Wer käme für den Beruf des Fotografen eher nicht in Frage? Die Antwort dürfte auf der Hand liegen: Natürlich Blinde und andere sehschwache Menschen. Doch so einfach ist es nicht und tatsächlich gibt es bemerkenswerte Künstler, die sich trotz fehlenden Augenlichtes dazu entschieden haben, einem ganz und gar visuellen Medium ihre Aufmerksamkeit zu widmen. Denn ihre Kunst entsteht nicht erst im Objektiv ihrer Kameras - sondern in ihren Träumen. Regisseur Frank Amann traf sich für seinen Dokumentarfilm „Shot In The Dark“ mit einigen blinden Fotografen und spürte in langen und tiefgehenden Gesprächen einigen dringenden Fragen nach: Wie entstehen im Kopf eigentlich unsere Vorstellungen? Wie kreieren wir unsere Werke noch ehe wir überhaupt den Auslöser betätigen? Und welche weiteren Ideen und Vorstellungen entstehen beim Betrachten der Bilder? Und woher kommt die Motivation, hartnäckig an einer Kunstform zu arbeiten, die sich gänzlich der Wahrnehmung des Künstlers entzieht?