"Super Dark Times". Eines muss man dem Film lassen, er hält was der Titel verspricht. Tatsächlich war ich mir überhaupt nicht bewusst, dass dieses Werk derartig weit gehen würde, um seine Daseinsberechtigung ausserhalb des Teendramas zu rechtfertigen. Während der Anfang des Filmes noch etwas langsam vorrangeht, und das Pacing im ersten Akt (und zum Teil auch im zweiten) etwas austickt, so wird das Finale derart spannend konstruiert, dass man diese kleinen Hänger schnell wieder vergisst. Die Charaktere sind allesamt sehr authentisch geschrieben & gespielt worden, mit einer Ausnahme, welche allerdings auch erst im dritten Akt auftritt. Besonders die Teenie-Romanze hat mir erstaunlich gut gefallen, da sie äußerst subtil gehandhabt wurde. Das Setting ist absolut genial ausgewählt und eingesetzt worden. Besonders in diversen Traumsequenzen gibt es der Geschichte einen leicht surrealen Vibe. Zwar hätte man daraus noch ein paar mehr Horrorszenen raus extrahieren können, aber in den besten Momenten erinnerte mich diese Umgebung an Filme wie Donnie Darko oder IT, was ein absoluten Pluspunkt für den Film darstellt. Jetzt zu dem größten (und gleichzeitig letztem Lob für "Super Dark Times"): Dieser Film hat es tatsächlich geschafft, mich ca. 70 Minuten an der Nase herumzuführen, indem er vorgaukelte einem anderen Genre anzugehören. Ohne zu viel zu spoilern (das bricht dem Erlebnis nämlich das Genick), der Plot dieses Filmes besitzt einen Twist, der sehr spät erkennbar wird und mir persönlich einen Schauder über den Rücken gejagt hat. Kudos dafür. Leider wird besagter Twist zwar gut durchgesetzt, allerdings erfährt er nicht unbedingt die Resolution die ihm gebührt hätte. Der Climax ist eher unspektakulär ausgefallen (obwohl sich der Härtegrad schön hochschraubt) und wird tatsächlich mit einer Deus Ex Machina (!!) gelöst. Auch fehlt diesem Film der abschließende Epilog, welcher das Schicksal gewisser Charaktere verdeutlicht bzw. dem Zuschauer noch mal einen letzten Schlag in die Magenkuhle versetzt. Diverse mit dem Twist verknüpfte Charakterwandlungen kommen leider total aus dem Nichts und werden auch nicht weiter referenziert. Dennoch bleibt "Super Dark Times" ein unterhaltsamer, in gewissem Grad auch verstörender Thriller, der sich gleich neben ähnlich atmosphärischen Streifen wie "Donnie Darko" oder "Brick" einreihen kann. Gerade Letzterer gibt, genau wie Super Dark Times, einer für Jugendliche angedachten Ausgangslage, einen sehr erwachsenen Touch. Beeindruckend für ein Regiedebüt.