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    Tenet
    Durchschnitts-Wertung
    4,0
    532 Wertungen
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    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    11.197 Follower 4.949 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 26. August 2020
    Über einen Nolan Film lohnt es nicht zu diskutieren, da Fanboys stetig die Fahne hochhalten und jeden der was schlechtes sagt in Grund und Boden reden. Wenn ich also offen zugebe daß mich der Film in vielen Punkten überfordert hat kann das unmöglich am Film, der verkorksten Art und der Aufmachung liegen sondern nur an mir. Seis drum: optisch und visuell ist der Film natürlich ein unfassbares Meisterwerk, was anderes war von Nolan nicht zu erwarten. Inhaltlich hat der Film eine tolle Grundidee aus der sich ein immer komplexeres Szenario entwickelt welches leider nach und nach den Zuschauer außen vor läßt. Und emotional ist der Streifen leider sehr kalt: die Hauptfigur ist nicht wirklich schreiend unsympathisch, aber eben sachlich und namenlos, aber man nimmt weder an den Helden noch an der Bedrohung emotional Anteil. Daher sei der Film jedem ans Herz gelegt der mal wieder einen großen Kinofilm schauen mag – aber die Erwartungen sollten nicht allzu hoch geschraubt sein.

    Fazit: Hochspannend und audiovisuell ansprechend, aber inhaltlich total komplex und unemotional!

    Videoreview von mir: https://youtu.be/z5ekj9nWrUQ
    niman7
    niman7

    870 Follower 616 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 26. August 2020
    Normalerweise würde an dieser Stelle eine kurze Inhaltsangabe folgen. Zum einen lässt sich Nolan´s Film nur sehr schwer zusammenfassen, zum anderen, wäre jedes Wort zu viel! Wie eigentlich jeder seiner Filme, ist "Tenet" etwas ganz besonderes. Er ist nicht für Jedermann. Tenet ist extrem unzugänglich- aber auch gleichzeitig ein Sog voller bahnbrechender visueller Pracht- aus dem man auch gar nicht raus will! Es ist ein Film, den man nach den 150 Minuten wahrscheinlich nicht verstehen wird. In diesen 150 Minuten prasselt wahnsinnig viel auf einen ein. In regelmäßigen Abständen saß ich regungslos mit offenen Mund vor der Leinwand. Hätte mich jemand so aufgenommen, hätte ich wahrscheinlich in der Aufnahme nicht einmal geblinzelt.
    Dies muss man erst einmal sacken lassen. Anschließend ein zweites und drittes Mal anschauen.
    Was den Film so sehenswert macht ist soviel. Auf der einen Seite haben wir die Thematik. Sie prasselt wie ein Maschinengewehr auf einen ein. Wer da kurz aufs Handy schaut, ist für den Rest des Films verloren. So oft wollte ich auf die "Pause" Taste drücken, um über gewisse Handlungsstränge nachzudenken. Einfach meine Gedanken zu sortieren. So oft hatte ich das Gefühl "das Geheimnis" gelüftet zu haben. Ich fühlte mich schlau, doch Nolan lehrte mich eines besseren und lenkte die Handlung in einer völlig anderen Richtung. Häppchenweise erklärt er die Mechanik von "Tenet". Sehenswert ist unbedingt die visuelle Pracht. Zwar faltet er keine Stadt zusammen, wie Paris in "Inception"- dafür bietet Nolan uns erneut nie dawessene Bilder! Eine Verfolgungsjagd- die auf den ersten Blick wie aus einen typischen Bond-Film stammen könnte. Doch falsch gedacht! Dieser Szene werden etliche Facetten hinzugefügt, so viele Einstellungen- einfach nur wow! Selten habe ich mich während eines Films so oft die Frage gestellt "wie haben sie das nur gedreht!". Und das nicht nur auf diese Szene bezogen! Neben der oft sehr komplizierten Handlung in einen Nolan-Film, erschweren die hoch philosophischen Dialoge seine Filme, die Filme umso mehr. Doch bei Tenet schweift er davon ab. Die Dialoge sind sehr erfrischend und flüssig. Oft beendet eine Figur den Satz des anderen- oder man antwortet wunderbar bissig. Besonders die Figur von Washington sorgte immer wieder für Lacher- wenn er sich zum Beispiel nie mit dem Namen vorstellte. Oder, als er in einem londoner Restaurant darum bittet, dass man sein Essen einpackt und der Kellner trocken mit "ganz bestimmt nicht" antwortet.
    Auch so weiß er mit seiner psychischen Präsenz sehr zu überzeugen. Allgemein sind die Darsteller gut aufgelegt. Brenagh flößt einen immer wieder Angst ein. Auch wenn er mit dem russischen Dialekt etwas übertreibt. Peterson ist ebenfalls sehr gut aufgelegt und ist so der heimliche Sympathisant. Auch wenn er bis zum Schluss sehr undurchsichtig bleibt.
    Besonders Elizabeth Debicki (1,90m!!) sticht nur körperlich hervor, sondern, weil sie dem Film als einzige Figur etwas Emotionen verleiht. Viele Loblieder- doch warum nur 4 Sterne? Die erste Stunde ist sehr chaotisch. Ständiger Szenenwechsel, abruppte Schnitte und Figuren, die wichtig erscheinen, tauchen einfach so auf. Als wären sie selbstverständlich Teil des Films. Sprich: der Zugang zum Film ist recht spärlich. Tenet ist nicht nur wahnsinnig kompliziert- sondern legt auch ein enorm hohes Tempo auf! Und das ist so rasant, dass es einen nur sehr schwer fällt, den Faden nicht zu verlieren. Schon nach ca. 20 Minuten drückt Nolan sehr stark auf das Gaspedal. Und davon kommt er erst ganz am Ende runter. 2-3 Pausen dazwischen um seine Gedanken einzuordnen, wären sehr wünschenswert gewesen. Selbst die Aufklärungen erfolgen mitten im Kugelhagel. Erschwerend kommt die Musik hinzu. Zwar sind die elektronischen Klänge sehr erfrischend und wie immer Ohrwurm- doch sie spielt sie sich zu sehr in den Vordergrund. Leider so sehr, dass man die Dialoge kaum versteht. Oft fragt man sich auch, wieso dieses Stück, ausgerechnet in dieser Szene läuft. Die Kamera schwankt zwischen "Wow!" und "Oh je!". Meist schwer beeindruckend, wenn zum Beispiel eine Boing von unten gefilmt wird oder bestimmte Ereignisse so gefilmt werden, dass einem die Kinnlade runterfällt. Dann kommen aber die Kampfszenen und die Kamera ist viel zu dicht am Geschehen. So dicht, dass man gar nicht erkennt, was eigentlich passiert und wer die Oberhand hat.

    FAZIT: Nolan dreht Filme für das Kino und sein Agenten-/ Actionstreifen ist auch definitiv für das Kino gemacht! Unfassbare Bilder, die man so noch nicht gesehen hat!
    Cursha
    Cursha

    7.078 Follower 1.055 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 27. August 2020
    Nun, man muss wohl nicht mehr erwähnen, dass „Tenet“ einen ganz besonderen Platz für das Kino einnehmen wird. Eine Situation wie sie gerade auf der Welt vorherrscht gab es noch nie und das Kino stand jetzt doch sehr lange (zumindest was den Blockbuster angeht) still. Nun ist es an Christopher Nolan die Masse wieder zurück in die Kinos zu bringen und mit „Tenet“ sollte er dies auch schaffen, obwohl dies wohl einer seiner komplexesten Filme geworden ist, der eigentlich wenig mit dem „klassischen Blockbuster“ zu tun hat. Ich bin ein großer Fan von Christopher Nolan. Ich kenne die Kritik an ihm, kann diese aber nicht Teilen. Bereits fünf Mal hat dieser Mann, meiner Meinung nach, ein Meisterwerk geschaffen. Mit „Tenet“ folgt nun sein Sechstes!
    Zur Handlung will ich überhaupt nicht viel sagen und ich will auch nicht auf die Details des Films eingehen. Am Besten sollte man sich von diesem Film eigentlich überraschen lassen und mit möglichst wenig Wissen, im Voraus in den Saal begeben. Was ich aber sagen muss, ist dass Nolan hier wieder viel abverlangt. Wir bekommen sehr viel Input und es ist zu großen Teilen auch sehr schwer dem ganzen Tun hinterher zukommen. Ich finde aber was Nolan gemacht hat absolut atemberaubend. Wie bisher in all seinen Werken zeigt uns Nolan auch hier wieder sein liebstes Thema, zentral im Vordergrund stehen: Die Zeit. Allerdings dreht er unser gesamtes Verständnis hierzu komplett um und gibt uns sowohl inhaltlich etwas komplett neues, aus dem auch komplett neue Aktionszenen entstehen. Tatsächlich ist es sehr schwierig über „Tenet“ im Konkreten zu reden ohne zu spoilern, dennoch möchte ich es weiterhin versuchen. Den geht man weiter und schaut einmal auf die Aktion dann selbst, so kann ich sagen, diese kommt nicht zu kurz! Und bei vieler solcher Szenen hatte ich auch ein breites Lachen im Gesicht, den dass was wir hier zu sehen bekommen ist wirklich einmalig. Ob Verfolgungsjagden mit dem Auto, einer super Sequenz in der Oper oder einem Zweikampf rückwärts durch die Zeit. Die Aktion ist wirklich einmalig!
    Technisch ist dies eine absolut herausragende Arbeit. Hoyte Van Hoytema arbeitet, ähnlich wie bei den beiden Vorgängern wieder als Kameramann mit ihm zusammen und die Bilder sind wirklich Oscarverdächtig. Das sieht alles absolut atemberaubend aus und wir bekommen wunderschöne Bilder, die sich über den gesamten Erdball erstrecken. Man merkt dem Film auch an, dass er sehr Handgemacht ist. Die ganze Welt wird greifbar gemacht und wir bekommen kaum Spezial-Effekte aufgetischt, wie wir sie eigentlich ja heute zuhauf bekommen. Ebenfalls besonders hervorzuheben ist die Musik von Ludwig Göransson. Diese steht der Arbeit von Hans Zimmer in nichts nach. Ähnlich wie dieser das Ticken einer Uhr mit seinem Sound bei „Dunkirk“ vermischt hat, so wird diesmal ein schlagender Puls mit dem Sound vermischt. Allgemein ist der Sound super. Einzig im Schnitt fallen leider ab und an ein paar zu häufige Wechsel auf, die das einzige (kleine) Manko sind.
    Auch die Darsteller sind gewohnt stark, wenn gleich die Figuren auch wieder gewohnt unnahbar sind. Dies ist aber bei Nolan auch nichts unbekanntes und da deckt er sich auch mit meinem Lieblingsregisseur Stanley Kubrick. Beide haben immer diese unterkühlten Figuren und dieser starke visuelle Look. John David Washington füllt die Rolle des Protagonisten wunderbar aus. Ähnlich sieht es mit seinem Partner Robert Pattinson aus, für den ich mich wieder stark machen muss. Denn wieder ist er ein ganz wundervoller Darsteller, der die Vorfreude auf „The Batman“ wachsen lässt. Elizabeth Debiki ist ebenfalls super als „Bond-Girl“. Sie läuft leider allgemein immer etwas unterm Radar, aber sie ist eine wundervolle Darstellerin. Michael Caine darf natürlich auch nicht fehlen und besonders stark und auch sehr bedrohlich gibt sich Kennath Branagh als Schurke. Auch der charismatische Brite gibt sich von seiner besten Seite als russischer Antagonist.
    Kurz: „Tenet“ ist ein spannender, komplexer und temporeicher Blockbuster geworden, der nur wenig mit dem klassischen Blockbuster zu tun hat. Dieser Film hat das Potenzial das Kino zu retten. Die Aktion ist kreativ und einzigartig, das Handwerk, besonders die Kameraarbeit und die Musik sind Meisterhaft. Der Stil ist gewohnt unterkühlt, ebenso die Figuren, damit muss man klar kommen, finde ich aber vollkommen in Ordnung. „Tenet“ ist ein kreatives Meisterwerk! Ein besonderes und wichtiges Kunstwerk!
    Alex M
    Alex M

    125 Follower 262 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 6. September 2020
    "Unwissenheit ist unsere Munition"

    Nachtrag in eigener Sache, nach der zweiten Sichtung vom Tenet ist einiges klarer ersichtlich, auch wenn es damit auffällig wird das Nolan ein bisschen zu sehr auf sein komplexes Konstrukt verlässt und dabei emotional und charakterlich etwas hinter seinen Vorgängern zurück bleibt.

    Christopher Nolan hat es mal wieder geschafft, sein Tenet strahlt eine kinetische Energie und Dynamik aus die nur schwer in Worte zu fassen ist. Audiovisuelle schlicht beeindruckt was hier in sachen Action aufgezeigt wird, dass hat man so noch kein zweites Mal gesehen. Hans Zimmer wird dieses mal würdig vertreten von Ludwig Göransson, der einen treibenden wie brachtialen Sound kreiert. Schauspielerisch leisten besonders Washington und Patterson ganze Arbeit und bilden mit einer tollen Elizabeth Debicki das emotionale Zentrum in diesem hochkomplexen Irrsinn aus Zeit und Raum. Wärend Kenneth Branagh als Antagonist Saltor eine atemberaubende bedrohlichkeit ausstrahlt. Der Spionage-Überbau fügt sich zudem harmonisch ein und wird begleitet durch Hoyte van Hoytemas blendend schöne Kamerarbeit. Und auch die ganzen Locations rund um den Globus lassen fast meinen man befindet sich in einer Science-Fiction Variante von James Bond. Christopher Nolans Leidenschaft für die Zeit ist in jedem Moment spürbar und lässt am Ende nur zu einem Schluss kommen, dass dafür Filme gemacht werden nämlich fürs Kino.

    "Versuchen sie es nicht zu verstehen, fühlen sie es"
    Christoph K.
    Christoph K.

    154 Follower 322 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 17. Dezember 2020
    Für mich ist Christoph Nolan ein kaum zu fassender Regisseur. Und zwar weil er richtige Meisterwerke erschafft (Dark Knight, Memento, Interstellar etc.) aber auch unglaublichen Schund (Dunkirk, Tenet). Ich kann gar nicht nachvollziehen, warum C.Nolan den Zuschauer jetzt so einen Mist vor die Füße werfen kann. IN TENET IST WIRKLICH GAR-NICHTS LOGISCH!!! Handlungsstränge laufen vor- und rückwärts, bei den Figuren aber das Bewusstsein je nach belieben in die Zukunft "wissend" oder "getrieben". spoiler: Erstmal waren nur Dinge inventierbar, dann ganze Menschen. Dann geht es wirklich um eine "Formel" die man zu was gebrauchen kann (Ende der Welt herbeiführen)? Muss man die Formel sich dazu zwischen den Arschbacken ziehen, rauchen, in die Haare schmieren?
    Der Streifen ist ein so hirnverbrannter Kack-Mist - da bin ich echt sprachlos. Ich kann durchaus nachvollziehen, warum Tenet so "einzigartig" gilt. Wenn man wirklich jegliche Hirnwindung ausschaltet, dann ist das Geballere, Gelabere sehenswert. Doch wirklich: Gute Ausstattung, nette Action, guter Soundmix, die Einfälle dazwischen waren ganz O.K. Aber die Geschichte ist leider frei von jeglicher Logik.
    beco
    beco

    64 Follower 367 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 27. August 2020
    Was soll man zu einem Film sagen, der angeblich viel verspricht.
    Gut gegen Böse und das auf und in verschiedenen Zeitebenen, Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit, das erfordert schon viel guten Willen beim Zuschauer und vom Film die vage Möglichkeit, das alles wenigstens ansatzweise nachvollziehen zu können. Nun, ein hoher Anspruch bei der Thematik, zur Not kann man ja darauf auch verzichten, aber was bleibt dann? Ich habe einen Film gesehen, der zwar einige überraschende und gelungene Actionscenen aufweist, dem es aber nicht gelingt, mich zu fesseln. Wirkliche Spannung kommt nicht auf, das Geschehen läßt einen einigermaßen kalt und wenn man eine Schlägerei im Rückwärtsgang erlebt hat, kann man auf weitere verzichten.
    Enttäuschend
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 27. August 2020
    Christopher Nolan ist mit diesem film ein neues Meisterwerk gelungen. er schafft es auch in diesem film den Zuschauer immer am ball zu halten. immer wieder überrascht der film mit Szenen, die einen den ganzen film in einem neuen licht sehen lassen, untermalt mit einer der besten Filmscores seit langem zeit er in diesem film wieder einmal dass er das word "mindfuck" geprägt hat.
    ein absolutes muss für alle Cineasten, aber auch den mainstream
    postulatio
    postulatio

    3 Follower 4 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 29. August 2020
    Krude Story, jede Menge pseudowissentschaftliches Gefasel, 60 Minuten zu lang - mit Abstand schlechtester Nolan bisher. 5 Sterne? Was hat euch denn geritten @Filmstarts?
    Isabelle D.
    Isabelle D.

    306 Follower 449 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 10. September 2020
    Sooo, das hat mir gefehlt :-) Achtung, Leute, das wird ein Verriss. "Tenet" von Christopher Nolan ist der erste Film, den ich seit Wiedereröffnung der Kinos nach dem Lockdown gesehen habe - und gleich ein Kandidat für den schlechtesten Film des Jahres 2020. Visuell ist der Film schon in Ordnung, stellenweise sogar ganz cool. Davon aber abgesehen stimmt in diesem Film einfach hinten und vorne (rückwärts und vorwärts, Hihi) überhaupt nichts und der ganze Kladderadatsch ergibt nicht den geringsten Sinn.

    Jaaa, mag der eine oder andere protestieren, man dürfe "Tenet" eben nicht mit dem Verstand begreifen wollen, sondern müsse ihn ... ähm ... öhm ... irgendwie auf einer anderen Bewusstseinsebene wahrnehmen und auf sich wirken lassen. Nolan sei ja schließlich dafür bekannt, Verwirrspiele zu erschaffen, die den Verstand des Zuschauers, seine Gewohnheiten und Gewissheiten auf den Kopf stellen, die Grenzen der Vorstellungskraft sprengen und so weiter und so fort. Das stimmt ja auch. Und das ist ihm in "Memento" und "Inception" beispielsweise auch meisterhaft gelungen. In "Tenet" aber nicht. Mein Eindruck ist, der feine Herr hat sich einfach auf seine persönlichen Geheimrezepte der vergangenen Filme verlassen, mit Zeit, Wahrnehmung und Erzählgewohnheiten wie immer herumgespielt und sah offensichtlich keine Veranlassung, seine eigenen Gewohnheiten mal zu hinterfragen und zu brechen.

    Herausgekommen ist ein langweiliges, langatmiges, spannungsfreies Machwerk, das überhaupt nichts aussagt und beim Zuschauer nichts auslöst (außer Verwirrung). Es ist faul - denn Nolan hat sich auf seine bewährten Mätzchen verlassen und nichts wirklich Neues erzählt, genau genommen hat er einfach mal gar nichts erzählt, sondern nur ansatzweise coole, einigermaßen stylische Actionszenen aneinander gereiht. Es ist feige - denn Nolan drückt sich total offensichtlich darum, das Risiko einzugehen, die Handlung in irgendeine Richtung zu lenken. Jedesmal, wenn die Figuren im Film eine Frage stellen, was das Ganze eigentlich soll, wozu das alles dient oder Fragen zur Schlüssigkeit und Logik stellen, windet sich Nolan heraus und versucht gar nicht erst, dieses Herauswinden zu vertuschen: "Versuchen Sie gar nicht erst, das zu verstehen", "Was passiert ist, ist passiert", "Das ist halt ein Paradoxon", "Nicht drüber nachdenken", "Das wissen die, die's wissen müssen" und andere Plattitüden werden dann dem Fragesteller und dem Zuschauer vor die Füße geworfen und dann geht der Film eben weiter. Der Film ist außerdem eitel - denn er gefällt sich selbstverliebt darin, eine vermeintlich gute Idee gehabt zu haben, und diese platt zu walzen und auszureizen bis zum Gehtnichtmehr.

    Der Plot und die Dialoge sind also schon mal Murks. Fiebert man wenigstens mit den Figuren mit? Nö. Der "Protagonist" hat noch nicht einmal einen Namen. Man weiß überhaupt nicht, wer er ist, woher er kommt, was er will und was er nicht will, warum er das tut, was er tut, wieso, weshalb, warum er überhaupt in der Geschichte eine Rolle spielt. Das gilt für alle anderen Figuren auch. So gut kann kein Schauspieler sein, gegen eine so holzschnittartig konzipierte Figurencharakterisierung anzuspielen. Auch von Neil erfährt man überhaupt nichts über seine Motivation. Kat, die einzige Frauenfigur, soll wohl eine Hommage an die klassische Hitchcock-Blondine darstellen, wird aber so auf ihre Rolle als Mutter und misshandelte Ehefrau reduziert, dass es einfach nur sexistisch und ärgerlich ist. Warum man Kenneth Branagh einen irren Russen als Bösewicht spielen lässt und keinen irren Briten, erschließt sich ebenfalls nicht. Vielleicht, um irgendwie so eine Kalter-Krieg-Plotline mit dem Holzhammer in die Story zu prügeln und dabei kein Klischee auszulassen. Vielleicht auch nur, weil Kenneth Branagh Lust hatte, einen russischen Dialekt zu sprechen.

    Fazit: Dieser Film ist faul, feige, eitel - und schlecht. Wen ein grottiges Drehbuch, fade Figurencharakterisierung, fehlende Handlungslogik respektive überhaupt keine Handlung, eine fehlende Spannungskurve, schauderhafte Dialoge und wie verloren wirkende Schauspieler nicht stören und wer sich die ganz coolen visuellen Effekte anschauen möchte, kann das natürlich trotzdem tun. Aber er/sie beschwere sich hinterher nicht, ich hätte nicht vorgewarnt.

    +++ SPOILER +++ SPOILER +++ SPOILER +++
    Wer den Film schon gesehen hat, kann mir vielleicht doch mal ein paar Fragen beantworten, die mich gestern Abend noch wach gehalten und im Traum verfolgt haben, weil sie überhaupt keinen Sinn ergeben. Oder ich bin zu blöd. Egal. Also, hier meine Fragen: spoiler: - Warum bauen die Leute in der Zukunft überhaupt erst eine Waffe, die die ganze Welt auslöscht? - Nachdem diese Waffe nun völlig idiotischerweise gebaut wurde, warum zerteilen sie das Ding in neun Teile und verstecken diese Teile irgendwo in der Vergangenheit, sodass die Teile in der Zukunft garantiert wieder auftauchen und irgendein Irrer in der Zwischenzeit ausreichend Gelegenheit hat, die neun Teile zusammen zu suchen, das Ding zusammenzubauen und die Welt zu zerstören? Warum zerstören sie die Waffe nicht wieder? Warum zerstören sie nicht wenigstens ein Teil davon? Warum zerteilen sie das Ding nur in 9 Teile, nicht in 99 oder 999? Warum sieht das Ding aus wie ein Phallus aus Schrott? Warum verstecken sie nicht wenigstens ein paar der Einzelteile in der Gegenwart, schießen sie auf den Mond oder sonstwo hin, dass der Irre in der Vergangenheit da nicht herankommt? Und braucht man den Schrott-Phallus überhaupt oder reicht der komische Algorithmus? - Warum wollen die Leute aus der Zukunft Krieg mit der Vergangenheit? Da schießen sie sich doch buchstäblich selbst ins Knie? - Irgendwann wird auch angedeutet, dass die Leute aus der Zukunft die Leute aus der Vergangenheit bestrafen wollen, weil die ihnen den Klimawandel eingebrockt haben. DIESE LEUTE HABEN EINE ZEITMASCHINE! DIE KÖNNEN ALLES RÜCKGÄNGIG MACHEN! Warum nutzen sie ihre Zeitmaschine nicht für etwas Sinnvolles, wie den Klimawandel zu verhindern, so lange es noch möglich ist? Sie könnten doch die Regierungen infiltrieren mit ihren Leuten und die Politik im Sinne des Klimaschutzes zu beeinflussen. Nein, das wäre ja zu naheliegend, lasst uns doch stattdessen unsere Zeitmaschine nutzen, um den dritten Weltkrieg anzuzetteln und alles Leben auf der Welt zu zerstören (Ja, Kat. Auch dein Sohn), muahahahahaha! - Der Irre hat die Möglichkeit, sich selbst mit der Zeitmaschine zu invertieren. Warum heilt der Typ nicht einfach seinen Bauchspeicheldrüsenkrebs damit, anstatt eine Superwaffe aus der Zukunft zusammen zu bauen und die Welt in die Luft zu jagen?
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 4. September 2020
    Kann Christopher Nolan den großen Erwartungen gerecht werden?

    Christopher Nolan gehört meiner Meinung, spätestens seit „Inception“, zu einem der besten Regisseuren. Dieser Mann hat bisher einfach noch keinen einzigen wirklich schlechten Film gemacht. Daher hatte ich mich auch schon sehr auf diesen Film gefreut. Doch leider kam Corona dazwischen und „Tenet“ musste wie so viele andere Filme auch leider verschoben werden. Nun ist „Tenet“ der erste größere Film, der noch während Covid-19 weiter wütet, startet. Damit lastet ein großer Druck auf „Tenet“, denn es ist ein einziges großes Experiment. Die gesamte Kinowelt blickt nun auf „Tenet“ und schaut ob ein großer Film während Corona Gewinne einspielen kann. „Tenet“ könnte somit ein Wendepunkt sein in der Filmgeschichte. Entweder klappt das Experiment, das heißt „Tenet“ spielt viel ein, dann würden auch viele weitere Blockbuster anlaufen und das Kino währe gerettet. Oder „Tenet“ spielt nicht genug ein und sämtliche Blockbuster werden noch weiter verschoben. Das könnte nun allerdings zu einem drastischen Kinosterben weltweit führen!

    Doch erst einmal, worum geht es überhaupt in „Tenet“. Das ist nicht leicht zu erklären und es ist auch besser mit wenig Wissen in diesen Film zu gehen. Deswegen nur so viel: In „Tenet“ geht es darum, dass eine Person versuchen soll den dritten Weltkrieg zu verhindern. Dabei muss eine Person gestoppt werden, die die Fähigkeit besitzt die Zeit zu verändern.

    „Tenet“ ist ein extrem actionlastiger Film. Dies wird jedem sofort ab der ersten Szene schon bewusst. Der Film hat dadurch kaum ruhige Momente und man wird immer mitgezogen und bleibt gefesselt. Die Actionszenen sehen extrem gut aus und sind auch gut gedreht. Christopher Nolan hat für diesen Film sogar ein echtes Flugzeug in die Luft gesprengt!!!

    Die fantastischen Actionszenen und der gesamte Film werden zusätzlich noch von der großartigen Musik begleitet. Nachdem Christopher Nolan in seinen vorherigen Filmen mit Hans Zimmer zusammengearbeitet hatte, arbeitet er nun zusammen mit Ludwig Göransson. Dieser hatte für die Musik in „Black Panther“ einen Oscar gewonnen und machte auch die Musik für „The Mandalorian“. Anfangs war es meiner Meinung nach aber etwas zu viel Sound. Doch das legt sich bis zum Ende des Filmes und es wird etwas ruhiger.

    Doch was diesen Film zu einem wirklichen Meisterwerk macht ist wohl die meisterhafte Story. „Tenet“ gelingt es den Begriff „Mindfuck“ vollkommen neu zu definieren. Die Story ist zwar wirklich kompliziert und man muss immer gut aufpassen um mitzukommen, doch meiner Meinung nach kann jeder, der bei diesem Film auch nur ein bisschen mitdenkt zu mindestens den Film soweit verstehen, dass dieser Spaß macht und auch logisch erscheint.

    Doch um „Tenet“ dann auch wirklich komplett verstanden zu haben muss man wohl ein Genie sein oder sich diesen Film öfters im Kino angesehen haben. Den das ist auch ein Punkt der diesen Film so besonders macht, nämlich der Wiederanschauungswert. Man kann sich diesen Film unendlich oft ansehen und er macht trotzdem immer noch Spaß. Dies liegt vor allem an seiner sehr komplexen Story, die man wohl trotzdem nie ganz durchschauen wird. Dadurch wird man auch sehr zum Nachdenken und rätseln animiert. „Tenet“ wird einem auch noch lange nach dem Kinobesuch nicht aus dem Kopf gehen.

    Was die meisten Leute wohl allerdings am meistem an diesem Film kritisieren werden sind wohl die ziemlich langweiligen Figuren. Und das leider auch zurecht. Doch die eindimensionalen Figuren können von fantastischen Schauspielern, wie John David Washington, Robert Pattinson und Elizabeth Debicki deutlich aufgewertet werden.

    Fazit: Nolan liefert mit „Tenet“ einen wirklich meisterhaften Film ab, der durch seine geniale Story und den atemberaubenden Actionszenen überzeugen kann. Von den leider etwas eindimensionalen Figuren kann er perfekt durch sehr gute Schauspieler, eine perfekte Kameraarbeit und einem fantastischem Sound gut ablenken. Deswegen erhält „Tenet“ von mir fünf wohlverdiente Sterne. Dieser Film wird seinem Druck und seiner Aufmerksamkeit vollkommen gerecht und ist meiner Meinung nach dazu in der Lage das Kino wiederzubeleben.
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