Der 3. Teil ist für mich der krampfhafte Versuch, den geistigen Durchfall der ersten zwei Teile ein wenig (!) vergessen lassen zu wollen. Vielleicht hat irgendwer Bora Dagtekin den Tipp gegeben: ein wenig mehr Tiefgang wäre für Teil 3 vielleicht nicht ganz so schlecht. Keine Ahnung, aber wenn dem so war, geht auch das fürchterlich in die Hose, weil das was in den ersten zwei Teilen vielleicht noch lustig bzw. zum Schmunzeln war, im 3. Teil gänzlich auf der Strecke geblieben ist und durch langweiligen, weil oberflächlichen, pädagogischen Fingerzeig ersetzt wurde. Letztendlich geht es im „Final Fack“ nur um das große Abkassieren! Bestes Spiegelbild dafür, Hauptprotagonistin Karoline Herfurth (Lisi Schnabelstedt) aus den ersten zwei Teilen ist nicht mit dabei und es juckt (scheinbar) keine Sau! Soweit ich das mitbekommen habe, wurde Anfang 2017 offiziell der 3.Teil mit kompletter Besetzung angekündigt. War ja auch zu erwarten, nachdem der dickgefüllte Geldbeutel schon zu platzen drohte. Im April fällt Frau Herfurth dann angeblich ein, dass sie ja ihr eigenes Regieprojekt vorbereiten müsse????? Sehr schwammig, vor allem weil die Dreharbeiten ja schon im März 2017 begannen. Man müsste doch meinen, wenn ein Projekt angekündigt ist und erste Dreharbeiten im Gange sind, sollte es schon den einen oder anderen Vertrag geben. Dann noch aussteigen zu können…, naja, wie auch immer. Ich bleibe dabei, „Fack ju Göhte“ Teil 1-3 ist das traurige Spiegelbild unserer oberflächlichen Gesellschaft und wenn unsere Jugend sich da wiedererkennt, umso schlimmer. Frei nach dem Motto: was die Amis können, können wir auch! Mit schlechten Filmen große Kasse machen. Auch über die versteckten Seitenhiebe in Richtung Osten hat man sich so 28 Jahre später noch mächtig amüsiert und für die, die es nicht merken, das ist natürlich ironisch gemeint, weil eigentlich ziemlich billig und traurig. Kann man dem „Final Fack“ etwas Positives abgewinnen? Ja! Sandra Hüller als Biggi Enzberger ist eine echte Bereicherung (ist allerdings nicht besonders schwer) und das sie mit Zeki Müller nicht ins Bett muss ist mehr als lobenswert. Stellt sich natürlich die Frage, warum sie sich das antut, nachdem sie für ihre Rolle in „Toni Erdmann“ ja immerhin den „europäischen Filmpreis“ bekommen hat. Gleiches fragt man sich natürlich auch bei Alaba, Kimmich und Hummels…, aber eben genau so kriegst du den zahlenden Zuschauer ins Kino! In einem erfolgreichen Film einen Cameo-Auftritt zu haben, kann nie schaden und die Macher werben damit, dass in ihren Film drei Bayern-Fußballer durch den Park laufen und Chantal als Quiz-Aufgabe noch ein "Wer waren die?" in den Saal schmettert. So schaukelt sich das immer mehr hoch und der Rubel rollt. Warten wir ein paar Jahre ab, dann wird es noch einen vierten Teil geben, frei nach dem Motto: Fack ju Göhte-das Klassentreffen, und alle werden wieder dabei sein. Bis dahin schauen wir zu wie verkleidete Superhelden vom Schuldach springen, alle spontan ihr Handy rausholen und irgendwo im Hintergrund R.Kellys "I Blieve I Can Fly" läuft. Lustig!