Die Inszenierung des Films ist extrem zäh. Der Stil einer Dokumentation wird zwar sehr gut getroffen, ist aber in seiner ganzen Länge äußerst ermüdend, zumal sich inhaltlich tatsächlich wenig entwickelt über 3/4 des Films hinweg. Die visuelle Umsetzung ist gelungen, wenn auch die ständig wabernden Partikelwolken ein wenig zu stark an bekannte 3D-Effekte aus Werbung und Youtube erinnern. Ob die Schauspieler ihren Job gut gemacht haben, oder einfach immer so wirken wie Amateure, weiß ich nicht, es passt auf jeden Fall perfekt zur Atmosphäre, denn hier sollen keine Helden gezeigt werden, sondern Menschen (und auch noch Wissenschaftler!). Einige davon wirken sehr lost oder verschroben, was ich für sehr realistisch halte. Teilweise wirken die Interview-Dialoge aber auch wie eine Moderation einer Twilight Folge, vielleicht hier und da etwas zu entrückt. Über die Effekte braucht man nicht zu reden, die sind grundsolide, für Freunde von Transformers oder Skyline natürlich viel zu lahm und old school. Das größte Problem des Films ist sicher das Pacing, bei dem selbst motivierte Zuschauer dazu neigen dürften auf der Hälfte einzuschlafen oder einfach die Lust zu verlieren die Auflösung abzuwarten.
Die größte Frage, die ich mir stelle ist: warum explodiert einfach mal so ein Planet in unserem Sonnensystem? Getroffen von einem unvorstellbar großen Kometen? War nicht klar. Und wenn die Anderen dann mal eben eine zweite Erde in unmittelbarer Nähe der ersten erschaffen, müsste dies nicht katastrophale Auswirkungen auf diese haben? Was ist mit dem Mond und seiner Umlaufbahn? Was mit den Gezeiten auf der Erde? Käme es nicht zu globalen massiven Veränderungen des Wetters, ggf. Naturkatastrophen gigantischen Ausmaßes? Oder verhindern dies alles die Anderen, die ja ohnehin gottgleiche Kräfte besitzen? Und warum haben die Menschen, 10 Monate nach dem Abzug der Anderen und der überlebten Katastrophe plötzlich Landungsschiffe und überlegene Technologie um auf die Erde 2 zu kommen? So langatmig wie die ersten 3/4 des Films sind, so übereilt und unüberlegt wirkt der Schluss. Hier sollte noch schnell die Auflösung kommen und die moralische Botschaft abgesetzt werden, Details waren dabei dann nicht mehr so wichtig.
Positiv fand ich dennoch den Versuch einen solchen Film behutsam und respektvoll (/pseudo)-wissenschaftlich umzusetzen, natürlich kann über jeden Aspekt darin diskutiert werden und vieles sind nur Annahmen, Behauptungen oder naive Sichtweisen von Filmemachern, aber es wurde wenigstens versucht wissenschaftlich und glaubwürdig an die Story heranzugehen. Leider zerfällt dies im Schlussteil zunehmend und zurück bleibt eine nicht mehr wirklich neue, fast schon banale, Sci-Fi Idee, die viele Fragen aufwirft.
Nichts für Liebhaber von Action, sondern eher was für Freunde der Naturwissenschaften und halbwegs plausibler Sci-Fi Geschicht.