Um ehrlich zu sein, einer der schlechtesten Filme, den ich je gesehen habe. Fragmentartig, collagenhaft schlängelt sich die sehr dürftige Handlung befreit von jeglichen Emotionen dahin. Die Schauspieler wirken hölzern-laienhaft, was sehr offensichtlich jedoch Wunsch und Handschrift der Regie ist. Eine Geschichte wird hier nicht erzählt, statt dessen werden Bruchstücke vorgesetzt, die aber der angekündigten Poesie und Virtuosität komplett entbehren. Der Film hat mich gelangweilt, ich hab nicht viel verstanden. Normalerweise hätte ich den Kinosaal verlassen. Da er jedoch im Rahmen des Filmfestes Hamburg lief, war ich gespannt auf das Publikumsgespräch und die vielleicht erhellenden Antworten der Regisseurin und Drehbuchautorin in Personal Union. Diese blieb sie leider schuldig. Vielmehr reagierte sie auf die kritisch, dennoch höflich und taktvoll vorgetragenen Fragen meist unverständig, teils gar arrogant, belehrend und zunehmend beleidigt-lustlos. Tenor: Wenn ich Ihnen den Film im Nachhinein erklären soll, macht es das ja nicht besser. Die Frage nach der Berechtigung einzelner Szenen, die völlig aus der äußerst dürftigen Handlung heraus fielen, wurde mit dem Satz "Die Szene ist im Film, weil sie mir gefällt" beantwortet. Da muss man erstmal drauf kommen. Noch bezeichnender die fast schon aufkeimende Empörung nach dem zart geäußerten Wunsch nach einem roten Faden: "Den braucht es nicht." Die Regisseurin ist übrigens Professorin für narrativen Film an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Ein bisschen mehr Narration, also Erzählung, hätten dem Film wahrlich gut getan. Die Handlungen sollen pur und unverfälscht sein. Sie wirken jedoch fast durchweg kühl, stilisiert und leider auch sehr oft nichtssagend. Einzig einige wenige Einstellungen, Perspektiven und Bilder schaffen kurze lichte Momente. Auch diese jedoch viel weniger revolutionär als die Regie sich wohl selber gerne sehen möchte. Neu kommt einem hier nichts vor, eher angestaubt und viel zu gewollt. Artifiziell im schlechtesten Sinne. Fleisch- und herzlos. Ein Paradebeispiel für den schlechten deutschen Film, der Kunst sein will, aber leider zu oft nur sperrig und mit einer "Friss oder Stirb-Mentalität" daher kommt. Es ist mir ein Rätsel wie solch ein Machwerk Geld aus mehreren großen Fördertöpfen erhalten und sogar für den Art Cinema Award nominiert werden konnte. Manchmal ist ein Film, den keiner versteht, der kaum einem gefällt und der fast alle nur langweilt eben keine große Kunst- sondern einfach nur schlecht.