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Kinobengel
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3,5
Veröffentlicht am 24. März 2018
Der hauptsächlich in Deutschland durch TV-Filme und Serien versierte Regisseur Miguel Alexandre hat die Tragikomödie „Arthur & Claire“ geschaffen.
Arthur (Josef Hader) möchte in Amsterdam per legaler Sterbehilfe aus dem Leben scheiden. Am Vorabend seines geplanten Ablebens verhindert er den Selbstmord der jungen Claire (Hannah Hoekstra). Die beiden ziehen durch die Stadt.
Arthur ist ein desillusionierter Mann. Als wenn die Deutschen es besonders mögen, ist eine solche Figur nie verbraucht. Hader packt den Wiener Schmäh oben drauf und passt perfekt. Die Rolle ist ihm auf den Leib geschrieben worden wie die des derangierten Ex-Polizisten Brenner mit dem endlos traurigen Geschau in mehreren Filmen von Wolfgang Murnberger. Zuletzt begeisterte der Österreicher in seinem Regiedebüt „Wilde Maus“ das Publikum. Auch als Arthur gefällt Josef Hader. Die wichtigen Nahaufnahmen kommen in den richtigen Momenten. Mit intensiverer Kameraarbeit hätte man jedoch mehr Hader aus Hader rausholen können und für einen Kinofilm müssen.
Das Publikum sieht ein Road- und Grachtenmovie mit Kraftfahrzeugen, zu Fuß und per Rikscha durch Amsterdam. Als Reiseführer mehr geeignet ist „Brügge sehen… und sterben?“ (2008 von Martin McDonagh). Die Szenenbilder für „Arthur & Claire“ sind aufwändig ausgestaltet und mit smarter Beleuchtung sowie reichlich Kamerafahrten (allerdings viel Übliches mit Kran) unterstützt. Das hat dann doch ein Etwas von Kino.
Ein österreichischer Mann im besten Alter und eine junge niederländische Frau haben sich in dieser ereignisreich begonnenen Nacht einiges zu sagen. Die anfänglichen klischeehaften Anfeindungen bezüglich Herkunft und Sprache gehören in eine solche Komödie. Über nette Dialoge durchlaufen die beiden einen Hindernisparcours zu einer gemeinsamen Kommunikationsebene. Die Protagonisten kennen sich in Amsterdam nicht aus, dennoch ist ein Vergleich mit „Lost in Translation“ nicht angebracht, denn Arthur und Claire versuchen und haben auch Gelegenheit, sich gegenseitig die ihnen vertraute Kultur beizubringen und müssen sich nicht wie Bob (Bill Murray) und Charlotte (Scarlett Johansson) in dem vorgenannten Meisterwerk von Sofia Coppola (2003) einer Fremde hingeben. Unterm Strich hätten Handlungen und Gespräche geschliffener und mit mehr Rhythmus versehen sein dürfen. Dennoch erreicht die Message über Leben und Sterben mit Kurzweile ihr Ziel. Und wenn die eine oder andere Situation den Zuschauer berührt, steht fest, dass zuvor der richtige Ton getroffen worden ist.
„Arthur & Claire“ ist sehenswerte Unterhaltung zum Sinn des Daseins.
Heute mal wieder Sneaken. Es gibt Filme egal ob Sneak oder normales Kinoprogramm die sieht man und Vergisst sie auch Schnell. Dann gibt es Movies die vorher wenig im Kopf sind beim Sehen danach aber Unvergessen bleiben. Arthur & Claire passt da genau hin. Zwei unterschiedliche Menschen die Ihr Leben auch auf unterschiedliche Weise beenden wollen treffen sich durch Zufall. Es erwartet den Zuschauer schwarzer Humor , eine kleine Rundreise durch Amsterdam und eine Nein zwei Geschichten die das Leben so hätte schreiben können. Josef Hadar und Hannah Hoekstra glänzen Praktisch im Duett in ihren Rollen.
Arthur, Mitt-Fünfziger krebskranker Grantler aus Österreich, der aufgrund Tod durch Sterbehilfe eine letzte Reise von Wien nach Amsterdam unternimmt, trifft auf Claire, eine junge Holländerin, die ihre kleine Tochter durch Autounfall verloren hat und sich in Amsterdam das Leben nehmen will. Zu stark ist ihr Schmerz über den Verlust ihres Kindes. Der Zufall bringt beide in ihrer augenscheinlich letzten Nacht auf Erden zusammen. Sie streifen zusammen durch das nächtliche Amsterdam und entdecken das Leben für sich neu. Es ist wertvoll und einmalig, auch wenn es nicht mehr ewig andauern mag oder ein Schicksalsschlag es für eine Zeit zur Hölle auf Erden gemacht hat. Herrliche kleine aneinander gereihte Episoden im nächtlichen Amsterdam entwickeln sich für beide Protagonisten zu einem großem Ganzen, einem Trip zurück ins Leben, das Drama und Komödie zugleich ist, zum Wegwerfen aber in jedem Fall zu schade. Dramödie, die dank ihrer exzellenten Darsteller Josef Hader und Hannah Hoekstra einfach unbedingt sehenswert ist. Beide schaffen es, dem Film gleichermaßen Leichtigkeit und Tiefe zu verabreichen, ohne mit ihrer nuancierten Darstellung auch nur einmal danebenzuliegen. So liegen ein Lächeln und ein Tränchen gleichberechtigt nah beieinander. Hat mir sehr gut gefallen. Irgendwie herzerwärmend.
Josef Haders typisch trockener Humor funktioniert auch auf Hochdeutsch und harmoniert herrlich mit der impulsiven Art von Hoekstra. Erwachsenes Kino mit Tiefgang.
Leider ist das Ende etwas zu „happy-endig“, etwas schwärzer kann der Hader schon, hier leider nicht. Trozdem, unterhaltsam und mit vielen guten Hader-Dialogen. Sehenswert mit leichten Einschränkungen
Wer nicht unbedingt FreundIn der Hader-Filme ist, hat hier die Gelegenheit einen anderen, einen absolut sehenswerten Josef Hader zu sehen. "Arthur & Claire" ist anders als "Die Wilde Maus" und kein "typischer" Hader-Film. Dennoch ein Muss auch für Hader-Fans. Josef Hader ist! Arthur. Hannah Hoekstra - Shooting Star der Berlinale 2017. Sie ist! Claire. Die Nebenrollen - bezaubernd und klasse besetzt . Eine Ausstattung, die nicht ausstattet. Eine Maske, die nicht maskiert. Ein Kostümbild, das nicht verkleidet.
Eine Kamera, die bebildert. Ein Drehbuch, das erzählt. Eine Regie, die führt. Das geht nur mit Produzenten, die an den Film glauben!