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beco
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3,5
Veröffentlicht am 9. Januar 2024
Spannung, Verwirrung, was geht hier vor? Das sind die ersten Eindrücke während des Films. Dann ein unerwartetes Ende, das vieles in Frage stellt, was man zuvor gesehen hat. Ein ungewöhnlicher Film über eine junge Frau, die sich von ihrem alkoholkranken und übergriffigen Vater trennen will. Ihre Gewaltphantasien lassen viel Raum für Spekulationen. Wer oder was ist sie, wer will sie sein? Anfang und Ende des Films scheinen die Richtung auf eine Antwort zu geben, sicher kann man nicht sein. Sehr verwirrend, aber sicher sehenswert
Anfang der 1960er arbeitet die unscheinbare Eileen (Thomasin McKenzie) in einer Haftanstalt. Daheim wartet der anstrengende alkoholkranke Vater (Shea Whigham), dem sie immerzu trinkbaren Nachschub liefert. Als die neue extravagante Gefängnispsychologin Rebecca (Anne Hathaway) erscheint, sieht Eileen die Chance, aus ihrem Dasein ausbrechen zu können.
Regisseur William Oldroyd hat durch „Lady Macbeth“ (2016) Aufsehen erregt. Sein aktuelles Werk zeigt, dass der Filmemacher offensichtlich eine Vorliebe für junge Menschen hat, die ihr düsteres Potenzial entdecken.
Zu „Eileen“ haben wie beim vorgenannten Langfilmdebüt Kamerafrau Ari Wegner sowie Editor Nick Emerson ihre ansehnlichen Beiträge geleistet. Das Geschehen kommt flüssig in Gang, Hathaway und McKenzie agieren beeindruckend in ihren Rollen. Der Mord des Gefangenen Polk (Sam Nivola) an seinem Vater führt die beiden verschiedenen Frauen näher zusammen. Eileen benötigt etwas, das ihre aufrüttelnd stark bebilderten, zuweilen brutalen Fantasien wahr werden lässt. Bei „Victoria“ (2015 von Sebastian Schipper) ist die Protagonistin die einzige, die nach einer für sie vergeudeten Jugend den dargestellten Bankraub „braucht“. Interessanterweise war der ursprüngliche Plot ohne weibliche Hauptrolle geplant, wie sich bei einem Special Screening in München herausstellte.
In Oldroyds Welten leben Frauen in der Unterdrückung, gegen die sie sich wehren wollen. Dafür geht er mehr oder weniger weit in die Vergangenheit. Eine erfolgversprechende Idee, um den Taten, die dann folgen, etwas Drastisches zu geben. Der Filmemacher dreht an der Spannungsschraube, die Hauptfiguren erhalten eine gewisse Vielschichtigkeit. Während aber in „Lady Macbeth“ Katherine (Florence Pugh) eine mit Ängsten begleitete heimtückische Mörderin in einer rätselhafter verpackten Geschichte wird, wählt eine zunächst herrlich glaubhaft hoffende Eileen die Überholspur um an Rebecca (und dem Publikum) als erzwungene Überraschung vorbeizuziehen.
Ein gut aufgebauter und stark gespielter Thriller um Sehnsüchte mündet in einem zweifelhaften Finale. Fortsetzung? Der neuen Bonnie fehlt noch der Clyde.
Auch ich bin etwas verwirrt von dem Film. Muss den wohl nochmal schauen um alles zu verstehen. Besonders das Ende verstehe ich nicht. Und auch nicht wie es zu dem kommen konnte was den Richtungswechsel erklaeren koennte. Schlecht war er nicht aber irgendwie hat er mich ueberfordert (?)