Heimkino.
Ein simples Konzept und eine bestimmte Erzählweise die sich aber als ungemein effektiv erweisen: der Film beantwortet zum einen keinerlei Fragen. Es gibt keine Erläuterung was die merkwürdigen Angreifer sind, wo sie herkommen, wie es auf der Welt aussieht und wer die Hauptfiguren sind, ebenso wenig verläßt der Film den Blickwinkel und zeigt was sonst in der Welt vorgeht. Und er gibt auch keine Auflösung, keinen Ausblick, einfach nur einen Ausschnitt der gebotenen Figuren die mit einem gamz schlichten Problem leben: sie dürfen keinerlei Laut bzw. Geräusch von sich geben. Aus diesem Grundatz ergeben sich schweißtreibende 90 Minuten die weniger die Monsterattacken selbst als Thema haben sondern eben die Frage wie die Betroffenen in diesem Umfeld leben. Wenn es dann zu Attacken der Viecher kommt ist aber ebensowenig Splatter oder Event angesagt sondern eben das Auskosten des Spannungsmoment. Regisseur und Hauptdarsteller John Krassinski kriegt das bestens hin, leider kommt man durch de redizuierte Erzählweise (Dialoge passieren fast nur als Zeichensprache) den Figuren nicht näher da man kaum was über sie erfährt. Und was Emily Blunt in der Mitte etwa tun muß ist jenseits aller Glaubwürdigkeit. Aber das ruiniert den Film nicht.
"A Quiet Place" ist gut gemachtes Horrorkino. Es gibt nicht zu viele Jumpscares, viel Spannung, die zum Teil richtig hoch geht, die Figuren agieren nicht dumm, die Darsteller sind stark und der Film ist effektiv inszeniert worden. Ich habe schon einige Horrorfilme gesehen und irgendwann wird es immer das gleiche. Hier war es wieder mal ein Vergnügen und etwas frischer Wind. Irgendwann stresst man bei jedem kleinen Ton selbst mit. Der Film dehnt seine Story nicht aus, und konzentriert sich auf seine kurzweiligen 90 Minuten Spannungskino pur - in meinen Augen sehr gelungen!