Ein sehenswerter und ungewöhnlicher SF - Film, der durch seine Kameraführung und auch ein wenig durch seine Story aus der Masse der Filme herausragt und im Gedächnis bleibt - gleiches gilt für die guten Trickaufnahmen, denen man nicht gleich - wie in vielen anderen Filmen, Stichwort Star Wars - die Herkunft aus dem High-End-PC anmerkt. Auch das Monsterdesign sorgt für einige Abgrenzung gegenüber anderen Filmen, sowie die gelungene Mischung zwischen den Genres SF und Horror, was so auch nicht immer gelingt bzw. in der Vergangenheit auch schon einge Male schiefgegangen ist.
Was den Film aber wirklich erst zu einer Perle des Genres macht, ist die Figur des Richard B. Riddick, Mörder und verurteilter Straftäter (wie er sich selber vorstellt). Mit dieser Figur kann es an Coolness niemand sonst aufnehmen, weder Milchbubi Skywalker noch Jean-Luc Picard, Riddick ist einfach unnachahmlich und hervorragend gespielt von Vin Diesel. Dabei ist er erstaunlich vielschichtig ; hält man ihn zunächst einfach für einen gewissenlosen, brutalen Mörder, zweifelt der Zuschauer an dieser Einschätzung spätestens dann, wenn Riddicks Bewacher Johns vorschlägt, das Mädchen, was seine Tage hat und deshalb von den Monstern gewittert wird, zu opfern, um von den anderen Überlebenden abzulenken. Riddick opfert daraufhin seinerseits Johns und hier wird klar, dass Riddick jemand ist mit ganz eigenen Wertvorstellungen - diese mögen sich nicht immer mit denen der Gesellschaft decken, aber sie haben ihn bisher überleben lassen und er ist bereit, sie zu verteidigen. Die Motive Riddicks, seine Vorgeschichte und sein Handeln bleiben dabei oft ebenso im Dunkeln wie der Planet den zweiten Teil des Films über, aber gerade dieses Geheimnisvolle, Undurchschaubare, macht ihn aus. Auch am Schluss rätselt man über seine Handlungsweise und Motive : Er bietet einer überlebenden Frau an, sofort von dem Planeten zu verschwinden, mit ihm - das würde aber bedeuten, den Rest der Gruppe im Stich zu lassen und dem sicheren Tod zu überantworten. Warum tut er das? Will er nur ihre moralische Integrität prüfen oder war dieser Vorschlag doch ernstgemeint? Dem widerspricht, dass er sich selber in Todesgefahr begibt, um die Gruppe zu retten. Dabei sind die Kämpfe zwischen Riddick und den Monstern sehr nett inszeniert, seine Kompromisslosigkeit im Kampf wird dabei sehr deutlich und auch, wenn die Figur hier noch nicht so weit entwickelt ist wie im Nachfolger "Riddick - Chroniken eines Kriegers", blitzt doch der eine oder andere typische Spruch auf, der haften bleibt ("Wir können doch nicht gehen, ohne uns zu verabschieden".....)
Selten war ein Held (Antiheld?) düsterer und eindrucksvoller dargestellt, ohne Vin Diesel wäre es nur ein mittelmässig bis guter Film, mit ihm ist er absolut sehenswert und sollte in keiner SF und / oder Horrorsammlung fehlen. Wer übrigens Shooter mag, dem sei das schon etwas ältere Game "Riddick - Escape from Butcher Bay" wärmstens empfohlen, hier spielt man sozusagen die Vorgeschichte von Pitch Black, seine Flucht aus einem Hochsicherheitsgefängnis und erfährt, wie er zu seinen Augen kam - mit der Originalstimme Vin Diesels und deutschen Untertiteln. Für mich einer der packensten und athmosphärischsten Shooter aller Zeiten, natürlich wieder wegen der Hauptfigur.