Firtz Honka (Jonas Dassler) lebt in Hamburg und verbringt seine Freizeit gerne in der Kiezkneipe “Zum Goldenen Handschuh”. Wegen seines Aussehens, ist er nicht gerade der große Frauenheld, was er auch immer wieder zu spüren bekommt. Eines Abends gibt er einer älteren Frau, die sich ihm als Gerda (Margarethe Tiesel) vorstellt, etwas zu trinken aus. Gerade und er gehen danach noch zu Fritz nach Hause, wo Gerade ein fürchterlicher Gestank auffällt. Diesen schiebt Fritz auf seine griechischen Nachbarn, die unter ihm wohnen. Als beide miteinander schlafen wollen, hat Fritz allerdings ein Problem mit seiner Erektion, weshalb er zu ungewöhnlichen Mitteln greift. Am nächsten Tag befiehlt Fritz, Gerda die Wohnung zu verlassen, was sie allerdings nicht tut. Stattdessen räumt sie die Wohnung etwas auf, wobei ihr ungewöhnliche Dinge auffallen. Als Fritz nach der Arbeit nach Hause kommt, ist er anfangs nicht begeistert darüber, dass Gerda noch immer in seiner Wohnung ist. Als er aber erfährt, dass Gerda eine Tochter hat, ist sein Interesse geweckt.
Der Film “Der Goldene Handschuh” von Regisseur Fatih Akin (Aus dem Nichts, The Cut) ist die Verfilmung des Gleichamigen Romans von Autor Heinz Strunk, welcher 2016 erschienen ist. Die Handlung erzählt dabei die wahre Geschichte des Hilfsarbeiters Fritz Honka, der 1970 in Hamburg, das erste Mal eine Frau ermordet hat. Hier setzt der Film auch direkt in der ersten Szene ein. Wir sehen also Fritz Honka, wie er eine Frau in Stücke sägt und anschließend die Teile in die Büsche schmeißt. Schon hier zeigt sich also, dass die FSK Freigabe ab 18, völlig gerechtfertigt ist. Auch wenn man die eigentliche Zerstückelung, im Laufe des gesamten Films, nie offen zu sehen bekommt, reicht das, was man sieht, schon aus.
Neue Opfer findet Honka dabei in seiner Stammkneipe “Zum Goldenen Handschuh”, wo er mit anderen Gestalten, dem reichhaltigen Genuss von Alkohol nachgeht. Alkohol ist dabei praktisch ein ständiger Begleiter von Honka und taucht im Laufe des Filmes immer wieder auf. Bei seinem Aussehen fällt ihm dabei das Kennenlernen von Frauen nicht gerade leicht, wobei es dann auch wenig verwundert, dass seine Opfer größtenteils selbst Schiksals behaftet und dem Alkohol zugetan sind. Was anfänglich mit hartem Sex beginnt, endet dabei aber schnell in einem Blutbad. Grund dafür, ist die Wut und Enttäuschung, die sich in Honka aufbaut, wohl auch, weil sein ständiger Begleiter, die Erektionsprobleme sind. Einzig Gerda, kann sich aus den Fängen von Fritz befreien und entkommt den grausamen Zuständen.
Auch hier zeigt der Film das, was er zeigen muss. Frauen, die erniedrigt, geschlagen und anschließend getötet werden. Verständlich, dass sich da beim Zuschauen Unverständniss, Ekel sogar Hass aufbauen kann. Gerne würde man dem Treiben ein Ende setzen selbst zum Hörer greifen und die Polizei rufen.
Die Akteure im Film werden größtenteils ungepflegt gezeigt, was wohl auf ihre damalige Situation hindeuten soll. Man kann die Zustände, besonders den Geruch, förmlich riechen (gerade im Hinblick auf die vielen Leichen in der Wohnung von Protagonist Fritz Honka). Da verwundert es schon, wieso da nicht schon früher die Polizei gerufen wurde.
Der Flair von damals wird im Film gut und authentisch eingefangen und wiedergegeben. Verrauchte Kneipen mit merkwürdigen Gestalten als Besucher. Hier hat Fatih Akin (und das gesamte Team), gute Arbeit geleistet. In diesem Punkt kann der Film also überzeugen und liefert den Flair vom damaligen Hamburg direkt ins heimische Wohnzimmer.
Fazit:
“Der Goldene Handschuh” ist sicherlich kein Film für jeden und ist eher für die abgehärteten Zuschauer geeignet. Auch wenn die blutigen Handlungen, niemals offen gezeigt werden. Wenn ich nicht wüsste, dass der Film eine reale Begebenheit erzählt, könnte ich mir kaum vorstellen, wer sich ein solches Szenario ausdenken könnte. Gewalt und Alkohol, spielen in “Der Goldene Handschuh” eine wichtige Rolle und sind immer präsent. Mich konnte der Film unterhalten, wenn auch auf eine grausame Art und Wiese. Ein Stücken Hamburger Geschichte, an die sich Regisseur Fatih Akin herangetraut hat. Realistisch und gut recherchiert wirkt der Film dabei zu jedem Zeitpunkt.
Von mir bekommt “Der Goldene Handschuh” 4/5 Popcorntüten.