Da ich damals den Animationsfilm von Alladin schon recht gut fand und auch die Realverfilmungen, sei es Jungle Book, oder jetzt vor kurzen erst der König der Löwen, sehenswert fand, wollte ich mir auch Alladin nicht entgehen lassen. Vorne weg finde ich die schlechten Kritiken zu dem Film nicht angebracht, der ich dann am Ende doch eher positiv überrascht hat, aber dazu im Fazit mehr.
Story: Achja, welches Kind kennt du die gute alte Geschichte rund um Alladin nicht. Der Straßendieb Aladdin macht am liebsten mit seinem Affen Abu die Straßen von Agrabah unsicher. Doch er möchte dieses Leben als kleiner Gauner gerne hinter sich lassen, da er der festen Überzeugung ist, zu etwas Größerem bestimmt zu sein. Bei seinen Streifzügen lernt er eines Tages die Prinzessin Jasmin kennen. Um sich in der Öffentlichkeit unerkannt bewegen zu können, verkleidet sich die Prinzessin und hat so auch die Möglichkeit, mit den Bewohnern ihrer Stadt in Kontakt zu treten. Nachdem sich Aladdin in sie verliebt, setzt er alles daran, sie wiederzusehen. Er wird schließlich bei dem Versuch, die Mauern ihres Palastes zu überbrücken, erwischt und landet kurzerhand im Kerker. Das ruft den zwielichtige Jafar auf den Plan. Denn der bietet Aladdin an, ihn zu befreien, wenn er ihm im Gegenzug die berühmte Wunderlampe aus einer sagenumwobenen Höhle stiehlt. Doch dieser denkt gar nicht daran, sein Versprechen einzuhalten. Er will nur an die Lampe kommen, damit sie ihm die nötige Macht verleiht, um das Land an sich zu reißen und als alleiniger Herrscher darüber regieren zu können. Somit liegt es an Alladin diesen Plan zu verhindern und bekommt dabei Hilfe von von vielen verschiedenen Charakteren. Soweit erstmal zur Story. Die Story baut sich gut auf und verfolgt den Film auch einen roten Faden, von welchem er so gut wie nie abweicht, was meiner Meinung nach immer gut ist. Man wird direkt am Anfang in die Story geworfen und es fängt direkt mit einem bekannten Lied an, was ich persönlich richtig gut fand. Doch dann merkt man schnell, dass die Story nicht viel Spielraum und neues bietet, so dass es dann doch schnell eintönig wird. Alles wirkt sehr eindimensional und es wirkt, als hätte man das alles schon mal gesehen. Jetzt werden die meisten sagen, ist ja auch klar, denn es ist genau die gleiche Geschichte, wie aus der Originalvorlage, dass kann ja auch nicht neu wirken. Doch wenn ich es mit den anderen Realverfilmungen von Disney vergleiche, haben die es geschafft, die Story zwar nicht neu zu erfinden, aber so zu inszenieren, dass man sie förmlich mitfühlen kann. Der gewisse Charme springt irgendwie nicht über. Dadurch hat er zur Mitte hin schon die ein oder andere Länge und man hat das Gefühl, dass der Story irgendwas besonderes fehlt. Das ist wirklich schade, da hier um einiges mehr drin gewesen wäre.Das Ende ist meiner Meinung nach soweit gelungen und passt zum Rest des Films. Was mir aber leider so gar nicht gefallen hat, war der Antagonist. Das liegt hier tatsächlich nicht mal daran, dass er keinen Hintergrund bekommt, weil den bekommt er so ein wenig, sondern an der Darstellung. Er wirkt den Film über irgendwie nicht so richtig böse und bedrohlich, sondern mehr als normaler Mensch, der halt da ist. Es fehlt der Figur die nötige Präsenz. Wenn man sich hier mehr an die Originalvorlage gehalten hätte, wäre um einiges mehr drin gewesen. Der Papagei, welcher immer an seiner Seite ist, wirkt bedrohlicher und klaut ihm ziemlich oft die Show, was nicht gerade für einen Antagonisten spricht, welcher funktionieren soll. Auch stören mich die viel zu viel vorkommenden Gesangsszenen. Sie wirken an zu vielen Stellen zu gezwungen und passen nicht so richtig in eine Realverfilmung. Hätte man sich auf die eins, zwei wichtigsten Gesangsszenen, so wie man es auch in den anderen Verfilmungen gemacht hat, konzentriert, wäre es meiner Meinung nach um einiges besser gewesen. Sie zerfressen sich förmlich selbst und durch meine dieser Szenen wirken die Handlungen einzelner Personen doch recht merkwürdig und unpassend. Wie oben bereits erwähnt bietet die Story nicht viel Spielraum und das merkt man auch. Es ist keine große Story, welcher aber irgendwie aufgeblasen wird und genau dadurch entstehen die Längen. Hier hätte ich mir 10 Minuten weniger gewünscht und das Erzähltempo etwas angezogen. Dazu sind einige Szenen einfach viel zu drüber und viel zu farbenfroh, dass auch hier sich die Effekte selbst auffressen. Eine Stufe weniger wäre hier besser gewesen. Kommen wir mal zu dem positivsten an der Story und das ist Darbietung von Will Smith als Dschinny. Ihn bewerte ich gleich noch bei den Schauspielern. Er stiehlt den Protagonisten rund um Alladin immer wieder Show und er sorgt für den nötigen Witz. Selten hat man ihn so glücklich eine Rolle spielen sehen. Das schwächt zwar die Protagonisten, aber das tut der Story tatsächlich nicht so sehr weh, wie man denkt, sondern fördert, dass die Story vorangetrieben wird. Auch wenn ich oben gesagt habe, dass es zu viele Gesangsszenen gibt, muss man sagen, dass die Inszenierung der Szenen wirklich gut sind und richtig Spaß beim Anschauen machen. Sie treiben die Story zwar nicht richtig voran, aber hinterlassen einen bleibenden Eindruck, was meiner Meinung nach gut ist. Auch der Einsatz verschiedenster Tiere und auch der Teppich macht echt Spaß beim Anschauen und Sorgen dabei auch noch für den ein oder anderen Lacher. Zusammengefasst kann man sagen, dass sich die Story nicht neu erfindet, dabei aber auch nicht all zu viel falsch macht. Der Antagonist ist viel zu blass und auch die zu vielen Gesangsszenen schwächen die Story dann doch schon. Dagegen steht die tolle Darstellung von Will Smith und auch die Inszenierung einiger Szenen ist wirklich gut gelungen. Note: 3-
Schauspieler: Ich fange hier mal mit Mena Massoud, welcher Alladin verkörpert. Dieser macht seine Sache soweit gut. Auch Naomi Scott steht in dem nichts nach und macht das soweit völlig in Ordnung. Kommen wir zum wohl Besten des ganzen Films nämlich Will Smith. Viele haben sich im Vorfeld gefragt, ob er die Rolle des Dschinnys gut verkörpern kann und viele haben selbst nach dem Film noch gesagt, dass es ihnen nicht gefallen hat. Meiner Meinung nach ist es einer der Besten Performances von Will Smith, welche ich schon lange nicht mehr so von ihm gesehen habe. Er sorgt für den gewissen Charme und Witz im Film und es macht unglaublich viel Spaß ihm dabei zu zuschauen. Er hat eine richtig gute Präsenz auf der Leinwand und man merkt förmlich, dass er viel Spaß dabei hatte. Leider stiehlt er dadurch den anderen die Show und die eigentlichen Hauptfiguren rücken zu weit in den Hintergrund. Das schadet zwar der Story aber nicht den Schauspielleistungen. Marwan Kenzari als Jafar ist halt wirklich nicht gut besetzt. Er selber kann nicht wirklich viel dafür, aber man wird als Zuschauer nicht so wirklich warm mit ihm, was wirklich schade ist, da er ein eher wichtiger Charakter ist. Man spürt keine wirkliche Präsenz von ihm und das muss ein Antagonist nun mal leider ausstrahlen. Note: 2+
Action/Spannung: Ich fange mal mit der Spannung an. Es gibt von Anfang eine gewisse Grundspannung, welche aber zur Mitte hin etwas abfällt und zum Finale hin leider auch nicht mehr richtig steigt. Das liegt erstmal daran, dass die Story an sich sehr vorausschaubar ist und es keine wirklichen Überraschungen, oder Wendungen gibt, was durchaus möglich gewesen wäre. Schade hier hat man viel Potential liegen gelassen. Kommen wir zum Schluss noch zur Action. Diese sieht teilweise wirklich gut aus, aber teilweise sieht man das CGI dann doch viel zu sehr und es macht einzelne Szenen wirklich kaputt, was auch schade ist. Auch sind viele Szenen, wie oben bereits erwähnt zu drüber und zu sehr mit Farben voll gestopft, dass es meiner Meinung nach eher stört, als positiv ist. Oft werden die Szenen dann von anderen Figuren gerettet, oder vom Song selber, da die wie bereits erwähnt einfach gut inszeniert sind. Note: 2-
Gesamtnote:2-
Ich muss wirklich sagen, ich bin positiv überrascht. Klar die Story erfindet sich nicht neu und hat auch keine wirklichen Wendungen, oder Überraschungen. Aber insbesondere die Darbietung von Will Smith und tolle Szenen können überzeugen und machen Spaß beim Anschauen. Hätte man sich für einen anderen Antagonisten entschieden und die Geschichte anders erzählt, wäre um einiges mehr drin gewesen, aber so ist es ein wirklicher guter Film mit toll inszenierten Szenen. Normalerweise hätte ich den Film 3* und eine 3+ gegeben, aber durch die oben genannten Punkte, ist die Story hier nicht der entscheidende Punkt, sondern eher das drumherum.
Bleibt am Ende die Frage wem ich den Film empfehlen kann. Empfehlen kann ich den Film allen die auch die anderen Realverfilmungen mögen, aber auch denen die gerne Will Smith sehen.