Nachdem ich auch die ersten beiden Teile gesehen habe, wollte ich mir den 3 Teil der Reihe nicht entgehen lassen. Vorne weg ist es meiner Meinung nach der schlechteste Film der Reihe, aber dazu im Fazit mehr.
Story: John Wick hat die Regel aller Regeln gebrochen: Er hat im Continental Hotel getötet, wodurch sein Freund und Manger des Hotels Winston zur Tötung freigegeben. Dabei hat er auf ihn ein Kopfgeld von 14 Millionen ausgesprochen. Nun liegt es an John Wick so schnell es geht zu flüchten und zu schauen, wie er am Besten überleben kann. Dabei sucht er alte Freunde auf und hofft, dass er es irgendwie schafft zu überleben. Nebenbei leitet eine sogenannte Richterin verschiedene Untersuchungen ein und versucht ihn mit Hilfe eines Auftragkillers zu töten. Soweit erstmal zur Story. Die Story baut sich meiner Meinung nach nicht gut auf und verfolgt nur teilweise einen roten Faden. Natürlich weiß man grob, worum es in der Story geht, aber dennoch muss diese auch auf irgendeine Art und Weise weiter erzählt werden.
Dieses passiert hier leider nicht und man ist am Ende dort, wo man grob am Anfang angefangen hat
, ohne zu viel zu spoilern. Das Hauptproblem des Films ist nämlich das es keine wirkliche Story gibt. Am Anfang baut sich grob noch eine Story auf, aber ab der Mitte verläuft sich die Story im Sande und es wirkt alles sehr inhaltslos. Das liegt vor allem daran, dass der komplette Film nur aus Actionszenen besteht, wodurch es kaum Raum für die Story gibt. Das Ende ist auch nicht wirklich gut und zu sehr konstruiert, was wirklich schade ist, da man ein paar gute Ansätze hat, welche man aber nicht weiter verfolgt. Das Erzähltempo bzw. das Tempo des Films ist unglaublich hoch, wodurch du als Zuschauer kaum eine Minuten Zeit hast mal durchzuatmen. Wenn es dann mal ruhiger wird, ist das leider zu belanglos, irrelevant und ohne wirklichen Hintergrund, dass man als Zuschauer das Interesse verliert. Dieser Handlungsstrang, welcher in den ruhigen Momenten erzählt wird, dient nur dafür, dass man am Ende alles zusammenlaufen lassen kann, was man aber auch hätte ganz anders erzählen könne. Der Film geht über 130 Minuten und ungelogen sind davon 120 Minuten nur Actionszenen, wodurch man schnell merkt, dass eine Story hier nicht erzählt werden kann. Man hätte gut 30 Minuten, also einen ganzen Handlungsstrang, weg lassen können, und die Story viel einfacher bauen können, aber leider hat man versucht, um dieses Grundgerüst, welches man sich in den anderen Filmen aufgebaut hat, eine Story zu konzipieren, was meiner Meinung nach gar nicht funktioniert hat. Auch der Antagonist ist komplett ohne Hintergrund und nur Mittel zum Zweck. Auch hier lässt man Potential liegen. Es fehlt der Story an allen Ecken und Kanten und das merkt man auch. Die grobe Substanz fehlt und das ist wirklich schade, da man bei den anderen beiden Filmen gezeigt hat, dass man das auch anders machen kann. Auch frisst sich die Action irgendwann selber auf, was zu Lasten der Story führt. Am Anfang sind die ganzen Szenen noch innovativ und cool anzusehen, aber nach einer Zeit langweilt es eher und man hat das Gefühl, dass man das alles irgendwie schon mal im Film gesehen hat. Es läuft den ganzen Film über immer das gleiche Muster ab und es fehlen die Überraschungsmomente und das voranbringen der Story. Das ist meiner Meinung wirklich schade, da man insbesondere im 2 Film gezeigt hat, dass man auch um den Charakter John Wick eine Geschichte erzählen kann.Des Weiteren kommt dazu, dass es viel zu viele unrealistische Szenen gibt und man sich irgendwann auch fragt, wie er das alles so überleben und schaffen kann. Klar ab und zu zeigt man tatsächlich mal seine schwache Seite, aber das ist viel zu wenig. Ja in den anderen Filmen wurde er auch so dargestellt, aber so übermenschlich, wie in manchen Szenen, ist dann meiner Meinung nach zu viel des guten.
Außerdem gibt es die ein, oder andere Länge im Film, was aber nicht all zu sehr ins Gewicht fällt, da sich der Film kaum eine Pause nimmt.
Zusammengefasst kann man sagen, dass eine wirkliche Story nicht wirklich existiert und förmlich von der Action aufgefressen wird. Der Antagonist ist nur Mittel zum Zweck und der Handlungsstrang in der Mitte ist völlig überflüssig und hätte ganz anders und einfach erzählt werden können. Auch das Ende kann nicht wirklich überzeugen, da man das Gefühl als Zuschauer hat, dass alles schon tausendmal im selben Film gesehen zu haben und das ist wirklich ermüdend, dass ab dem Ende sogar etwas Langeweile auftritt. Ich möchte dennoch die Benotung der Story nicht all zu hochlegen, da der Film mehr auf die Action setzt und da auch seine Stärken hat. Dennoch gehört wenigstens ein wenig Story zum Film dazu und da das hier nicht der Fall ist, muss man ehrlich sagen, dass die Story Schrott ist, sich aber dennoch kurz vorm Schluss noch eine Chance für einen neuen Teil aufbaut. Note: 5
Schauspieler: Seit den Jock Wick Filmen bin ich schon ein kleiner Fan von Keanu Reeves geworden. Was der in dem Alter noch alles schafft und zeigt, dass muss ihm einer erstmal nachmachen. Keanu ist hier wirklich das Beste am ganzen Film und es macht wirklich Spaß ihm dabei zuzuschauen, wie er den 5000 Gegner immer noch irgendwie tötet und es einfach nur cool aussehen lässt. Leider verblassen die anderen Charaktere neben ihm schon. Das tut dem Film aber nicht all zu weh, da es hauptsächlich um ihn geht. Note: 1-
Action/Spannung: Ich fange mal mit der Spannung an. Wie oben bereits erwähnt besteht der Film so gut wie nur aus Actionszenen, wodurch keine Spannung aufkommen kann. Das ist hier aber auch nicht all zu schlimm, da der Film darauf ausgelegt ist. Dennoch hätte ich mir die ein oder andere Wendung erwünscht, wodurch man es hätte schaffen können Spannung aufzubauen. So gibt es gar keine Spannung und der Film ist von Anfang bis Ende vorausschaubar. Schade hier wäre mehr drin gewesen. Kommen wir zum Herzstück des Films nämlich der Action. Und da muss man von vorne weg sagen, die Inszenierung der Kampfszenen ist unfassbar gut geworden. Wie auch schon in den anderen beiden Teilen sehen die Kampfszenen einfach nur gut aus und machen Spaß beim Anschauen. Auch wie John die einzelnen Leute tötet ist insbesondere am Anfang noch richtig innovativ, was sich leider zum Ende hin zu stark ändert. In der Mitte und auch am Ende benutzt man viele Szenen, Einstellungen und Tode viel zu oft, wodurch man als Zuschauer das Gefühl bekommt das alles schon gesehen zu haben. Viele kämpfen ziehen sich dadurch viel zu sehr in die Länge, was wirklich schade ist. Hier wäre meiner Meinung nach weniger, mehr gewesen. Dennoch macht es einfach nur Spaß die Action zu verfolgen. Dazu muss man noch sagen, dass der Film ab 18 ist und das auch völlig zurecht. Auf wie viele Art und Weisen man Menschen, mit den verschiedensten Werkzeugen und Waffen töten kann, ist an der ein oder anderen Stelle schon ziemlich eklig und brutal.Note: 2
Gesamtnote: 3+
Trotz der nicht vorhanden Story und dadurch wegfallenden Spannung ist ein wirklich guter Actionfilm und wenn man weiß worauf man sich einlässt kann man sich den Film anschauen. Hätte man die Story anders erzählt und irgendwie sinnvoll gefüllt und voran gebracht und nicht nur auf die Action gesetzt, wäre um einiges mehr drin gewesen. Ich muss nicht sehen wie oft John jemanden in den Kopf schießt, oder tötet. Hier hätten mir eins, zwei Szenen weniger besser gefallen und dafür hätte man die Zeit eher in die Story packen sollen. Bleibt am Ende die Frage, wem ich den Film empfehlen kann. Empfehlen kann ich den Film allen die auch die ersten beiden Teile gesehen haben und tatsächlich auch denen, die nur Action sehen wollen und einfach nur unterhalten werden wollen, weil genau darf ist er da.