„6 Jahre, 7 Monate und 16 Tage“ – während dieses Zeitraums war der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) in Deutschland aktiv und verübte insgesamt zehn Morde an Migranten und einer deutschen Polizistin. Ein passender Titel also für eine essayistische Dokumentation, in der Regisseur Sobo Swobodnik versucht, sich dieser unvergleichlichen rechtsextremistischen Mordserie über Schwarz-Weiß-Bilder der unterschiedlichen Tatorte zu nähern. Diese Bilder lässt Swobodnik in Dialog mit Zeitungsmeldungen, Ermittlungsprotokollen, Prozessaussagen und Äußerungen von Hinterbliebenen und Fachleuten treten, die er zu einer Textcollage verarbeitet und von Schauspielern des Berliner Ensembles vorlesen lässt, während dazu – gewissermaßen als Reflexionsraum – Kompositionen des Berliner Musikers Elias Gottstein erklingen.